Zum Inhalt springen

Steigbügel (Reiten)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Oktober 2004 um 16:48 Uhr durch Mijobe (Diskussion | Beiträge) (links). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Steigbügel ist die Fußstütze für einen Reiter, die in Höhe der Füße seitlich vom Reittier (z.B. einem Pferd) herabhängt. Der Steigbügel wurde etwa im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Skythen erstmals benutzt und erst sehr viel später von den Europäern oder Chinesen übernommen. Man nimmt an, dass die Benutzung des Steigbügels einer der entscheidenden Vorteile war, auf den asiatische Reiternomaden (wie etwa die Hunnen oder die Mongolen) ihre Überlegenheit zu Pferde gründen konnten.

Man vermutet, dass ein Nomadenstamm aus Osteuropa, nämlich die Awaren, den Steigbügel erfanden. Die einzigen Spuren, welche die Awaren, nach ihrer Vernichtung im Jahre 796, durch Karl den Großen, hinterließen, waren eben jene Steigbügel. Die Perser, die Byzantiner aber auch viele germanische Stämme und die Wikinger erkannten den Wert der Steigbügel und nutzten sie fortan.

Belisar, ein großer Feldherr der Byzantiner, übernahm die besten Kriegsmethoden der so erfolgreichen Nomadenstämme. Die byzantinischen Kavalleristen benutzten stabile Sättel mit Steigbügeln, Rüstungen, die ihre Bewegungsfreiheit nicht einschränkten und eine Vielzahl an Waffen. Ihre Ausrüstung und ihr Geschick beim Reiten machte sie überaus erfolgreich. "Sie waren sowohl schwere Lanzenreiter, die Überraschungsangriffe ritten, als auch leichte Bogenschützen, die ihre Bogen im vollen Galopp spannten und abschossen, wobei sie keine Hand frei hatten" Edwards (1987 S. 96).