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Wikipedia:Stub

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. September 2003 um 12:21 Uhr durch Ulrich.fuchs (Diskussion | Beiträge) (Wann wachsen Stubs? Alle mit dieser Analyse einverstanden?). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Stubs ist in der Wikipedia der Begriff, der für extrem kurze (Ein bis zwei Sätze) und/oder informationskarge Artikel verwendet wird. Stubs können in der Regel über die Seite Kurze Artikel gefunden werden.

Stubs haben ihre Vor- und ihre Nachteile. Die Vorteile überwiegen, je mehr Information in dem kurzen Artikel steckt.

Beispiele

Drei Beispiele, wie unser Artikel Ludwig II. (Bayern) aussehen würde, wenn er (noch) ein Stub wäre:

  • Ein guter ("echter") Stub ist: "Ludwig II. (* 25. August 1845, † 13. Juni 1886) war König von Bayern (10. März 1864 - 13. Juni 1886)"
  • Ein schlechter ("falscher") Stub ist: "Ludwig II. war bayerischer König mann nent ihn auch Märchenkönig".
  • Ein noch schlechterer Stub wäre: "Opfer einer verschwörung - Wurde umgebracht"

Nachteile

Um die Vorteile der Stubs zu würdigen, sollte man sich zunächst ihre beiden gewichtigsten Nachteile vergegenwärtigen:

Fehlende Information fällt nicht mehr auf

Diese zum Beispiel aus den "Spezialseiten/gewünschte Artikel" und sind so nicht mehr so leicht für wirklich interessierte Schreiber aufzufinden. Die Links auf einen Stub-Artikel werden blau, nicht rot dargestellt. So ist für einen Leser klar, dass sich hinter einem Link Ludwig II. (Bayern) Information verbirgt. Wenn der Leser nun ein Fachmann für Ludwig II. ist, besteht die Möglichkeit, dass er dort nicht hinklicken und kucken, was wir so schreiben, weil er davon ausgeht, dass da alles wesentliche steht. Ist der Link dagegen noch rot, klickt er möglicherweise und schreibt einen kurzen aussagefähigen Artikel.

Schlechte Information fällt (unangenehm) auf

Dies ist ein besonderes Problem der unechten Stubs, die - um es mal böse zu sagen - "hingeschludert" sind, wie im obigen zweiten Beispiel, bei dem noch nichteinmal ein Geburtsdatum, dafür aber um so mehr Rechtschreibfehler zu finden sind, oder im dritten, das uns nurnoch irgendeinen Brocken vor die Füße wirft, der zwar irgendwas mit Ludwig zu tun hat, aber als Artikel doch etwas am Thema vorbei geht.

Eine verbreitete deutsche Einstellung ist: "Was soll ich den Scheiß von anderen Leuten verbessern". Man kann hierzulanden jemandem mit einem guten Mini-Artikel ködern, seinen Senf dazu zu geben und den Artikel zu erweitern. Mit einem schlechten Mini-Artikel schreckt man die Leute eher ab. Dann besser "Tabula Rasa" bei einem Schlagwort, als etwas, wo die Leute sagen: "So ein Scheiß - das soll ein Encylopädie-Artikel sein???" - sich kräftig einen ablachen und weiterklicken.

Der Vorteil

Wikipedia-Artikel können wie Perlen sein. Sie können als Stub starten und sich zu einem wunderbaren Artikel entwickeln, wie eine Perle, die um ein Sandkorn herum wächst. Dies zeigt zum Beispiel unser Artikel Joghurt, der als klassischer Stub startete.

Das ist das, was die Wikipedia ausmacht: Das Zusammenarbeiten von Vielen lässt auch kleine Artikel wachsen. Ein Stub kann manchmal das Sandkorn sein, dass den Anstoß für viele gibt, sich auf ein Thema zu stürzen und aus zwei Sätzen einen Artikel zu machen.

Wann wachsen Stubs?

Die englische Wikipedia hat auf recht gut analysiert, wie ein Stub aussehen muss, damit er wächst. Dabei ist ein Punkt von großer Bedeutung, der in der deutschen Wikipedia ebenfalls festzustellen ist: Stubs wachsen, wenn sie häufiger in der Spezialseite Letzte Änderungen auftauchen, die von vielen Wikipedianern beobachtet wird. Wichtig ist, dass Stubs eben nur so lange wachsen, wie sie dort immer wieder auftauchen. Das gilt eigentlich für die mesiten Artikel: Entweder es erfolgen viele Änderungen in einem kurzen Zeitraum (weil der Artikel zu diesem Zeitraum Aufmerksamkeit hat), oder über einen langen Zeitraum keine Änderungen, weil der Artikel in der Versenkung verschwunden ist - Ausnahmen bestätigen die Regel, sind hier aber nicht unser Thema.

Damit ein Stub also wachsen kann, muss er für andere Bearbeiter "einladend" sein. Aller Erfahrung nach sind die oben erwähnten "guten" Stubs einladend, die schlechten eher nicht. Das heißt, ein guter Stub, der auf Letzte Änderungen auftaucht, wird bearbeitet, taucht weiterhin auf, wird bearbeitet, und wächst und wächst und wächst. Ein schlechter Stub, der auf Letzte Änderungen auftaucht, wird nicht bearbeitet, rutscht immer weiter nach unten, und verschwindet unbearbeitet und ungewachsen in der Versenkung. Dann eben mit dem zusätzlichen Problem, nicht nur ein Stub, sondern sogar ein schlechter Stub geblieben zu sein, mit dem oben genannten Abschreckungseffekt.


Wikipedia für Leser oder für Schreiber?

Die Fragen können auch entlang der Frage zusammengefasst werden: Ist Wikipedia (eher) für die Leser oder (eher) für die Schreiber?

Stubs sind ein Feld, wo wahrscheinlich kaum je eine druchgängig Meinung zustande kommen wird:


  • Man kann hierzulanden jemandem mit einem guten Mini-Artikel ködern und einladen. Durch Stubs steigt die "Qualität" von Wikipedia .

steht im Gegensatz zu

  • Leute, die lesen wollen, sind durch durch Mini-Artikel abgeschreckt. Durch Stubs sinkt die "Qualität" von Wikipedia.

Diese Frage ist bislang unentschieden, möglicherweise auch unentscheidbar.