Zum Inhalt springen

Anni-Frid Lyngstad

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2007 um 04:11 Uhr durch Zwobot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Korrigiere Datumsformat; kosmetische Änderungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Anni-Frid Lyngstad-Reuss von Plauen (* 15. November 1945 in Bjørkasen bei Narvik, Norwegen) ist eine schwedische Popsängerin, auch bekannt unter dem Namen Frida. Sie war bis zu deren Auflösung im Jahre 1982 Mitglied der schwedischen Popgruppe ABBA (neben Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus und Benny Andersson).

Biographie

Als Norwegerin geboren, kam Lyngstad durch den frühen Tod der Mutter 1947 als Kleinkind mit ihrer Großmutter von Norwegen nach Schweden. Dort wuchs sie zunächst in Torshälla, später in Eskilstuna auf. Lyngstads Vater, Alfred Haase, war ein während des Krieges im norwegischen Narvik stationierter deutscher Soldat. Sie lernte ihn aber erst 1977 kennen, nachdem die deutsche Jugendzeitschrift Bravo ihre Geschichte veröffentlicht hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Lyngstad angenommen, ihr Vater sei in den letzten Kriegstagen gefallen.

Mit zwölf Jahren begann Lyngstad in einer Band zu singen. Zwei Jahre später beendete sie die Schule und begann eine Ausbildung zur Schneiderin, die sie jedoch nie zu Ende brachte. Noch vor ihrer Volljährigkeit heiratete sie den Möbelhändler und Hobbymusiker Ragnar Frederiksson und bekam zwei Kinder, Hans (* 1963) und Liselotte (* 1967). Die Tochter verstarb im Januar 1998 in den USA bei einem Autounfall und hinterließ einen kleinen Sohn, Jonathan.

Im September 1967 hatte Lyngstad ihren ersten Fernsehauftritt in der schwedischen Fernsehshow Hyland's Corner. Es folgten mehreren Soloalben (bei EMI Records) mit denen sie in Schweden aber nur mäßigen Erfolg hatte. 1969 beteiligte sie sich mit Härlig Är Vår Jord an der schwedischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest und belegte Platz 4. Kurz nach der Scheidung von Frederiksson lernte Lyngstad 1968 den Musiker Benny Andersson kennen. Ab 1969 waren sie ein Paar und verlobt. Im Oktober 1978 heirateten sie. Die Scheidung erfolgte im November 1981.

Ab 1973 feierte Lyngstad mit ABBA weltweite Erfolge (Waterloo, Dancing Queen, SOS, Mamma Mia, The Winner takes it all usw.). 1982 nahm sie als erstes ABBA-Mitglied außerhalb des Gruppenverbandes ein Album mit Phil Collins auf (siehe nächster Absatz) und widmete sich ihrer Solo-Karriere. Danach kam das Quartett aber nochmals für die Aufnahme der letzten beiden ABBA-Singles zusammen. Nach der Auflösung von ABBA verkaufte sie auch ihre sämtlichen Geschäftsanteile am "ABBA-Imperium" (quasi einem Mischkonzern mit unterschiedlichsten Firmen, Firmenbeteiligungen und anderen Kapitalinvestitionen) und ging dadurch als einziges der vier ABBA-Mitglieder schadlos aus dessen finanziellem Absturz (durch Missmanagement, Börsenspekulationen, ungünstige Kreditaufnahmen, Steuernachforderungen usw.) hervor, während die anderen ABBA-Mitglieder nebst Stig Anderson hohe finanzielle Verluste hinnehmen mussten.

Ihren größten internationalen Erfolg außerhalb von ABBA hatte Lyngstad unter dem Namen Frida im Jahr 1982 mit dem von Phil Collins produzierten Album Something's Going On. Es beinhaltet u.a. die Singles "I Know There's Something Going On" und "To Turn The Stone" sowie ein Duett mit Phil Collins, "Here We'll Stay". Die LP wurde im Frühjahr 1982 in den Stockholmer Polar-Music Studios aufgenommen und verkaufte sich international 1,3 Millionen mal. Im Februar 1984 begab sich Lyngstad nach Paris, um ihr zweites internationales Soloalbum Shine aufzunehmen. Produziert wurde es von Steve Lillywhite, der sich als Produzent von Bands wie U2 profiliert hatte. Lyngstad wollte ihr "rockigeres" Image weiter ausbauen und schrieb zum ersten Mal eigene Lieder (z. B. "Don't Do It", "That's Tough", "Light Of Love" usw.). Auf dem Album findet man zusätzlich ein Lied aus der Feder von Björn Ulvaeus und Benny Andersson mit dem Titel "Slowly". Shine konnte jedoch international nicht den Erfolg verbuchen, den Lyngstad mit dem Vorgängeralbum erreicht hatte.

Mitte der 80er Jahre lernte Lyngstad den in Schweden aufgewachsenen Deutschen Heinrich Ruzzo Prinz Reuss von Plauen kennen, mit dem sie bis zu seinem Tod im Jahr 1999 verheiratet war. Gemeinsam lebten sie seit 1986 in Freiburg im Üechtland in der Schweiz. Heute lebt Lyngstad sowohl in der Schweiz, in einem Haus auf Mallorca sowie auf ihrem Landgut in Südschweden.

Nach dem Album Shine nahm Lyngstad nur noch gelegentlich einige Singles auf und trat nur noch sporadisch öffentlich auf. Unter anderem veröffentlichte sie mit verschiedenen Duett-Partnern das ABBA-Instrumental Arrival in englischer und französischer Sprache. Danach zog sich Lyngstad aus dem Musikgeschäft weitgehend zurück - sie ließ sogar ihren offiziellen Fanclub auflösen - und wurde vor allem für wohltätige Zwecke, insbesondere den Umweltschutz tätig. Sie gründete die Umweltstiftung "Artister för miljö" (Künstler für die Umwelt).

1996 erschien ein von Andres Glenmark produziertes schwedischsprachiges Album mit dem Titel Djupa andetag, das in Schweden den ersten Platz der Hitparade erreichte. 2003 vereinbarte sie mit dem Musiker Jon Lord von Deep Purple, ein für sie komponiertes Stück The Sun Will Shine Again gemeinsam aufzunehmen. Die Studioversion ist auf Lords Album Beyond The Notes enthalten, das 2004 erschienen ist. Um das Album zu promoten, trat sie mehrfach vor allem im deutschen Fernsehen auf.

Diskografie

Alben

  • 1971 Frida
  • 1975 Ensam
  • 1982 Something's Going On (D/12, U.K./18, U.S.A./41, NL/4)
  • 1984 Shine (D/49, U.K./67, NL/18)
  • 1996 Djupa Andetag

Compilation-Alben

  • 1971 Anni-Frid Lyngstad
  • 1991 På egen Hand
  • 1993 Tre kvart från nu
  • 1997 Frida 1967-1972
  • 1998 Svenska Popfavoriter
  • 2000 14 Hits
  • 2001 The Collection
  • 2005 4XCD 1XDVD

Singles

  • 1967 En Ledig Dag / Peter Kom Tillbaka
  • 1967 Din / Du Är Så Underbart Rar
  • 1968 Simsalabim / Vi Möts Igen
  • 1968 Mycket Kär / När Du Blir Min
  • 1969 Härlig Är Vår Jord / Räkna De Lyckliga Stunderna Blott
  • 1969 Så Synd Du Måste Gå / Försök Och Sov På Saken
  • 1969 Peter Pan / Du Betonar Kärlek Lite Fel
  • 1970 Där Du Går Lämnar Kärleken Spår / Du Var Främling Här Igår
  • 1971 En Liten Sång Om Kärlek / Tre Kvart Från Nu
  • 1971 En Kväll Om Sommarn / Vi Vet Allt, Men Nästan Inget (Duette mit Lars Berghagen)
  • 1971 Min Egen Stad / En Gång Är Ingen Gång
  • 1971 Nu Vissla I Ett Slag (Whistle While You Work)
  • 1972 Vi Är Alla Bara Barn I Början / Kom Och Sjung En Sång
  • 1972 Man Vill Ju Leva Lite Dessemellan / Ska Man Skratta Eller Gråta
  • 1975 Fernando / Ett Liv I Solen
  • 1982 I Know There's Something Going On / Threnody (D/5, U.K./43, U.S.A./13, NL/3)
  • 1982 To Turn The Stone / I Got Something (D/39, NL/6)
  • 1982 Tell Me It's Over / I Got Something (Japan)
  • 1982 I See Red / I Got Something (South Africa)
  • 1983 Here We'll Stay (solo version) / Strangers (U.K./100, U.S.A./102)
  • 1983 Belle (Frida & Daniel Balavoine) / C'est Fini (Balavoine) (D/39)
  • 1983 Time (Frida & BA Robertson) / I Am The Seeker (BA Robertson) (U.K./45)
  • 1984 Shine/ That's Tough (D/47, U.K./81, NL/23)
  • 1984 Come To Me (I Am Woman) / Slowly
  • 1984 Heart Of The Country / Slowly (U.K.)
  • 1984 Twist In The Dark / Come To Me (I Am Woman) (Frankreich)
  • 1987 Så Länge Vi Har Varann (Frida & Ratata) / Du Finns Hos Mig (Ratata)
  • 1987 Om Du Var Här (Ratata) / As Long As I Have You (Frida & Ratata)
  • 1992 Änglamark (Artister För Miljö featuring Frida) / Saltwater (Frida)
  • 1996 Även En Blomma / Även En Blomma (version)
  • 1996 Ögonen / (Lemon mix) / (version)
  • 1997 Alla Mina Bästa År (single remix) / (Mix adagio) / (Spaceclub mix) / (Adagio instrumental)
  • 1997 Alla Mina Bästa År (Hasbrouck Heights single mix) / (Hasbrouck Heights Glacier mix) / (Quiet mix) / (Jazzed Out Barracuda dub)
  • 1999 Dancing Queen (with the Real Group) - Original Version / Vee's Anniversary Radio Mix (Promo U.S.A.)
  • 2003 Lieber Gott (Frida & Dan Daniell) / I Have A Dream (Frida & Dan Daniell) / Wenn Ich Dann Gehen Muss (Dan Daniell) (Schweiz)
  • 2004 The Sun Will Shine Again (Promo Deutschland)

Literatur