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Adolphe Sax

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Adolphe Sax (eigentlich Antoine Joseph Sax), (* 6. November 1814 zu Dinant a. d. Maas; † 4. oder 7. Februar 1894 in Paris) war ein belgischer Instrumentenbauer und Saxophonist.

Er besuchte das Konservatorium in Brüssel und studiert dort Flöte und Klarinette. Seine erste selbstständige Arbeit als Instrumentenbauer in der Werkstatt seines Vaters war die Vervollkommnung von Klarinette und Bassklarinette (1840).

Ohne Mittel (sein Vater verbrauchte viel Geld durch seine Experimente und wurde mehrmals von der Regierung unterstützt) begab er sich 1842 nach Paris, als einzige Empfehlung ein Exemplar eines von ihm erfundenen völlig neuen Instruments mitnehmend (Saxophon), und erregte bald die Aufmerksamkeit verschiedener Häupter der Pariser musikalischen Welt (Jacques Fromental Halévy, Daniel Francois Esprit Auber etc.). Namentlich fand er in Hector Berlioz einen tatkräftigen Helfer dem sich auch bald Sponsoren anschlossen.

Sax baute nun das Saxophon in acht verschiedenen Größen. Seine Erfahrungen, resp. die seines Vaters betreffs der besten Resonanz der Röhren übertrug er sodann auf die Konstruktion der Trompeten, Hörner, Tuben etc. und gab denselben in ihrer neuen Gestalt die Namen Saxtromba, Saxhorn, Saxtuba etc., die als "Familie der Saxhörner" bekannt wurden.

Am 28. Juni 1846 erhielt Sax ein Patent in Frankreich für seine Verbesserungen und gelangte schnell zu großer Berühmtheit; seine Instrumente wurden besonders in der französischen Militärmusik eingeführt. Vielfache Anfechtungen der Originalität seiner Verbesserungen waren die natürliche Folge des Neides der Konkurrenten, denen er den Rang ablief; doch fielen die gerichtlichen Entscheidungen immer zu gunsten Sax' aus.

Sax wurde 1857 Saxophon-Lehrer am Pariser Konservatorium, (diese Stelle wurde 1871 aus Geldmangel eingestellt und erst 1942 wieder neu besetzt); auch hat er eine Schule für das Saxophon-Spiel und der von ihm erbauten Instrumente herausgegeben. Ab 1858 war Sax Direktor des Bühnenorchesters der Pariser Oper.


Textvorlage aus Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888/89