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Satanismus

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Unter dem Namen Satanismus werden eine Vielzahl von Glaubensgemeinschaften und Ideologien geführt, ohne, dass eine von ihnen Allgemeingültigkeit für sich beanspruchen könnte.

Aus Sicht des Christentums

Im Christentum wird der Teufel, hebräisch Satan als Gegenstück und Widersacher von Jahwe, dem christlichen Gott, gesehen. Ursprünglich war der Teufel die rechte Hand Gottes und trägt den Namen Luzifer, "Lichtbringer". Während im Laufe der Jahrhunderte alle nicht-christlichen ("heidnischen") Religionen in Europa von den Christen ausgerottet wurden, erhielt der Teufel eine Vielzahl von Beinamen und neuen Gesichtern, da es in so ziemlich jeder Religion eine teufelsähnliche Gottheit gibt.

Heute gibt es ein allgemeines Bild vom Satanismus in der Öffentlichkeit, die als "Umkehrreligion" des Christentums gesehen so ziemlich alles befürwortet, was als moralisch verwerflich und illegal gilt: Opferungen diverser Tiere und Jungfrauen, Willkür im Umgang mit den Mitmenschen und "Schwarze Messen", in denen obskure Riten zelebriert werden sind ein kursierendes Bild in den Medien.

In dieses von den Kirchen geschaffene und von den Medien populär gemachte Bild vom Satanismus begeben sich viele Jugendliche in der Pubertät, um dann oft in dubiose Gemeinschaften zu gelangen, in denen sie für die Zwecke Perverser missbraucht werden.

Die Church of Satan

In den USA gibt es sogar eine offizielle "Church of Satan", gegründet von Anton Szandor LaVey. Passend dazu hat er die Satanische Bibel verfasst, die die Kernstücke seiner Lehren enthält. Er ging davon aus, dass der Mensch nur ein Tier mit anderem Namen ist und alles das, was im Christentum als "Sünde" bezeichnet wird, die wahren Freuden des Lebens enthält und zelebriert werden sollte. Aus seiner Sicht benutzen die christlichen Kirchen Angst vor der Hölle und dem Teufel als Werkzeug, um sich ihre Anhänger gefügig zu machen und neue zu gewinnen.

Die Figur Satans aus Sicht der Church of Satan ist die einer Kraft, die jedoch nicht über dem Menschen steht und damit keine klassische Gottheit darstellt sondern eher als Freund des Menschen zu sehen ist. Diese wird dann genutzt, um die Emotionen in magischen Ritualen zu kanalisieren und Veränderungen in der Realität hervorzurufen.

Als Hauptsymbol Satans gilt des Siegel des Baphomet, ein invertiertes Pentagramm ("Drudenfuß"), in welches ein Ziegenbock gezeichnet ist.


Des weiteren gibt es noch eine Vielzahl satanischer Glaubensgemeinschaften, die es zu ergänzen gilt.

Siehe auch: Aleister Crowley

Pfad zur linken Hand

Im Bereich der Einteilung magischer, spiritueller und religiöser Schulen ist der Satanismus dem sogenannten linken Pfad zuzuordnen. Der linkshändige Pfad (Satanismus, Setianismus, diverse Sekten und Kulte, Vamacara, u.a) bezeichnet hierbei Schulen und Lehren, die das Bewusstsein individueller Existenz als besonderes Geschenk und Chance, als auslösendes Agens für eine Entwicklung des menschlichen Potenzials erachten. Hinsichtlich der Position des individuellen Selbstes einem Allganzen gegenüber, geht es beim linkshändigen Pfad um die Abspaltung von diesem(falls vorhandenem)Allganzen. Es geht also nicht, wie beim rechtshändigen Pfad um die Auslöschung des Selbst ( Versöhnung des Selbst mit der Schöpfung, indem die Gebote eines Schöpfergottes befolgt werden; Verschmelzung, Einswerden, Auflösung des Selbstes/es als illusionär betrachtenNirvana, Einzug in den Himmel etc.), sondern um eine bewußte Abtrennung oder um die sog."Selbstvergottung", die allerdings nicht im christlichen Sinne zu verstehen ist, sondern eher im Sinne eines "Erkenne dich selbst - und lebe dich".

Empfohlene Literatur:

Joachim Schmidt, Satanismus-Mythos und Wirklichkeit, Marburg 2002, ISBN 3-927165-66-2

Frank Lerch, Ouroboros Files, Lübeck 2002, ISBN 3-89094-353-5

Frank Lerch, Nightworks, Lübeck 2001,ISBN 3-89094-307-1