Kohte
Eine Kohte ist ein Zelt der Jungenschaften, der Pfadfinder sowie der Waldjugend und diverser Wandervogelbünde.
Geschichte der Kohte
Dieses Zelt ist der samischen Sommer-Cota (finnisch für Kate oder katenformiges Zelt) nachempfunden. Dabei handelt es sich um ein rundes, transportables Zelt, welches bei den Rentiernomaden Lapplands als standortunabhängige Behausung dient. Es gibt Sommer- und Wintercotas. Sie unterscheiden sich in der Verwendung des Materialien insoweit, als im Sommer Rentierfell und im Winter Lehm oder Stein (siehe Kate) verwendet wird.
Die heute bekannte Kohte stammt aus der Bündischen Jugend, ursprünglich aus der Jungenschaft. Sie wurde von Eberhard Koebel (tusk) auf Basis der Cota entwickelt.
Konstruktion einer Kohte
Eine Kohte besteht aus in der Regel vier fünfeckigen schwarzen Baumwolltüchern (den Kohtenblättern oder Kohtenbahnen). Diese lassen sich in Schlaufentechnik unter Verwendung von "Regenabdeckleisten" regendicht verbinden. Die Kohtenblätter werden an ein gebundenes Kreuz gehängt, das ursprünglich von einer Schere aus zwei Stangen gestützt wurde. Inzwischen sieht man aber auch oft eine Variante, bei der das Kreuz entweder an eine alleinstehende Stange oder an einen Zweibock gebunden wird. Die Schere, Stange oder der Zweibock fällt nicht um, da sie/er durch Zug des Zeltes gehalten wird. Eine Kohte kann aber auch z.B. an einem Baum befestigt werden. Es entsteht durch zusätzliches Abspannen von vier Ecken eine insgesamt achteckige Grundform.
Durch diese Konstruktion muss eine Gruppe auf Wanderschaft nur vier Kohtenblätter mitnehmen, und diese können auf die Gruppe verteilt werden. Die Kohte ist ein ideales Übernachtungszelt für bis zu 6 Jugendliche.
Eine Kohte hat in ihrer ursprünglichen Form keinen Boden und oben in der Mitte ein quadratisches Rauchabzugsloch. Dadurch kann im Inneren ein offenes Feuer gemacht werden, somit ist die Kohte auch für Wintereinsätze geeignet. Das Loch wird in der Regel mit einer Abdeckplane (z.T. aus dem selben Material) oder einem Poncho abgedeckt, um Regen abzuhalten. Ca. seit den 1970er Jahren sind auch Bodenplanen aus schwerem Kunststoff erhältlich. Sie weisen in der Mitte eine runde Aussparung für eine Feuerstelle auf. Während diese Planen für längeres Zelten an einem Ort durchaus vorteilhaft (Nässeschutz bei Regen) sind, sind sie auf Grund ihres Gewichts für Wanderungen nicht zu gebrauchen.
Viele Jugendgruppen bemalen ihre schwarze Kohte mit weißen Motiven. (Damit die Kohte wasserdicht bleibt unbedingt die bemalten Stellen überbügeln und neu imprägnieren!) Mittlerweile bekommt man Kohten jedoch in fast jeder erdenklichen Farbe, neben Schwarz ist Weiß eine beliebte Variante geworden.
Trotz ihrer Einfachheit ist die Kohte genial in ihrer Konstruktion.
Varianten
Heute gibt es die Kohte in einer Vielzahl von Varianten zu kaufen.
Hier wären zu nennen:
- Die Erdkohte: Sie ist die klassischste aller Formen. Sie kann einen ca. 20cm breiten Erdstreifen haben der gegen Zugluft schützt.
- Die S-Kohte: Die S-Kohte hat einen 45cm (oder 70cm) hohen Seitenstreifen, der für zusätzlichen Stauraum sorgt. Die Unterkante der Kohte wird auf Seitenstangen gestellt.
- Die Wander-Kohte: Eine speziell für größere Gruppen entwickelte Kohte, die eine insgesamt größere Grundfläche bei unwesentlich geringerer Höhe aufweist.
Konstruktionen
Zeltformen, die ebenfalls aus Kohtenblättern (Kohtenbahnen) aufgebaut werden können, sind Jurte, Hundehütte, Lok bzw. Kröte, Hochkohte und Unterstand.
- Kröte: Eine Kohtenplane wird mit einer Stange an der Grundseite ihrer Trapezform aufgebaut. Sie dient als Materialunterstand oder Ein-Mann-Biwak.
- Hochkohte: Sie wird meist mit innenliegendem 3-Bein aufgestellt. Es handelt sich um eine 4-Planen-Kohte, die um eine Reihe Vierecksplanen nach unten erweitert wurde. Sie dient häufig als Kochzelt.
- Lokomotive: Es handelt sich um zwei Kröten, die miteinander verbunden sind. So entsteht ein 2-Mann-Zelt.
Weblinks
Hersteller/Bezugslinks: