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Xetra

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Bei Xetra handelt es sich um ein elektronisches Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt, dessen Zentralrechner in Frankfurt am Main stehen. An diese Zentralrechner können sich Client-Rechner weltweit über das Internet oder Standleitungen verbinden.

Über 83 Prozent des gesamten Aktienhandels an deutschen Börsen werden über das Xetra Handelssystem abgewickelt (Stand 2007/Quelle: Handelsblatt vom 17.02.2007). Xetra ist an Handelstagen der Frankfurter Wertpapierbörse von 9:00 bis 17:30 Uhr geöffnet. An der Präsenzbörse in Frankfurt am Main wird hingegen bis 20:00 Uhr gehandelt. Die Preise auf Xetra sind Basis zur Berechnung des wohl bekanntesten deutschen Aktienindex DAX.

Xetra löste am 28. November 1997 das alte IBIS-System ab. Mit Xetra konnten die Vorteile eines elektronischen Handelssystems - wie marktgerechte Ausführungspreise, geringe Transaktionskosten, Gleichberechtigung und Anonymität der Handelspartner - für den Deutschen Kassamarkt umgesetzt werden. Andererseits besteht auch die ständige Herausforderung, das Xetra System in puncto Stabilität, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Latenz den hohen Ansprüchen internationaler Handelsteilnehmer - insbesondere bei langfristig steigender Marktaktivität - gerecht zu werden.

Durch hohes Angebot und Nachfrage - auch Liquidität genannt - wird eine Wertpapierorder, besonders in den DAX-Werten, am Handelsplatz Xetra schneller und zu marktgerechteren Preisen ausgeführt als an anderen Handelsplätzen. Dieses Prinzip wird zusätzlich durch Liquiditätsversorger - die sogenannten Designated Sponsors - unterstützt; diese haben zu ausgewählten auf Xetra gehandelten Wertpapieren laufend verbindliche An- und Verkaufspreise - sogenannte Quotes- in den Markt einzustellen.

Da der gesamte Handel elektronisch vollzogen wird, kann es in Xetra häufiger zu Teilausführungen der Aufträge kommen als an Präsenzbörsen. Um unerwünschte starke Preisschwankungen zu vermeiden, kann für den Handel in einem Wertpapier automatisiert eine Volatilitätsunterbrechung (Volatility Interruption) vorgenommen, bzw. kann das Wertpapier von der Handelsüberwachungsstelle (HÜSt) der Deutschen Börse AG manuell vom Handel ausgesetzt werden.

Xetra wurde schon in der Entwicklungsphase als Markenprodukt entwickelt, um es bei direkten und indirekten Nutzern und in der Öffentlichkeit entsprechend besser positionieren, aber auch, um es an andere Börsen verkaufen zu können. Xetra ist ein Eigenname. Die Idee, dass hier sich so etwas wie eine Abkürzung für Electronic Trading oder Exchange verbergen mag, ist zwar nicht ganz abwegig, aber entspricht nicht der Tatsache.

Die Xetra-Technologie wird auch für die Irische Börse, die Wiener Börse, den Leipziger Strommarkt EEX sowie in Zukunft auch für die Shanghai Stock Exchange eingesetzt. Die Konzeption und informationstechnische Umsetzung des Xetra-Systems basierte auf dem von Deutsche Börse Systems gestalteten Eurex-System und wurde im Auftrag der Deutschen Börse AG von Accenture und Deutsche Börse Systems durchgeführt.

Siehe auch

Xontro