Zum Inhalt springen

Pans Labyrinth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Februar 2007 um 07:15 Uhr durch YourEyesOnly (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 68.81.131.127 (Beiträge) rückgängig gemacht und letzte Version von ADwarf wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Film
Titel Pans Labyrinth
Originaltitel El laberinto del fauno
Produktionsland Mexiko, Spanien, USA
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2006
Länge ca. 119 Minuten
Stab
Regie Guillermo del Toro
Drehbuch Guillermo del Toro
Produktion Alfonso Cuarón,
Bertha Navarro,
Guillermo del Toro,
Frida Torresblanco
Musik Javier Navarrete
Kamera Guillermo Navarro
Schnitt Bernat Vilaplana
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

Pans Labyrinth ist ein mexikanisch-spanischer Kinofilm aus dem Jahr 2006. Regie führte der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro, der zugleich auch das Drehbuch verfasst hat. Der Film, der vor dem Hintergrund militärischer Repression in der Zeit nach dem spanischen Bürgerkrieg spielt, ist eine Mischung aus Filmdrama und Fantasyfilm. In den deutschen Kinos startete der Film am 22. Februar 2007.

Handlung

1944 – Hauptmann Vidal befindet sich in den Bergen Nordspaniens, wo er Jagd auf Partisanen machen soll. Privat hat Vidal vor kurzem seine Frau Carmen geheiratet, welche bereits eine 12-jährige Tochter namens Ofelia hat und zudem hochschwanger ist. Während ihr Stiefvater mit großer Brutalität den Widerstand der Partisanen brechen will, macht sich Ofelia Sorgen um die Zukunft. Ihre Mutter ist schwerkrank und Ofelia hat Angst, alleine bei ihrem brutalen Stiefvater bleiben zu müssen.

Eines Tages wird das Mädchen von einer Fee in ein Labyrinth gelockt. Dort begegnet sie einem Pan. Dieser erzählt Ofelia, dass sie die Wiedergeburt einer Prinzessin sei. Diese Prinzessin habe einst ein unterirdisches Reich verlassen und es damit dem Untergang geweiht. Nun warte der Vater der Prinzessin auf sie und alleine Ofelia sei in der Lage den Fluch zu brechen und der Welt wieder zu neuem Leben zu verhelfen.

Allerdings müsse sie dazu drei schwierige Aufgaben lösen. Sie bekommt ein Buch mit den Aufgaben und kehrt zum Haus zurück. Der Hauptmann hat unterdessen zum Abendessen einige wichtige Persönlichkeiten eingeladen und Ofelias Mutter hat ihr zu diesem Anlass extra ein Kleid genäht. Ofelia macht sich auf, die erste Aufgabe zu lösen. Unter einem uralten Baum muss sie einen Schlüssel aus dem Magen einer Riesen-Kröte befreien. Ihr gelingt es und sie kehrt vollkommen beschmutzt zurück. Die Mutter ist entsetzt und ärgerlich über das verdorbene Kleid.

Ofelia findet heraus, dass Mercedes, eine Hausangestellte, und der Arzt Dr. Ferreiro mit den Partisanen kooperieren und ihrer Mutter geht es immer schlechter, weshalb Ofelia die zweite Aufgabe nicht erfüllen kann. Pan taucht auf und gibt ihr eine Alraune, die diese in Milch unter das Bett der Mutter stellen und täglich zwei Tropfen Blut hinzugeben soll, woraufhin es ihrer Mutter wieder besser geht. Ofelia hat nun Zeit für die zweite Aufgabe.

Für diese muss sich Ofelia eine Tür aus Kreide an die Wand malen. Dahinter ist ein Raum, in dem ein opulentes Buffet wartet. Der Pan sagt ihr vorher, sie dürfe nicht von dem Essen probieren und müsse zurückkehren bevor eine Sanduhr abgelaufen ist. In diesem Raum findet sie drei kleine Fächer, jeweils mit einem Schloss versehen, die Feen deuten auf das mittlere Fach, doch Ofelia entscheidet sich für das linke, öffnet dieses mit dem Schlüssel aus der ersten Aufgabe und findet einen Dolch. Die am Tisch sitzende Kreatur scheint zu schlafen, dies ändert sich jedoch, als Ofelia zwei Weintrauben nascht. Nur mit Glück kann sie entkommen, zwei der Feen werden jedoch getötet.

Der Pan ist nach diesem Zwischenfall wütend und verschwindet. Ofelia möchte nun neue Bluttropfen in das Gefäß mit der Alraune tropfen, als sie ihr Stiefvater entdeckt. Als die Mutter die Alraune ins Kaminfeuer wirft, setzen die Wehen ein. Bei der Geburt stirbt Carmen, der neugeborene Sohn von ihr und Vidal überlebt. Unterdessen erkennt Hauptmann Vidal, dass Mercedes die Partisanen unterstützt. Diese will fliehen, Ofelia fleht sie an, mitkommen zu dürfen, doch die beiden werden unweit des Hauses entdeckt. Ofelia wird in ihrem Zimmer eingesperrt, Mercedes soll gefoltert werden, kann sich jedoch mit ihrem Küchenmesser befreien und den Hauptmann verletzten. Sie kann fliehen.

Der Pan entschließt sich, Ofelia noch eine Chance zu geben. Sie soll mit ihrem kleinen Bruder zum Labyrinth gehen. Da sie bewacht wird, flieht sie wieder durch eine selbstgemalte Kreidetür. Ihrem Vater wird unterdessen bewusst, dass ihre Männer inzwischen den Partisanen unterlegen sind und während eines Angriffs der Partisanen entdeckt er, wie Ofelia mit dem kleinen Jungen wegrennt und rennt hinterher. Die dritte und letzte Aufgabe besteht darin, Blut eines unschuldigen Menschen zu opfern. Zu diesem Zweck dient der Dolch aus der zweiten Aufgabe und der kleine Junge ist das unschuldige Kind. Doch Ofelia weigert sich.

Hauptmann Vidal findet Ofelia, nimmt den Jungen und erschießt sie. Als Hauptmann Vidal das Labyrinth verlässt wird er von den Partisanen, die das Haus inzwischen eingenommen haben, hingerichtet. Mercedes nimmt sich des kleinen Jungen an. Ofelias Blut tropft nach unten und da auch sie unschuldig ist, öffnet ihr dies den Weg in das unterirdische Reich. Ihr wird mitgeteilt, dass die letzte und wichtigste Aufgabe darin bestand, darauf zu verzichten, fremdes Blut zu opfern und lieber selber zu sterben. Die letzte Aufgabe ist gelöst.

Struktur

Die beiden Ebenen der Handlung - die realistische und die märchenhafte - scheinen auf den ersten Blick nur durch die Person Ofelias verknüpft zu sein, die sich in beiden Welten bewegt. Es zeigt sich jedoch, dass zwischen beiden Ebenen ein Gleichklang herrscht - die von Ofelia zu lösenden Aufgaben der Märchenwelt mit ihren Bedrängnissen finden ihre Entsprechung in den realen Aufgaben, die Mercedes bei der Unterstützung der Partisanen leistet. Auch an anderen Stellen stimmen Märchenwelt und Realwelt überein. So erschießt Hauptmann Vidal während der Krankheit der Mutter den Arzt wegen Unterstützung der Partisanen, die Mutter wirft die märchenhafte heilsame Alraune ins Feuer, in beiden Welten werden also die Quellen, von denen die Mutter Hilfe in ihrer Krankheit erfahren kann vernichtet, die Mutter stirbt.

Hintergründe

Regisseur Guillermo del Toro bereitete den Film ein Jahr vor, die Dreharbeiten dauerten vier Monate, die Postproduktion nochmals sechs Monate.

Kritiken

  • Rudolf Inderst schreibt auf Filmspiegel: Sicherlich einer der Höhepunkte der Kinojahres 2006. Handwerkliche Großtat trifft im phantastischen Alice-im-Wunderland-Setting auf politisches Einfühlungsvermögen. [2]
  • Auf Cinefacts zieht Sarah Mersch folgendes Fazit: Fantasy-Parabel über die Grausamkeiten des Faschismus und die erlösende Kraft kindlicher Imagination, der durch visuelle Brillanz besticht und durch seine historischen Bezüge nicht nur Liebhaber von Fantasy-Filmen anspricht. Die beiden Ebenen des Films stehen jedoch streckenweise seltsam unverbunden nebeneinander. [3]
  • epd Film“ zusammenfassend: Tragisches Märchen für Erwachsene und poetische Allegorie des Faschismus, in dem unheimliche Fantasy und blutige Realität verschmelzen: ein Meisterwerk des Mexikaners Guillermo del Toro[4]
  • Rüdiger Suchsland in „film-dienst“: Ein Werk, von dem man mit Gewissheit sagen kann, dass es nicht nur zu den bleibenden Werken des Jahres, sondern dieser Dekade gehört. Die Redaktion vergibt ein Sehenswert[5]

Auszeichnungen

Bei Filmpreisen war Pans Labyrinth erfolgreich. Bei der am 25. Februar 2007 stattfindenden Verleihung der Oscars gewann der Film drei Oscars und war in drei weiteren Kategorien nominiert, unter anderem als Bester fremdsprachiger Film. Beim BAFTA-Award 2007 konnte er drei Preise gewinnen und war in fünf anderen Kategorien nominiert.

  • Bester fremdsprachiger Film - Guillermo del Toro (Nominierung)
  • Beste Nachwuchsdarstellerin - Ivana Baquero (Gewinner)
  • Bestes Originaldrehbuch - Guillermo del Toro (Gewinner)
  • Beste Kamera - Guillermo Navarro (Gewinner)
  • Bester Schnitt - Bernat Villaplana (Gewinner)
  • Beste Maske - José Quetglas und Blanca Sànchez (Gewinner)
  • Bester Ton - Martín Hernández und Miguel Polo (Gewinner)
  • Beste Spezialeffekte - David Martí, Montse Ribé, Reys Abades, Everett Burrell, Edward Irastorza und Emilio Ruiz (Gewinner)
  • Bester Film - Guillermo del Toro (Nominierung)
  • Beste Regie - Guillermo del Toro (Nominierung)
  • Bester Hauptdarsteller - Sergi López (Nominierung)
  • Beste Hauptdarstellerin - Maribel Verdú (Nominierung)
  • Bestes Szenenbild - Eugenio Caballero (Nominierung)
  • Beste Filmmusik - Javier Navarrete (Nominierung)

Quellen

  1. FSK-Freigabe
  2. Kritik auf filmspiegel.de
  3. Kritik auf Cinefacts
  4. epd Film 2/2007 S. 47
  5. film-dienst 4/2007