Lateinertakelung
Die Lateinertakelung war in der Antike bis zum Mittelalter die vorherrschende Takelung im Bereich des Mittelmeeres. Ursprünglich die Hilfsbesegelung der römischen Galeeren entwickelte sie sich über den Schffstyp der Galeasse bis zur Schebecke, die Krönung und Endpunkt dieser Takelart darstellt. Noch in der spanischen Armada von 1588 fanden sich vier Galeassen, welche zu ihrem Segelantrieb auch noch gerudert werden konnten. Durch die Lateinertakelung ergab sich erstmals die Möglichkeit mit einem entsprechend geformten Kiel gegen den Wind zu segeln. In Punkto Wendigkeit waren diese Schiffe den reinen Rahseglern der Nordeuropäer überlegen. Ein Nachteil ergab sich durch die enorm großen Spieren, welche bei jeder Wende nach vorne um den Mast herumgenommen werden mußten. Dadurch waren sehr große Manschaftsstärken erforderlich, und das Segel mußte bei zu starkem Wind für jede Wende komplett heruntergenommen werden.
Das Gaffelsegel kann als Weiterentwicklung der Lateinertakelung angesehen werden.