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Mittlerer Sonnentau

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Mittlerer Sonnentau
Rundblättriger Sonnentau
Rundblättriger Sonnentau
Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
Systematik
Vorlage:Subclassis: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Vorlage:Superordo: Nepenthanae
Vorlage:Ordo: Nepenthales
Vorlage:Familia: Sonnentaugewächse (Droseraceae)
Vorlage:Genus: Sonnentau (Drosera)
Art: Mittlerer Sonnentau (D. intermedia)

Der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia) ist neben dem Rundblättrigen Sonnentau (D. rotundifolia) und dem Langblättrigen Sonnentau (D. longifolia) der einzige einheimische Vertreter aus der Gattung Sonnentau (Drosera), einer Gattung fleischfressender Pflanzen. Die Art ist in Deutschland geschützt.

Beschreibung

Der Mittlere Sonnentau ist ein mehrjähriges Kraut. Er bildet eine bodenständige Rosette mit einer Gesamthöhe von bis zu 10 cm und zeichnet sich durch zahlreiche und haarfeine, mit einem klebrigem Sekret besetzte Tentakel auf den spateligen Fangblättern mit einer 2-4-mal so langen wie breiten Blattspreite aus, die auf langen, glatten Stängeln sitzen.

Die Pflanze erscheint aus einer Winterknospe, dem so genannten Hibernakel, und blüht von Juli bis August mit 3-8 weißen Blüten, die im Wickel an einem bis zu 15 cm hohen Blütenstiel sitzen. Nach der Blüte und der Ausbildung von eiförmigen, gefurchten Kapseln mit sehr vielen, kleinen Samen tritt die Pflanze im frühen Herbst in die Winterruhe ein, indem sie wieder eine Winterknospe bildet und die Blätter einzieht.

Wie alle Sonnentaugewächse fängt der Mittlere Sonnentau seine Opfer, zumeist kleine Insekten wie z.B. Kriebelmücken, durch so genannte aktive Klebefallen. Nachdem die Tiere an den mit Sekrettröpfchen versehenen, dicht an dicht stehenden Tentakeln klebengeblieben sind, wendet die Pflanze weitere Tentakeln zum Opfer hin und rollt gegebenenfalls das Blatt ein. Die Tentakeln schließen sich um das Insekt und die Pflanze sondert nun Enzyme ab, die den Fang zersetzen und verdauen. Die freigesetzten Nährstoffe werden resorbiert und für das weitere Wachstum verwendet.

Verbreitung

Der Mittlere Sonnentau kommt nur auf der nördlichen Hemisphäre in Europa und Ost-Amerika vor. In Deutschland ist er insbesondere in nährstoffarmen Mooren und Moorwäldern zu finden, bevorzugte Standorte sind vollsonnige, staunasse Böden. Die Pflanzen sind winterhart und vertragen auch längere Frostperioden.

Vermehrung

Es werden vom Mittleren Sonnentau durch Fremd- wie Selbstbestäubung große Mengen kleiner Samen produziert, aus denen sich die Pflanze leicht ziehen läßt.

Literatur

  • L. Diels: "Droseraceae". Lateinisch und Deutsch, gebundene Ausgabe, ca. 300 Seiten, 40 Zeichnungen, 1 Karte. (Das Buch enthält die wohl wichtigste Monographie der Gattung Drosera.)
  • Barthlott, Wilhelm; Porembski, Stefan; Seine, Rüdiger; Theisen, Inge: "Karnivoren", Stuttgart, 2004, ISBN 3-8001-4144-2