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Ohmstede

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Ohmstede (Plattdeutsch Ohmstä) ist ein Stadtteil der Stadt Oldenburg (Oldenburg) in Niedersachsen.

Das Dorf Ohmstede

Alt-Ohmstede Ansichtskarte von ca. 1896: Der "Ohmsteder Krug", die Villa des Brauerei- Besitzers Haslinde, das Haus des Gemeindevorstehers Hanken und der neue Bahnhof

Ohmstede im Nordosten der Stadt Oldenburg ist ein altes Bauerndorf, es besteht vermutlich mindestens seit dem 9. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1158. Wie auch die anderen alten Dörfer der Region, war Ohmstede eine Esch-Siedlung. Mit 20 Hausmannshöfen war Ohmstede das größte Dorf des Ammerlandes, wohl auch bedingt durch seine bevorzugte Lage: zusätzlich zu Geest und Moor (wie auch seine Nachbardörfer) hatte Ohmstede Zugang zu den fetten Weiden und Wiesen der Hunte-Marsch. Hinzu kam sicherlich auch die Nähe zur Residenzstadt Oldenburg.

Die 20 Hausmannshöfe verteilten sich auf die Ortsteile Waterende, Loyerende und Överkamp sowie den Einzelhof Schellstede. Sehr früh begann in Ohmstede die Ansiedlung von Kötern, meist abgehenden Bauernsöhnen. So entstand schon seit dem 13. Jahrhundert das Köterdorf Bornhorst; am Rande des Dornsteder Esch liegt der Ortsteil Kortendorf = Köterdorf.

Ohmstede gehörte seit alten Zeiten zur Hausvogtei Oldenburg. Nach der Franzosenzeit (1810-1813) wurde Ohmstede Teil der Landgemeinde Oldenburg.

Die Gemeinde Ohmstede 1897–1933

1897 wurde die Landgemeinde aufgeteilt. Die selbständige Gemeinde Ohmstede umfasste die Dörfer Bornhorst, Donnerschwee, Etzhorn, Ipwege, Ipwegermoor, Nadorst, Ohmstede, Wahnbek. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das aus Munitionsbaracken entstandene Ofenerdiek dazu. Die Gemeinde blieb weiterhin vorwiegend bäuerlich geprägt, aber die Stadt Oldenburg begann sich langsam auszudehnen. Vor allem in Donnerschwee entstanden einzelne Industriebetriebe, in Etzhorn und Wahnbek bestanden mehrere Branntweinbrennereien. In Ohmstede selbst bestand neben einer Ziegelei vor allem die Brauerei Haslinde, wohl schon vor 1825 als Brauerei Jürgens gegründet und 1879 von Bernhard Haslinde übernommen, der sie zu einem Großbetrieb ausbaute. Sie fusionierte 1922 mit der donnerschweer Brauerei Hoyer zu "Haslinde-Hoyer", wurde 1971 von Bavaria übernommen und 1976 stillgelegt.

Ohmstede als Stadtteil Oldenburgs

Durch die Verwaltungsreform von 1933, die von der im Land Oldenburg schon früh regierenden NSDAP initiiert wurde, kam der größte Teil der Gemeinde Ohmstede an die kreisfreie Stadt Oldenburg, die Dörfer Wahnbek, Ipwege und Ipwegermoor an die Gemeinde Rastede (Landkreis Ammerland).

Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf dem ehemaligen Rennplatz in Ohmstede ein Zwangsarbeiterlager errichtet, aus dem nach dem Krieg ein DP-Lager, das „Lettenlager“, wurde. Hier (und auf dem „Ohmsteder Esch“) entstanden dann seit den 50er Jahren größere Wohnsiedlungen. So stieg die Einwohnerzahl Ohmstedes erheblich an. Heute ist Ohmstede ein beliebtes Wohngebiet am Rand der Stadt Oldenburg, kann aber auch noch mehrere alte Bauernhöfe aufweisen.

Kirchengemeinde Ohmstede

Kirchlich gehörte Ohmstede früher zur Landgemeinde Oldenburg, deren Pfarrkirche St. Lamberti, von 1647 bis 1811 St. Nikolai, in Oldenburg war. Da die Gemeinde eine riesige Fläche umfasste und die Kirchwege entsprechend lang waren, war schon lange eine Aufteilung der Gemeinde im Gespräch. Erst 1897 beschloß die Synode die Aufteilung in die selbständigen Kirchengemeinden Ohmstede, Ofen, und Eversten.

Die neue Kirchengemeinde Ohmstede umfasst die Ortschaften Bornhorst, Donnerschwee, Etzhorn, Ipwege, Ipwegermoor, Nadorst, Ohmstede und Wahnbek. Siehe Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg.

Die neue Ohmsteder Kirche entstand im neugotischen Stil (nach dem Eisenacher Regulativ) und wurde am 17. Dezember 1901 geweiht. Sie ist nicht, wie fast alle anderen Kirchen, geostet, sondern genordet.

Verkehr

1896 erhielt Ohmstede Eisenbahnanschluss durch den Bau der Gummibahn Oldenburg–Brake. Der alte Bahndamm ist heute ein Spazierweg (vom Kummerkamp bis zur Hullmann-Brennerei in Etzhorn.

Schulen in Ohmstede

Sport

Ortsansässige Vereine

Sportplätze

  • Dornstede (Elsflether Straße)
  • Rennplatz (Rennplatzstraße)
  • Sportplatz a.d. Turnhalle Flötenteich (Käfig)

Sporthallen

  • Sporthalle an der GS Ohmstede
  • Sporthalle am Flötenteich

sonstige Sporteinrichtungen

  • Freibad am Flötenteich

Der ehemalige Turnverein Ohmstede, der heute dem SV Eintracht Oldenburg-Etzhorn e.V. angehört, gründete auch die Ortsfeuerwehr Ohmstede.

Literatur

  • Munderloh, Heinrich, Die Bauerschaften Ohmstede und Bornhorst, Oldenburg 1984
  • Böse, K.G., Das Großherzogthum Oldenburg, Oldenburg 1863
  • Ortsbuch für das Deutsche Reich, Berlin 1927