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Palästinensische Befreiungsorganisation

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Palästinensische Befreiungsorganisation (aus dem englischen Palestine Liberation Organization), kurz PLO

Ziel

Die PLO wurde 1964 gegründet, um mit friedlichen Mitteln die Gründung eines unabhängigen arabischen Staates zu erreichen und Palästina von den Israelis zu befreien. Ihr Vorsitzender ist seit 1969 Jassir Arafat.

Geschichte

Nach der arabischen Niederlage im Sechs-Tage-Krieg 1967 gewannen die Widerstandsbewegungen, allen voran Arafats Al-Fatah die Kontrolle in der PLO. 1968 wurde der bewaffnete Kampf gegen Israel in die Nationalcharta, dem Grundsatzprogramm der PLO, aufgenommen. 1969 übernahm Arafat die Führung der PLO und ist seitdem, mit seinem traditionellen Kopftuch, das Symbol für die Befreiungsbestrebungen der Palästinenser.

Mit der Machtübernahme der PLO durch die Al-Fatah verschob sich der Schwerpunkt der Arbeit vom Politischen ins Militärische. Zahlreiche radikale Untergruppen wurden Teil der PLO und prägten ihre Tätigkeit seitdem sehr stark. Ab 1970 kämpfte die PLO vor allem von Beirut im Libanon aus im bewaffneten Untergrundkampf, nachdem sie und ander Widerstandsgruppen aus Jordanien ausgewiesen worden waren.

Auf dem Treffen der arabischen Liga 1974 wurde die PLO als einzige rechtmäßige Vertretung des palästinensischen Staates anerkannt, kurz darauf auch von den Vereinten Nationen. Zudem erhielt sie Beobachterstatus in der UN Vollversammlung.

Mit der ersten Intifada ab 1987 litt ihr Alleinvertretungsanspruch und ihre Führungsrolle unter den Palästinensern. Organisationen mit noch radikaleren Standpunkten, wie die Hamas und der islamische Dijhad, gewannen mehr und mehr an Bedeutung.

Ab 1993 spielte die PLO als palästinensischer Partner in den Verhandlungen von Oslo und Kairo mit den USA und Israel eine bedeutende Rolle und trieb aufgrund des Gaza-Jericho-Abkommens die palästinensische Autonomie voran. Bei den ersten Wahlen in den Autonomiegebieten am 20. Januar 1996 erhielt sie einen hohen Stimmanteil und PLO-Führer Arafat wurde zum Präsidenten der Autonomiebehörde gewählt.

Mit dem Scheitern der Verhandlungen in Camp David 2000 war eine Friedensregelung wieder in weite Ferne gerückt, mangelnde Kompromißbereitschaft auf beiden Seiten führte seitdem zu wachsenden Konflikten. Ende 2000 brach die zweite Intifada aus und seitdem machte eine Spirale aus Terror und Vergeltung viele Fortschritte wieder zunichte.

Mit der unter Hausarreststellung Jassir Arafats 2001 durch die Israelis sank seine und die Machtposition der PLO weiter und extremistischere Organisationen gewinnen seitdem weiter an Bedeutung.

siehe auch

Jassir Arafat, Al-Fatah, Israelisch-palästinensischer Konflikt, Hamas

Homepage der Generaldelegation Palästinas in der Bundesrepublik Deutschland