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Otto Haesler

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Otto Haesler (* 13. Juni 1880 in München; † 2. April 1962 in Wilhelmshorst bei Potsdam) war ein moderner Architekt. Er gilt neben Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe als bedeutender Architekt des Neuen Bauens.

Leben

Von 1898 bis 1902 besuchte er die Baugewerkschulen in Augsburg und Würzburg. Während der Semesterferien arbeitete er als Bauzeichner beim Stadtbauamt in Passau. 1902 begann Otto Haessler eine Maurerlehre in Frankfurt (Main). 1903 wurde er im Büro von Ludwig Bernouilly in Frankfurt angestellt. Sein Arbeitsgebiet war der Um- und Neubau von Geschäftshäusern. 1908 bildete er eineBürogemeinschaft mit Architekt Karl Dreher. 1914 bewarb er sich erfolglos für das Amt des Bürgervorstehers. Von 1915 bis zu seiner Verwundung 1917 nahm er am 1. Weltkrieg teil. 1918 begann er die planerischen Tätigkeit nach dem 1. Weltkrieg mit dem Entwurf für Kleinwohnungshäuser "Auf der Heese" (Carstenstraße). Haesler war ein Verfechter vom sozialen Wohnungsbau, der vielen Mietern einen bezahlbaren, aber auch verbesserten Wohnraum ermöglichte. Durch seine Typisierung bei der Grundrissaufteilung und die neuartige Stahlskelettbauweise wollte er zum einen Kosten einsparen, aber auch eine verbesserte Wohnform schaffen. Er rationalisierte und industrialisierte das moderne Bauen. Otto Haesler setzte als Erster die industriell gefertigte Zeilenbauweise ein und verwendete für seinen Stil des Neuen Bauens das für ihn kennzeichnende Flachdach, das schon im Grundriss nach dem Sonnenstand ausgerichtet worden war. Von 1906 bis 1934 war er in in Celle tätig. Heftig von den Nationalsozialisten angegriffen ging er nach 1933 in die innere Emigration nach Eutin in Schleswig-Holstein und baute dort Häuser in dem für Norddeutschland typischen Backsteinstil mit formalen Elementen, die schon moderne Lösungen vorwegnehmen. Während des 2. Weltkriegs hat er jedoch hohe Posten bekleidet - 1942-1945 war er stellvertretender Stadtbaurat in den besetzten Städten Łódź und Lemberg. Nach dem Krieg machte er sich insbesondere beim Wiederaufbau von Rathenow verdient.

Waschhaus der Dammerstock-Siedlung in Karlsruhe

Hauptwerke:

  • Siedlung „Italienischer Garten“ (1924) in Celle
  • Siedlung Georgsgarten (1925) in Celle
  • Direktorenwohnhaus in Celle
  • Bauten in Rathenow (1946—1953)
  • Siedlung Rothenberg in Kassel (1928)
  • Aschott-Altersheim (so genanntes Tantenaquarium ) in Kassel

Ausstellungen:

  • Gedenkausstellung anlässlich des 125. Geburtstags von Otto Haessler in Celle