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Wilhelm Keilmann (Komponist)

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Kapellmeister und Komponist

Wilhelm Keilmann (* 1908 in Würzburg; † 1989 in Brixen) war ein deutscher Kapellmeister und Komponist. Er schrieb als Komponist 74 Werke, gründete ein Kammerorchester und war Dozent am Richard-Strauss-Konservatorium in München.

Leben

Wilhelm Martin Keilmann, am 4. August 1908 in Würzburg geboren, bekam erste Anweisungen im Geigen- und Klavierspiel von seinem Vater, Ferdinand Keilmann, einem engagierten Musikerzieher und exzellenten Musiker.

Er studierte zuerst an der Musikschule Aschaffenburg bei Direktor Hermann Kundigraber, Heinz Knettel und Valentin Härtl. Nach einem Semester an der Musikhochschule München wechselte er zum Konservatorium Würzburg, wo er Klavier unter Professor Heinz Knettel studierte, Violine und Viola unter Willy Schaller und Dirigieren sowie Komposition unter Geheimrat Professor Doktor Hermann Zilcher erlernte und perfektionierte.

Das Staatsexamen legte Wilhelm Keilmann am 13. Juli 1937 in allen vier Fächern mit Auszeichnung ab und sein Auftragswerk „Hymne an die Schönheit“ nach Christian Morgenstern für Sopran, Chor und Orchester wurde von Tilla Briem und den Münchner Philharmonikern am 15. Juli 1937 in Bad Kissingen uraufgeführt.

Nach einem Jahr als Kapellmeister am Stadttheater in Mainz heiratete er die Geigerin Hertha Bulle, geboren am 10. August 1916, und zog mit ihr 1939 bei Kriegsausbruch als Musiklehrerehepaar ins ländliche Internat nach Schondorf am Ammersee. Dort wirkten beide auch als konzertierende Künstler und gaben Einzelunterricht in ihren Instrumentalfächern. Wilhelm Keilmann baute Chöre auf und wusste nicht nur die Schülerschaft für die Musik zu begeistern. Er komponierte u. a. in dieser Zeit die „Würzburger Bilder“ für Klavier und eine Reihe von Liedern, oft mit humoristischem Hintergrund.

1942 holte ihn der Intendant des deutschen philharmonischen Chors, Doktor Bruno Kittel, als Chorleiter und Korrepetitor in die Hauptstadt Berlin. Im letzten Kriegsjahr wurde Keilmann eingezogen und geriet in amerikanische Gefangenschaft.

Nach dem Kriege baute er in seiner Heimatstadt Aschaffenburg zunächst eine bedeutende Klavierklasse auf, die noch lange von sich reden machte, und folgte später einem Ruf an das Richard-Strauss-Konservatorium nach München, an dem er von 1959 bis 1975 als Dozent für Klavier und Komposition wirkte. Als versierter Klavierbegleiter entwickelte er das Unterrichtsfach „Prima-Vista“, eine methodische und anregende Anleitung (kein Widerspruch!) zum Blattspielen, die bei Edition Peters unter Nr. 8065 im Henry Litollf`s Verlag / C.F. Peters (Frankfurt, London, New York) ins Englische und Japanische übersetzt, 1970 in zwei Bänden erschienen ist.

1975 beendete Wilhelm Keilmann seine aktive Lehrtätigkeit in München und widmete sich von seinem „Haus Harmonie“ in Bad Kohlgrub aus vor allem dem von ihm 1966 gegründeten „Murnauer Kammerorchester“, den seit 1951 mit seiner Frau Hertha Keilmann alljährlich veranstalteten Meisterkonzerten, dem Kirchenchor Bad Kohlgrub und der Komposition. Seine Vielseitigkeit als Pianist, Dirigent und Komponist wurde außergewöhnlich hoch geschätzt von weltberühmten Persönlichkeiten wie Elly Ney, Ludwig Hoelscher, Wilhelm Stross, Kieth Engen, Detlef Kraus, Fred Drissen, Oscar C. Yatco, Joseph Merkl, Rudolf Metzmacher, Tilla Briem, Lore Fischer, Pamela Coburn und viele andere.

In der Zeit von 1975 bis 1989 entstanden viele seiner wesentlichen Werke. Die „Elegie et Allegro giocoso“ für Altsaxophon, das Streichquartett op.61, die „Vollmondnächte“ op.62, „Mainau – Insel im Blütenzauber“ op.63 und die 2. Cellosonate op.65 sowie das Klavierquartett in Fis-Moll op.69.

Am 14. November 1989 verstarb Wilhelm Keilmann unerwartet an Herzversagen während eines Ferienaufenthalts in Südtirol und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Rochusfriedhof in Bad Kohlgrub.

Kateogire:Komponist