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E-Plus

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E-Plus
Rechtsform
Sitz

E-Plus ist mit rund 12,65 Mio. Kunden der drittgrößte Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland und gehört seit dem Jahr 2000 zum niederländischen KPN-Konzern (KPN Mobile). Das Unternehmen ist dabei getrennt in die Teilbereiche E-Plus Mobilfunk in Düsseldorf und E-Plus Service in Potsdam. E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG betreibt die technische Netzinfrastruktur und fungiert als Konzernobergesellschaft, wohingegen E-Plus Service GmbH & Co. KG als Service Provider die Kundenbetreuung übernimmt. Neben der Marke E-Plus nutzt das Unternehmen auch die Discount-Marke BASE und ist Eigentümer des Mobilfunk-Discounters Simyo.

Marktstrategie

Spätestens seit dem Jahr 2005 verfolgt E-Plus eine sogenannte "Followers"-Strategie am Mobilfunkmarkt, also eine Konzentration des Angebots auf besonders häufig nachgefragter Dienste, die zu vergleichsweise niedrigeren Preisen verkauft werden. Innovative Produkte werden erst später angeboten, wenn durch die Erfolge von Konkurrenzunternehmen absehbar ist, dass sich Investitionen in diese rentieren würden. Bei E-Plus resultiert diese Strategie in überdurchschnittlich günstigeren Tarifen für Telefonie und eine angestrebte Preisführerschaft in diesem Gebiet. Allerdings wurde im Gegenzug der Ausbau des UMTS-Netzes wegen aktuell fehlender Rentabilität weitgehend zurückgestellt, der HSDPA-Standard für deutlich schnellere UMTS-Datenübertragung sowie Handy-TV wurden nicht eingeführt.

Mobilfunknetze

E-Plus Mobilfunk betreibt derzeit bundesweite Mobilfunknetze im EGSM-900, GSM-1800, und UMTS-Standard. Das GSM-1800-Netz ist seit 1993 in Betrieb und umfasst weit mehr als 18.500 Senderstandorte (2005). Im Rahmen eines Netzausbaus wurde diese Zahl in den letzten beiden Jahren um ca 3.000 Standorte erhöht. Außerdem erfolgt weiterhin der Aufbau des neuen UMTS-Netzes. Zum Einsatz kommen hierbei neben gewöhnlichen Standorten auf mittelhohen Standorten wie kleineren Masten und Hausdächern auch sogenannte Ultra High Sites (UHS). Dies bezeichnet Antennenstandorte mit einer Montagehöhe von mehr als 100 Meter, zum Beispiel Industrieschornsteine oder Fernsehtürme. UHS erlauben die Versorgung größerer Flächen mit weniger Investitionen, als dies gewöhnlich notwendig wäre. Das UMTS-Netz enthält außerdem Standorte des ehemaligen Netzes von Mobilcom, dessen Ausbau noch vor der kommerziellen Inbetriebnahme gestoppt wurde. Mobilcom verkaufte das Objekt im Jahr 2003 für 20 Mio. Euro an E-Plus. Seit Mitte 2006 baut das Unternehmen auch Basisstationen im EGSM-900 Standard auf bzw. vorhandene GSM-1800 Stationen um. Die Frequenzen wurden den beiden E-Netz-Betreibern von der Bundesnetzagentur zugewiesen, um auch ländliche Gebiete besser und effizienter versorgen zu können und den Empfang innerhalb von Gebäuden zu verbessern. Damit sollen die bisher nur auf 1800 MHz sendenden Netzbetreiber eine technische Chancengleichheit erhalten. Nahezu alle Mobiltelefone seit etwa 1998 können die GSM-Erweiterungsbänder EGSM nutzen. Insbesondere ältere GSM-900 Mobiltelefone jedoch nicht.

Das GSM-Netz unterstützt derzeit neben dem Netz von Vodafone den Dienst HSCSD für schnelleren Datentransfer. Daneben bietet E-Plus auch GPRS-Dienste an. Der schnellere HSDPA-Datendienst im UMTS-Netz wird hingegen nicht unterstützt. Im Netz wird die Sprachübertragung weitgehend mit EFR-Codecs realisiert.

Prepaidkarten im E-Plus Netz

Das Netz von E-Plus bietet mittlerweile eine Fülle von verschiedenen Prepaidkarten an, bei der der Nutzer keinerlei Vertragsbindung eingehen muss, und keine Mindestlaufzeit vorrausgesetzt ist. Die Kunden bezahlen dabei, wie im Prepaidbereich üblich, das gewünschte Guthaben vorraus, und telefonieren danach den entsprechenden Betrag ab. Die Original von E-Plus angebotene Prepaidkarte Free&Easy existiert seit dem jahr 1997. Im derzeitigen Tarif werden Gesrpäche in alle Netze mit 0,29€ pro Minute abgerechnet, allerdings wird hierbei die ungünstige Minutentaktung angewendet (jede angefangene Minute wird voll in Rechnung gestellt). Seit dem Jahr 2005 nutzen aber die sogenannten Mobilfunkdiscounter unter anderem auch das E-Plus Netz, und bieten zahlreiche andere Prepaidkarten mit günstigeren Tarifen an.

Chronologie des Unternehmens

  • 1992: Gründung als E-Plus Mobilfunk GmbH
  • 1993: Erhalt der Mobilfunklizenz für GSM-1800 (E1-Netz) durch den damaligen Bundespostminister Wolfgang Bötsch.

Lizenzinhaber wurde das Konsortium um E-Plus, deren Hauptgesellschafter die Veba Telecom, Thyssen und RWE waren.

  • 1994: ab Mai Netzstart in Berlin und 7 Ballungsgebieten nach dem Mobilfunk-Standard DCS-1800 (= Digital Cellular System 1800 MHz)
  • 1997: Bei E-Plus ist nun auch ein Prepaid-Tarif ("Free&Easy") erhältlich
  • 1999: E-Plus führt als erster deutscher Netzbetreiber Minutenpakete unter dem Namen "Time&More" ein.
  • 1999: Einführung des Dienstes WAP und HSCSD
  • 2000: KPN wird Hauptgesellschafter von E-Plus
  • 2000: Kurzzeitige Beteiligung von Hutchison Whampoa zur Ersteigerung einer UMTS-Lizenz.
  • 2001: Einführung von GPRS zur Übertragung von Paketdaten
  • 2002: Einführung des Datendienstes i-Mode
  • 2002: KPN wird alleiniger Gesellschafter
  • 2004: Kommerzieller UMTS-Netzstart
  • 2005: Start der Mobilfunk-Discounter Marken Simyo und BASE (Flatrate), sowie Kooperation mit dem Lebensmittel-Discounter ALDI
  • 2005: Einführung der ersten Flatrate für Datennutzung (UMTS und GPRS)
  • 2005: Start eines Mobilfunkangebots speziell für Türkischstämmige unter der Marke Ay Yıldız
  • 2006: E-Plus bekommt 900 MHz EGSM-Frequenzen zugeteilt
  • 2007: Einführung des neuen Tarifs Zehnsation - Zehn Cent in alle Netze, bei 10 € Mindestumsatz
  • 2007: Die von E-Plus angestrebte Preisführerschaft im deutschen Mobilfunkgeschäft scheint aufzugehen: Im Schnitt zahlt man bei E-Plus nur noch 0,27€ pro Mobilfunkminute (alle PrepaidSIMs, die das E-Plus Netz nutzen sowie Vertragstarife zusammengenommen)

Unternehmensdaten

Geschäftsjahr Millionen Euro
2004 700
2005 673
2006 905

Kundenzahl

31.12. Kunden (in Mio.) Marktanteil
1994 0,030 1,7 %
1995 0,196 6,3 %
1996 0,520 10,4 %
1997 1,005 12,9 %
1998 2,044 15,1 %
1999 3,800 16,3 %
2000 6,600 13,7 %
2001 7,500 13,3 %
2002 7,350 12,4 %
2003 8,206 12,7 %
2004 9,505 13,3 %
2005 10,742 13,6 %
2006 12,654 14,9 %

Niederlassungen

Betriebs-Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Hannover, Leipzig, Ratingen, Frankfurt, Karlsruhe, Nürnberg-Nord, Stuttgart und München.

Gesellschafter

KPN Mobile N.V. (100 %)

Aufsichtsrat

  • Stan Miller, Royal KPN N.V.