Zum Inhalt springen

Grödner Bahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. März 2007 um 11:41 Uhr durch Luigino (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Koordinate Artikel

Datenblatt
Länge 31 km
Spurweite 760 mm
Maximale Steigung 51 ‰
Kleinster Radius 38 m
Betriebsart Dampf
Eröffnung 6. Februar 1916
Höchster Punkt 1592 m s.l.m. Plan
Tiefster Punkt 520 m s.l.m. Klausen
Anmerkung 1960 eingestellt
0,00 Klausen, Brennerbahn 520 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,81 Layenried 781 m s.l.m.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
13,26 Sankt Peter 1035 m s.l.m.
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
19,93 St. Ulrich 1224 m s.l.m.
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
25,09 St. Christina 1396 m s.l.m.
31,41 Plan 1592 m s.l.m.

Die Grödnerbahn war eine 31 Kilometer lange schmalspurige Lokalbahn, welche vom heute in der Provinz Südtirol liegenden Bahnhof Klausen an der Brennerbahn gelegen in das Grödnertal fuhr. Die Bahn war in bosnischer Spurweite von 760 mm ausgeführt.

Streckenverlauf

Um den Ausgangspunkt im Bahnhof Klausen windet sich ein Kehrviadukt, um möglichst früh viel Höhe zu gewinnen. Die Bahn verlief entlang der Bergflanke durch Tunnel und über Brücken bis nach Sankt Ulrich. In Sankt Christina ist noch heute ein Kehrtunnel der Bahn sichtbar. Die Trasse ist fast auf der ganzen Strecke gespickt mit Kunstbauten, einerseits, um den großen Höhenunterschied wettzumachen, anderseits, um die teilweise für eine Eisenbahn ungünstige Topografie auszugleichen.

Geschichte

Die Bahn wurde unter österreichischer Leitung als Militärbahn im Ersten Weltkrieg gebaut, um die damals an der dort verlaufende Grenze stationierten Einheiten mit Material versorgen zu können. Die meisten Kunstbauten entlang der Strecke wurden zuerst aus Holz gebaut und erst im nachhinein aus Stein. Dies deshalb, weil man die Bahn dringend an der Front brauchte.

Fahrzeuge

1916 wurde der Verkehr mit Lokomotiven aufgenommen, die von der in der heutigen Slowakei gelegenen Schmalspurbahn Ružomberok–Korytnica kúpele stammten. Die drei Lokomotiven waren von der Budapester Lokomotivfabrik MÁVAG gebaut worden und besaßen einst die Betriebsnummern 1–3 der Vizinalbahn Ružomberok-Korytnica (R.K.V.).

Stilllegung

Die Bahn war schon zu ihrer besten Zeit nicht besonders leistungsstark und schnell. In der Bevölkerung gab es Witze darüber, dass es während der Fahr problemlos möglich war, auszusteigen, ein paar Blumen zu pflücken und wieder einzusteigen. Dies und die Konkurrenz des Automobils führten zum Untergang der Bahn. Schließlich wurde für die FIS-Wettkämpfe 1970 die ehemalige Trasse in eine Straße umgebaut.

Gegenwart

Die Trasse ist heute teilweise noch vorhanden und wird vorwiegend als Fußgängerweg verwendet. Vereinzelt sind noch Bahnhöfe bzw. Kunstbauten zu sehen. Am Bahnhof Klausen ist eine originale Lok aufgestellt, des Weiteren ist das verlassene Kehrviadukt noch vorhanden.

Galerie

Literatur

  • Vergessene Vergangenheit, Josef Dultinger, Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum, 1982
  • Auf schmaler Spur durch Südtirol, Josef Dultinger, Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum, 1982