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Bahnstrecke Stuttgart–Horb

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Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt/Singen
0,0 Stuttgart Hbf
Abzweig nach rechts und geradeaus
Verbindungsbahn der S-Bahn Stuttgart
Abzweig nach rechts
Zulaufstrecke n. Stuttgart-Bad Cannstatt:
Strecke
  Filsbahn, Neckar-Alb-Bahn
Strecke
  Remsbahn, Murrtalbahn
Abzweig nach rechts
Frankenbahn nach Würzburg
Viadukt am Nordbahnhof
Tunnel
4,8 Kriegsbergtunnel (579 m)
ehemaliger Bahnhof
8,6 Stuttgart Westbahnhof (aufgelassen 1985)
Tunnel
9,1 Hasenbergtunnel (258 m)
Abzweig nach links und geradeaus
Verbindungsbahn Vorlage:S-Bahn-S-S1 Vorlage:S-Bahn-S-S2 Vorlage:S-Bahn-S-S3
Haltepunkt / Haltestelle
14,2 Stuttgart Österfeld
14,7 Nesenbachviadukt (111 m)
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
Filderbahn von Möhringen heute Stadtbahn
Bahnhof
15,6 Stuttgart-Vaihingen Übergang zur Stadtbahn
Haltepunkt / Haltestelle
16,8 Stuttgart-Rohr
Abzweig nach links
Filderbahn nach Filderstadt Vorlage:S-Bahn-S-S2 Vorlage:S-Bahn-S-S3
Tunnel
17,8 Berghautunnel (200 m), Unterquerung der A 8
Haltepunkt / Haltestelle
24,5 Goldberg (Württ)
Abzweig nach links und geradeaus
Rankbachbahn von Renningen
Bahnhof
25,9 Böblingen
Abzweig nach links
Schönbuchbahn nach Dettenhausen
Abzweig nach rechts
Güterverkehr zum Industriegebiet Hulb
Haltepunkt / Haltestelle
27,8 Hulb
Haltepunkt / Haltestelle
31,2 Ehningen (b Böblingen)
Bahnhof
34,8 Gärtringen
Haltepunkt / Haltestelle
37,6 Nufringen
Bahnhof
41,6 Herrenberg Endbahnhof Vorlage:S-Bahn-S-S1
Abzweig nach links
Ammertalbahn nach Tübingen
Haltepunkt / Haltestelle
46,2 Gäufelden (früher Nebringen)
Bahnhof
50,7 Bondorf (b Herrenberg)
Haltepunkt / Haltestelle
54,8 Ergenzingen
Bahnhof
57,2 Eutingen im Gäu Endbahnhof Vorlage:S-Bahn-KA-S41
Abzweig nach rechts
Nebenast nach Freudenstadt
BahnhofStrecke
4,7 Hochdorf (b Horb)
Abzweig nach rechtsStrecke
Nagoldtalbahn nach Pforzheim
Haltepunkt / HaltestelleStrecke
16,6 Bittelbronn
BahnhofStrecke
19,7 Schopfloch (b Freudenstadt)
BahnhofStrecke
24,2 Dornstetten
Strecke
25,3 Kübelbachviadukt (296m)
Strecke
26,1 Stockerbachviadukt (296m)
Strecke
27,6 Ettenbachviadukt (162m)
Abzweig nach links und geradeausStrecke
Murgtalbahn Vorlage:S-Bahn-KA-S31 Vorlage:S-Bahn-KA-S41
BahnhofStrecke
29,9 Freudenstadt Hbf Endbahnhof Vorlage:S-Bahn-KA-S31 Vorlage:S-Bahn-KA-S41
StreckeStrecke
Kinzigtalbahn n. Hausach (–Offenburg)
Tunnel
63,4 Mühlener Tunnel (309 m)
Abzweig nach rechts und geradeaus
Obere Neckarbahn von Tübingen
Bahnhof
67,2 Horb
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
74,4 Neckarhausen (Betriebsbahnhof)
Bahnhof
81,6 Sulz (Neckar)
Tunnel
82,2 Sulzer Tunnel (297 m)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
87,0 Grünholz (Betriebsbahnhof)
Bahnhof
92,9 Oberndorf (Neckar)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
98,9 Epfendorf (Betriebsbahnhof)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
104,3 Talhausen (Betriebsbahnhof)
Tunnel
104,9 Hohenstein-Tunnel (103 m)
Tunnel
107,8 Tierstein-Tunnel (654 m) (Unterquerung B 27)
Tunnel
108,5 Bernburg-Tunnel (269 m)
Tunnel
109,9 Au-Tunnel (114 m)
Bahnhof
110,8 Rottweil
Abzweig ehemals nach rechts
Bahnstrecke Balingen–Rottweil (bis 1971)
Haltepunkt / Haltestelle
112,0 Rottweil-Göllsdorf
Haltepunkt / Haltestelle
113,3 Rottweil-Saline
Abzweig nach rechts
Bahnstrecke Rottweil–Villingen
Haltepunkt / Haltestelle
117,6 Rottweil-Neufra
Haltepunkt / Haltestelle
121,6 Aldingen (b Spaichingen)
Haltepunkt / Haltestelle
124,2 Spaichingen Mitte
Bahnhof
125,8 Spaichingen
Abzweig ehemals nach links
Heubergbahn (bis 1966)
Haltepunkt / Haltestelle
127,4 Balgheim
Haltepunkt / Haltestelle
130,9 Rietheim (Württ)
Haltepunkt / Haltestelle
132,7 Weilheim (Württ)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
134,2 Wurmlingen (Betriebsbahnhof)
Haltepunkt / Haltestelle
134,6 Wurmlingen Nord
Haltepunkt / Haltestelle
135,3 Wurmlingen Mitte früher Wurmlingen Ort
Haltepunkt / Haltestelle
137,8 Tuttlingen Schulen
Abzweig nach rechts und geradeaus
Donautalbahn von Sigmaringen
Bahnhof
138,5 Bahnhof Tuttlingen
Abzweig nach rechts
Donautalbahn nach Donaueschingen
Abzweig nach links und geradeaus
Schwarzwaldbahn von Donaueschingen
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
146,7 Hattingen (Baden) (Betriebsbahnhof)
Tunnel
Hattinger Tunnel (900 m)
Bahnhof
157,7 Engen
Bahnhof
160,4 Welschingen-Neuhausen
Haltepunkt / Haltestelle
163,9 Mühlhausen (b Engen)
Haltepunkt / Haltestelle
170,7 Singen-Landesgartenschau
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
Randenbahn (bis 1966)
Abzweig nach links und geradeaus
Hochrheinbahn von Basel Bad Bf Vorlage:S-Bahn-ZH-S22
Bahnhof
172,2 Singen (Hohentwiel) Endbahnhof Vorlage:S-Bahn-ZH-S22
Abzweig ehemals nach rechts
nach Etzwilen (CH) (2003 stillgelegt)
Strecke
Hochrheinbahn nach Konstanz

Die Gäubahn ist eine Bahnstrecke im südlichen Baden-Württemberg. Von Stuttgart aus führt ihr Hauptast über Eutingen im Gäu nach Singen am Hohentwiel. In Eutingen zweigt der Nebenast nach Freudenstadt ab. Die Strecke verläuft durch das Gäu, entlang des Neckars, durch Ausläufer des Schwarzwalds und dann entlang der Radolfzeller Aach. In Immendingen-Hattingen geht die Gäubahn auf die Schwarzwaldbahn über. Die Gäubahn im Abschnitt Hattingen–Singen ist damit identisch mit der Schwarzwaldbahn in diesem Streckenabschnitt.

Geschichte

Stuttgart Hauptbahnhof: Ausgangspunkt der Gäubahn
„Gäubahn-Eröffnungsmarsch“ Stuttgart–Freudenstadt (1879)

Die heutige Gäubahn entstand ursprünglich aus verschiedenen unterschiedlichen Strecken. 1859 erreichte die Obere Neckarbahn Reutlingen aus Richtung Plochingen, etappenweise erfolgte der Weiterbau über Tübingen und Horb am Neckar nach Rottweil. Der letzte Abschnitt konnte erst 1869 in Betrieb gehen, da die Strecke über hohenzollerisches Gebiet führte und sich Hohenzollern lange gegen den Bahnbau sperrte. Der Anschluss an die Badische Staatsbahn erfolgte in Immendingen und Villingen. Der Nachteil dieser Streckenführung, insbesondere im Verkehr mit der Schweiz, war die umwegige Streckenführung durch das Neckartal.

Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde eine direkte Verbindung von Stuttgart über Eutingen im Gäu nach Freudenstadt konzipiert, die zum Namensgeber der gesamten heutigen Strecke wurde - die Gäubahn. Diese führte durch das Gäu, schloss die dortigen Gemeinden an die Eisenbahn an, und schaffte in Eutingen eine Verbindung zur Nagoldtalbahn. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen konnten diese Strecke im Jahr 1879 eröffnen.

1919 übernahm die Deutsche Reichsbahn die Strecke. Zwischen 1928 und 1934 folgten großzügige Ausbaumaßnahmen auf dem Hauptast: Zweigleisiger Ausbau, neue Bahnhöfe in Eutingen und Tuttlingen sowie Eröffnung der eingleisigen Verbindungskurve zwischen Tuttlingen und der Schwarzwaldbahn bei Hattingen, wodurch das Kopfmachen in Immendingen entfiel. Die Reisezeit konnte dadurch erheblich verkürzt werden.

Endpunkt der Gäubahn: der Knotenbahnhof Singen (Hohentwiel)
Der Bahnhof von Tuttlingen: 1933 fertig gestellt

1946 demontierte jedoch die französische Besatzungsmacht das zweite Gleis zwischen Horb und Tuttlingen. Die Deutsche Bundesbahn übernahm die Strecke und elektrifizierte den Hauptast bis 1977. 1985 erfolgte auf dem Freudenstädter Ast zwischen Eutingen im Gäu und Hochdorf der eingleisige Rückbau. Im selben Jahr wurde der Tunnel Stuttgart-Schwabstraße– Stuttgart-Vaihingen, den die Linien S1, S2 und S3 der S-Bahn Stuttgart befahren, eröffnet. Gleichzeitig entfiel der Nahverkehr auf der so genannten Panoramastrecke zwischen Stuttgart Hbf und Stuttgart-Vaihingen über den Westbahnhof, der damit stillgelegt wurde. Die Züge des Fern- und Regionalverkehrs benutzen nach wie vor diese Strecke, halten aber nicht mehr zwischen Stuttgart Hbf und Böblingen. 1994 übernahm die Deutsche Bahn AG die Gäubahn.

Seit 2006 ist die Gäubahn auch auf ihrem Nebenast Eutingen–Freudenstadt elektrifiziert. Gleichzeitig erfolgte ein Um- und Rückbau des Hauptbahnhofs Freudenstadt, der Bau eines Elektronischen Stellwerks (ESTW) sowie ein Rückbau des Bahnhofs Hochdorf und der Ausbau des Bahnhofs Schopfloch zum Kreuzungsbahnhof.

Betrieb

Nahverkehr

Lok der Baureihe 111 schiebt einen RegionalExpress in Richtung Süden durch Stuttgart-Österfeld
Stuttgarter S-Bahn auf der Gäubahn
Datei:Seehas Gaeubahn.jpg
Der Seehas zwischen Engen und Singen
ICE-T im Bahnhof Tuttlingen

Auf der Relation Stuttgart–Singen verkehren Regionalexpress-Züge (RE) der Deutschen Bahn im 2-Stunden-Takt. Sie halten zwischen Stuttgart und Herrenberg nur in Böblingen, zwischen Rottweil und Singen nur in Spaichingen, Tuttlingen und Engen, ansonsten an allen verbliebenen Personenhalten. Auf den Abschnitten Stuttgart–Rottweil sowie Stuttgart–Freudenstadt verkehren zusätzlich Regionalexpress-Züge. Eutingen–Freudenstadt(–Karlsruhe) wird zudem durch die S41 der Stadtbahn Karlsruhe bedient. Zwischen Stuttgart und Herrenberg verkehrt die Stuttgarter S-Bahn, wobei diese bis Österfeld im S-Bahn-Tunnel fährt und erst dann mit der Gäubahntrasse zusammentrifft. Im Abschnitt Rottweil–Spaichingen–Tuttlingen fährt der 3er-Ringzug, zwischen Engen und Singen der Seehas der SBB GmbH im öffentlichen Nahverkehr als Teilstück der Strecke Engen–Singen–Konstanz. An Werktagen verkehrt nachts zudem ein AVG-Triebwagen der Karlsruher Stadtbahnlinie S41 zwischen Freudenstadt und Herrenberg, um so Anschluss an die Stuttgarter S-Bahn-Linie S1 zu schaffen.

Fernverkehr

Im Fernverkehr verkehren ICE-T-Züge von Stuttgart über die Gäubahn nach Zürich im Zweistundentakt. Bahnhöfe mit ICE-Halt auf der Gäubahn sind Horb, Rottweil, Tuttlingen und Singen. Im Jahr 2011 will die Deutsche Bahn neu über den Fernverkehr auf der Gäubahn entscheiden. Die traditionsreichen Direktverbindungen des IC Insubria und des Cisalpino über die Gäubahn nach Italien gibt es seit Dezember 2006 nicht mehr.

Güterverkehr

Güterzüge umfahren Stuttgart Hbf (Kopfbahnhof) entweder zwischen dem Pragtunnel und Stuttgart-West über eine Verbindungskurve oder – und damit zugleich die Rampe zwischen Stuttgart Hbf und Stuttgart-Vaihingen – über die Umgehungsstrecke KornwestheimLeonbergRenningenBöblingen (Rankbachbahn).

Ausbau

Seit der Demontage des zweiten Gleises im Abschnitt Horb–Hattingen ist die Forderung nach einer Neuverlegung nie verstummt. Bereits 1992 wurde der zweigleisige Ausbau in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, zuletzt befand er sich sogar im „vordringlichen Bedarf“. Bislang ist es dazu allerdings nicht gekommen, obwohl dieses Vorhaben vom „Interessenverband Gäubahn“ zurzeit wieder stärker forciert wird. Dazu veranstaltete der Verband unter anderem im Januar 2006 in der Landesvertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin ein Treffen mit 20 Bundestagsabgeordneten, die ihren Wahlkreis entlang der Gäubahn haben, um so politisch eine parteiübergreifende Initiative zum zweigleisigen Ausbau der Gäubahn zu lancieren.

Die tunnelreiche Steigungsstrecke von Stuttgart hinauf ist mit ihrer Aussicht auf die im Talkessel liegende Stadt eine der schönsten innerstädtischen Eisenbahnstrecken Deutschlands, deren Fortbestand auf diesem Teilstück allerdings durch das Umbauprojekt Stuttgart 21 mit Aufhebung des dortigen Kopfbahnhofes und Neutrassierung der Gäubahn im Stadtgebiet gefährdet ist.

Bei Spaichingen und im Tunnel bei Hattingen wird die europäische Hauptwasserscheide überquert.

Fahrzeuge

Ringzug im Bahnhof Tuttlingen auf der Fahrt nach Rottweil
  • Im Fernverkehr verkehren auf Initiative des ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel, der in Spaichingen wohnt, zwischen Stuttgart und Zürich ICE T (siehe Baureihe 415).
  • Als Regionalexpress (RE) Stuttgart–Rottweil und Stuttgart-Freudenstadt verkehren Triebwagen der Baureihe 425. Die RE Stuttgart–Singen werden seit März 2006 überwiegend mit Doppelstockwagen gefahren. Züge der Baureihe 425 bilden die Ausnahme.
  • Im S-Bahn Verkehr Stuttgart verkehren Triebzüge der Baureihe 423.
  • Im Abendverkehr fahren einzelne AVG-Stadtbahnwagen von Freudenstadt kommend über Eutingen im Gäu nach Herrenberg.
  • Zwischen Eutingen im Gäu und Freudenstadt verkehren abwechselnd zu den Triebwagen aus Stuttgart (Baureihe 425) Stadtbahnen des Typs DUEWAG_GT_8-100.
  • Zwischen Rottweil und Tuttlingen verkehren Stadler-Regioshuttles als Ringzug der HzL.
  • Die SBB GmbH fährt auf dem Seehas seit Mitte 2006 mit fabrikneuen Triebzügen des Typs FLIRT.
  • Auf der Schwarzwaldbahn zwischen Konstanz und Karlsruhe sind seit Ende 2006 Doppelstockwagen im Einsatz.
  • Die Deutsche Bahn AG setzt im Güterzugverkehr vorwiegend Lokomotiven der Baureihe 185 ein.

Literatur

  • Georg Fladt-Stähle: Stuttgarter Balkon. 125 Jahre Gäubahn. In: LOK MAGAZIN. Nr. 281/Jahrgang 44/2005. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 84–91.
  • Scharf/Wollny Die Gäubahn EK Verlag
  • Frank von Meissner, Was wird aus dem Gäubahn-Fernverkehr? Die letzten Tage des IC „Insubria“, in: Eisenbahn-Kurier: Vorbild und Modell 11/2005

Quellen