Zum Inhalt springen

Oberton

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. September 2002 um 02:06 Uhr durch GeorgGerber (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Bei jeder natürlichen Tonerzeugung entstehen neben dem Grundton auch die sogenannten Obertöne. Ihre Frequenzen sind ganzzahlige Vielfache der Frequenz des Grundtons. Der 1. Oberton hat dabei die doppelte Frequenz des Grundtons, der 2. Oberton die dreifache Frequenz, der 3. Oberton die vierfache Frequenz usw. Diese Folge von Tönen heißt Obertonreihe.

Höhere Obertöne sind dabei in der Regel leiser als tiefere. Die genaue Lautstärke der einzelnen Obertöne bildet den Klang. Deshalb klingt z.B. eine Klarinette anders als eine Geige oder eine Oboe, weil bestimmte Obertöne kräftiger und andere dafür schwächer ausgeprägt sind.

Das Ohr nimmt eine Verdopplung der Frequenz als Oktave wahr. Dadurch liegen folgende Obertöne jeweils im Oktav-Abstand zueinander: 1 - 2 - 4 - 8 - 16 .... (Achtung, der Grundton ist hier mit 1, der erste Oberton mit 2 nummeriert, um die Zweierpotenzen zu verdeutlichen.) Kombintationen aus den übrigen Obertönen erklingen jeweils als Intervall, welches um so harmonischer (wohlklingender) ist, je kleiner die Nummer der beiden beteiligten Obertöne ist.

Unterschiedlich starke Obertöne sind auch der Grund, warum die Stimmen von verschiedenen Menschen unterschiedlich klingen. Durch die individuelle Größe und Form von Mund und Rachen werden in diesem Resonanzraum manche Frequenzen verstärkt, andere vermindert. Auch der unterschiedliche Klang von Vokalen kommt so zustande.

Im allgemeinen klingen Töne um so "schärfer", je mehr Obertöne sie haben. Reine Töne ohne Obertöne können elektronisch als Sinusschwingungen erzeugt werden. Sie klingen extrem dumpf. Ein Beispiel ist der 1000 Hertz Ton des Fernsehtestbilds.