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Cluster of differentiation

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Abkürzung: CD

Definition

Der Begriff Cluster of Differentiation bezeichnet Gruppen immunphänotypischer Oberflächenmerkmale von Zellen, die sich nach biochemischen oder funktionellen Kriterien ordnen lassen.

Molekulare Grundlagen

Bei den CD-Molekülen handelt es sich um membrangebundene Glykoproteine, die teilweise zellspezifisch exprimiert werden und verschiedenste Funktionen haben können: Einige CDs haben Rezeptor- oder Signalfunktion, während bei anderen enzymatische Aktivität nachgewiesen werden konnte; darüber hinaus wird einigen Clustermolekülen eine zentrale Rolle bei der interzellulären Kommunikation zugeschrieben.
Bisher sind etwa hundert Moleküle charakterisiert worden, wobei davon auszugehen ist, dass noch viele weitere CDs existieren.

Wichtige Vertreter der CDs

Mittlerweile sind weit über hundert verschiedene Clusters of Differentiation beschrieben worden; einige wichtige Vertreter sind im Folgenden aufgelistet:

 CD  Zelltyp  Funktion
CD1 T-Zellen u.a. Antigenpräsentation
CD2 T-Zellen u.a. Adhäsion, T-Zell-Aktivierung
CD3 T-Zellen Signaltransduktion
CD4 T-Helferzellen Bindung von MHC II
CD5 T-, B-Zellen Bindung von CD72
CD6 T-, B-Zellen T-Zell-Aktivierung
CD7 Blut-Stammzellen Signaltransduktion
CD8 T-Effektorzellen Bindung von MHC I
CD9 Blut-Stammzellen Aktivierung von Thrombozyten
CD10 unbekannt unbekannt
CD11 Phagozyten Vermittlung der Phagozytose
CD14 Monozyten Bindung von Lipopolysacchariden
CD16 Phagozyten Bindung von Fc-Domänen
CD21 B-Zellen B-Zell-Aktivierung
CD25 Aktivierte Immunzellen Interleukin-2-Rezeptor
CD28 T-Zellen Bindung von B7 auf B-Zellen, T-Zell-Koaktivierung
CD30 viele Zellen Apoptose
CD40 B-Zellen, Makrophagen Aktivierung
CD55 viele Zellen Decay-accelerating factor, Hemmung der Komplement-Aktivierung
CD59 viele Zellen Hemmung des Membrane Attack Complex des Komplement-Systems
CD71 viele Zellen Transferrin-Rezeptor
CD95 viele Zellen Apoptose
CD105 Endothel, Makrophagen TGFβ-Rezeptor

Diagnostische Bedeutung

Da verschiedene CD-Moleküle jeweils spezifisch für eine bestimmte Sorte oder Entwicklungsstufe von Zellen sind, können sie als Marker verwendet werden, die durch monoklonale Antikörper erkannt und auf diese Weise nachgewiesen werden können. So hilft beispielsweise die Analyse des Expressionsmusters von CD-Molekülen auf Zellen bei einigen Leukämien bei der Klassifizierung der Erkrankung und später bei der Planung einer Therapie.

Therapeutische Bedeutung

Aufgrund der Zellspezifität verschiedener CD-Moleküle wird versucht, diese als Zielstrukturen für eine pharmakologische Therapie verschiedener Erkrankungen zu nutzen.
Erste Erfolge zeigt der monoklonale Antikörper Rituximab (Rituxan ®), der spezifisch an CD20 bindet und damit eine Immunantwort gegen solche Zellen in einigen niedrig-malignen Non-Hodgkin-Lymphomen auslösen kann.