Zum Inhalt springen

Curium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. März 2007 um 19:00 Uhr durch Dr.cueppers (Diskussion | Beiträge) (Kategorie "Radioaktiver Stoff" entfernt (wird künftig automatisch erzeugt)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Curium, Cm, 96
Elementkategorie
Gruppe, Periode, Block Ac, 7, [[Periodensystem#Block|f]]
Aussehen silbrig-weißes Metall
Massenanteil an der Erdhülle 0
Atomar
Atommasse 247,0703 u
Atomradius (berechnet) 174 (-) pm
Kovalenter Radius - pm
Van-der-Waals-Radius - pm
Elektronenkonfiguration [Rn]5f76d17s2
1. Ionisierungsenergie 588
Physikalisch
Aggregatzustand fest
Kristallstruktur hexagonal
Dichte 13.150
Schmelzpunkt 1613 K (1340 °C)
Siedepunkt 3383 (3110 °C)
Molares Volumen 1,857 · 10-5 m3·mol−1
Wärmeleitfähigkeit 10 (?) W·m−1·K−1 bei 300 K
Chemisch
Oxidationszustände +3, +4, +6
Elektronegativität 1,2 (Pauling-Skala)
Isotope
Isotop NH t1/2 ZA ZE (MeV) ZP
238Cm {syn.} 2,4 h ε 0,97 238Am
α 6,62 234Pu
239Cm {syn.} 2,9 h ε 1,70 239Am
α 6,46 235Pu
240Cm {syn.} 27 d α 6,397 236Pu
ε 0,215 240Am
SF ? ?
241Cm {syn.} 32,8 d ε 0,767 241Am
α 6,185 237Pu
242Cm {syn.} 162,8 d α 6,216 238Pu
SF ? ?
243Cm {syn.} 29,1 a α 6,169 239Pu
ε 0,009 243Am
244Cm {syn.} 18,1 a α 5,902 240Pu
SF ? ?
245Cm {syn.} 8500 a α 5,623 241Pu
SF ? ?
246Cm {syn.} 4760 a α 5,475 242Pu
SF ? ?
247Cm {syn.} 1,56 · 107 a α 5,353 243Pu
SF ? ?
248Cm {syn.} 348.000 a α 5,162 244Pu
SF ? ?
249Cm {syn.} 64,15 min β- 0,90 249Bk
250Cm {syn.} 9700 a SF ? ?
α 5,169 246Pu
β- 0,037 250Bk
251Cm {syn.} 16,8 min β- 1,42 251Bk
252Cm {syn.} 2 d β- ? 252Bk
Weitere Isotope siehe Liste der Isotope
Gefahren- und Sicherheitshinweise
Radioaktiv
Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Curium (Symbol Cm) ist ein chemisches Element des Periodensystems der Elemente. Es hat die Ordnungszahl 96. Das Element gehört zur Gruppe der Actinide (7. Periode, f-Block). Curium wurde nach den Forschern Marie Curie und Pierre Curie benannt.

Eigenschaften

Curium ist ein künstliches, sehr stark radioaktives Metall. Es ist hart und hat ein silbrig-weißes Aussehen. Curium ähnelt sehr dem Gadolinium.

Isotope

Von Curium existieren nur Radionuklide und keine stabilen Isotope. Die längsten Halbwertszeiten haben 247Cm mit 16 Mio. Jahren und 248Cm mit 339.700 Jahren. Am schnellsten zerfällt 251Cm (t1/2 = 16,8 Minuten). Insgesamt sind 14 Isotope des Elements bekannt.

Reaktionen

Curium wird leicht von Sauerstoff angegriffen. Das Element dient als Ausgangsmaterial für die Erzeugung höherer Transurane. Mit Hilfe von 248Cm können Atome von Transactiniden erzeugt werden.

Verbindungen

Oxide

  • CmO
  • Cm2O3
  • CmO2

Fluoride

  • CmF4

Vorkommen

Curium kommt in der Natur nicht vor.

Herstellung

Curium fällt in geringen Mengen in Atomreaktoren an. Es steht heute lediglich in Mengen von wenigen 100 g zur Verfügung.

Verwendung

242Cm wird gelegentlich wegen der großen Wärmeentwicklung während des Zerfalls in thermoelektrischen Nuklid-Batterien eingesetzt.

244Cm dient als α-Strahlenquelle in den von der Universität Mainz entwickelten α-Proton-Röntgenspektrometern (APXS), mit denen die Mars-Rover Sojourner, Spirit und Opportunity auf der Oberfläche des Planeten Mars Felsen 'chemisch analysierten.

Geschichte

Curium wurde im Sommer 1944 von Glenn T. Seaborg und seinen Mitarbeitern Albert Ghiorso, James sowie Morgan als 96. Element des Periodensystems durch Beschuss von 239Pu mit α-Teilchen erzeugt:
239Pu + 4He → 242Cm + n
Mit Hilfe spezieller Ionenaustauschverfahren konnte es zweifelsfrei identifiziert werden. Nach Neptunium und Plutonium war es das dritte Transuranium-Element, das man seit 1940 entdeckt hatte. Im gleichen Jahr wurde auch das Americium entdeckt.

Der Name Curium wurde in Analogie zu Gadolinium gewählt, der seltenen Erde, die im Periodensystem genau über Curium steht. Die Namenswahl ist als Ehrerbietung an das Ehepaar Curie zu verstehen, die viel zur Erforschung der Radioaktivität beigetragen haben, so wie der Name Gadolinium nach einem der großen Erforscher der seltenen Erden, Johan Gadolin gewählt ist. Erstmals öffentlich bekannt gemacht wurde die Entdeckung des Elementes in der amerikanischen Radiosendung Quiz Kids am 11. November 1945 durch Glenn T. Seaborg, noch vor der eigentlichen Bekanntmachung bei einem Symposium der American Chemical Society: Einer der jungen Zuhörer fragte den Gast der Sendung, Seaborg, ob während des Zweiten Weltkrieges im Zuge der Erforschung von Nuklearwaffen neue Elemente entdeckt wurden. Seaborg bejahte die Frage und enthüllte damit die Existenz des Elementes gleichzeitig mit der des nächstniedrigeren Elementes, Americium.

Siehe auch

Wiktionary: Curium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Curium – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.