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Jungle World

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Jungle World Logo

Die in Berlin herausgegebene und bundesweit erscheinende Jungle World versteht sich als undogmatische linke Wochenzeitung. Von den Verfassungsschutzämtern der Länder Nordrhein-Westfalen und Brandenburg[1] wird sie dem linksextremistischen antideutschen Spektrum zugeordnet.

Die Zeitung entstand 1997 als ablehnende Reaktion der meisten Redakteure der Jungen Welt (unter anderem Jürgen Elsässer, Klaus Behnken, Ralf Schröder, Heike Runge, Bernd Beier, Wolf-Dieter Vogel, Ivo Bozic, Martin Krauß, Beate Willms, Stefan Ripplinger, Jürgen Kiontke) gegenüber der Absetzung des Chefredakteurs Behnken durch Geschäftsführer Dietmar Koschmieder. Fast alle damaligen Redakteure der „jungen Welt“ besetzten die Redaktionsräume, aus der „Streikzeitung“ entstand die „Jungle World“.

In der Zwischenzeit wandelte sich der inhaltliche Schwerpunkt des Blattes teilweise. Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 veröffentlichte die Jungle World auch Texte, die militärische Interventionen seitens westlicher Staaten, beispielsweise gegen die Taliban in Afghanistan, gutheißen. Sie ist damit allerdings in der Linken auf zum Teil starke Ablehnung gestoßen.

In der politischen Ausrichtung ist die Jungle World zwischen linksradikal und unorthodox links einzuordnen, wobei „die“ radikale Linke, insbesondere das „antiimperialistische“ Spektrum, von der Berichterstattung der Jungle World oft mit Argwohn und Ablehnung betrachtet wird. Für die Jungle World sind viele antiimperialistische Bewegungen unreflektiert und nationalistisch. Auch mit ihrer Kritik an den Autonomen und der Antifa-Bewegung hat die Zeitung viele Leser verloren. So war die Auflage von 17.000 Exemplaren innerhalb von drei Jahren auf 12.000 im Sommer 2004 gesunken. Andererseits wird sie auch vom so genannten antideutschen Spektrum immer wieder attackiert.[2]

Immer wieder erregt die Zeitung den Unmut von Teilen ihrer Leserschaft, weil sie sich nicht damit zufrieden geben möchte, bestimmte linke Gewissheiten zu wiederholen, sondern diese immer wieder in Frage zu stellen. So riet Redakteur Deniz Yücel anlässlich der Fußball-WM 2006 in Deutschland beim Thema Nationalismus zur Gelassenheit und schrieb über die soziale Aspekte der Fahnenschwenkerei[3], was von einigen Lesern heftig kritisiert wurde.[4]


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Quelle

  1. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: Schutz und Sicherheit - Verfassungsschutz - Überblick - Linksextremismus - Antideutsch. 5. Mai 2006, Verfassungsschutzbericht Land Brandenburg 2005.
  2. Mut. Klartext. Jungle World Redaktion BAHAMAS, 20. November 2002
  3. Schunkeln, singen, Fahnen schwingen Jungle World Nr. 25/06
  4. Offener Brief

siehe auch: