Diakonie Deutschland
Wie es in Deutschland zwei große Kirchen gibt - EKD und Katholische Kirche- , so unterscheidet man auch zwischen Diakonie und Caritas. Es gibt in Deutschland mehrere Diakonische Werke (DW). EKD, Landeskirchen und Freikirchen sowie viele Kirchenkreise und Dekanate und einige Kirchengemeinden haben Diakonische Werke eingerichtet. Sie engagieren sich in der Wohlfahrtspflege und bemühen sich um Hilfe für Menschen in Not. Die Arbeit wird im dem Leitsatz "Diakonie – damit Leben gelingt" zusammengefasst.
2003 waren in den DW 450.000 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt und 400.000 Ehrenamtliche engagiert.
Geschichte
Der "Centralausschuß für die Innere Mission der Deutschen Evangelischen Kirche" war der Beginn kirchlich organisierter Diakonie, dem die Entstehung vieler rechtlich selbstständiger Heimen, Anstalten und Einrichtungen im Geiste der Diakonie folgte.
Nach 1945 wurde das "Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland" gegründet. Es erschloss Auslandshilfen und belebte ökumenische Kontakte, um die Hungersnot in Deutschland zu bekämpfen, Vertriebene und Flüchtlinge anzusiedeln und die Jugendberufsnot zu lindern.
Die Innere Mission und das Hilfswerk haben sich seit 1957 in landeskirchlichen Werken zusammengeschlossen. 1975 wurden sie im Diakonischen Werk der EKD vereint. Am 19. März 1991 traten DW der Kirchen des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR dem DW der EKD bei.
Exemplarisch:
Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e. V.
Das DW arbeitet mit den anderen Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege zusammen, um die Sozialstaatlichkeit Deutschlands zu verwirklichen. Sie versuchen, jedem Bürger in Not Hilfe zu gewähren. Neben der unmittelbaren Hilfe setzt sich das DW auch politisch ein:
- für die gemeinsamen Interessen der Diakonie und
- für die Interessen der Menschen, für die die Diakonie tätig ist.
Dies geschieht gegenüber politischen Organen und Gremien wie Parlament und Regierung im In- und Ausland. Es wirkt durch Stellungnahmen an der Gesetzgebung des Bundes mit. Das DW fördert die Werke, Verbände und Einrichtungen, die im DW zusammengeschlossen sind, und "dient der Zusammenarbeit der Mitglieder. Es bietet ihnen Dienstleistungen an. Als Anwalt für Menschen in Not und sozialpolitischer Impulsgeber trägt es zur fachlichen Entwicklung der Arbeit bei" (Selbstdarstellung).
Arbeitsfelder
national
Als Arbeitfelder können genannt werden:
- Altenhilfe (z.B. Altenpflegeheime, Begegnungsstätten)
- Arbeit und Arbeitslosigkeit (z.B. Beschäftigungsungsunternehmen, Jugendarbeitshilfe)
- Aus- und Fortbildung von Mitarbeitern
- Begleitung und Förderung junger Menschen in Zivildienst und Freiwilligem Sozialen Jahr
- Behindertenhilfe (z.B. Beratungsstellen, Schulen, Ausbildung und Eingliederung, Wohnangebote)
- Familienhilfe (z.B. Müttergenesung, Frauenhäuser, Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen und Schwangerschaftskonflikte)
- Hilfe in besonderen sozialen Schwierigkeiten (z.B. Wohnungslosenhilfe, Strafentlassenenbetreuung, Bahnhofsmission, Beratung für Prostituierte (Mitternachtsmission))
- Gesundheit, Krankenhäuser, Hospizarbeit
- Jugendhilfe (z.B. Heimerziehung, Kindergärten, Kinder- und Jugendsozialarbeit)
- Krankenpflege (Diakonie-Sozialstationen)
- Migration (z.B. Beratung für Migranten, Asylbewerber, Flüchtlinge, Aussiedler, Auswanderer)
- Psychiatrie
- Suchtkrankenhilfe (Beratungsstellen, Fachkliniken und Rehabilitation)
- Telefonseelsorge
international
In Europa arbeiten mehrere DW in "Eurodiaconia" zusammen.
- Aktion "Brot für die Welt" (spendenfinanziert; Hilfe zur Selbsthilfe zur Verbesserung der Lebenssituation armer und benachteiligter Menschen in den Entwicklungsländern, seit 1959)
- Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" (Reaktion auf Umbruch in Mittel- und Osteuropa, seit 1994)
- "Kirchen helfen Kirchen" (Unterstütztung evangelischer Minderheiten in Europa, orthodoxer Kirchen sowie Kirchen und ihre Ortsgemeinden in Übersee)
- "Diakonie Katastrophenhilfe" (kurz- oder mittelfristige Hilfen; Finanzierung vor allem durch Spenden, aber auch aus Mitteln des Bundes und der Europäischen Gemeinschaft)
- Stipendienprogramme, durch die ausländische Studierende für ein bis zwei Jahre an deutschen Hochschulen studieren können
- "Europäisches Netzwerk für Straßenkinder weltweit" (ISMO) (Koordinierung von Initiativen und Organisationen, die in Entwicklungs- und Industrieländern Hilfen für Straßenkinder anbieten)
- Geschäftsführung der "Evangelischen Partnerhilfe" (Spendenaktion von Mitarbeitenden in Deutschland für Mitarbeitende in 35 zumeist osteuropäischen Kirchen)