Johannes Rothe
Johannes Rothe (* um 1360 in Kreuzberg/Werra; † 1434 in Eisenach) ist ein bedeutender Autor spätmittelalterlicher Schriften.
Das Wirken des Sohnes einer ratsfähigen Familie blieb während seines gesamten Lebens auf den Raum Eisenach beschränkt. Dort war er unter anderem als Ratsschreiber (notarius) tätig. 1387 wurde Rothe Priester am Marienstift.
Er verfasste Werke zu vielfältigen Themen. Neben seinen chronistischen, didaktischen und juristischen Schriften sind dieses auch Werke der geistlichen Prosa. Als die bedeutendsten Werke Rothes gelten die Eisenacher Stadtchronik, die Thüringische Landeschronik und die Thüringische Weltchronik. Sie haben seinen Ruf als Vater der thüringischen Chronistik begründet.
Im Elisabethleben erzählt er die Lebens- und Leidensgeschichte der Landgräfin Elisabeth von Thüringen in Versform. Bereits in seinen Geschichtswerken war Rothe auf das Leben Elisabeths eingegangen. Das über 4000 Verse umfassende Elisabethleben beschreibt die Lebensstationen der heiligen Elisabeth. Daneben erzählt es aber auch eine thüringische Landesgeschichte des 13. Jahrhunderts, dem Zeitalter des Herrschergeschlechts der Ludowinger. Motive sind dabei die auch heute noch bekannten vom Sängerkrieg auf der Wartburg und dem Rosenwunder. Damit erhalten auch heutige Leser oder Hörer einen Einblick in die spätmittelalterlicher Frömmigkeit und Kultur.
In seinem Ritterspiegel fasste Rothe die Standeslehren der späten Ausläufer des hochmittelalterlichen Rittertums zusammen. Mit dem spätmittelalterlichen Lehrgedicht wandte er sich an ein junges, adeliges Publikum.