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Zentrifuge

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Eine Zentrifuge ist ein technisches Gerät zur Trennung von (festen und flüssigen) Bestandteilen. Beispiele für Zentrifugen im Haushalt sind die Salatschleuder und die Wäscheschleuder: Das nasse Waschgut wird in die Trommel gegeben, die so schnell gedreht wird, dass es an die Wand der Trommel gepreßt wird. Durch Löcher in der Wand kann das Wasser abfließen.

In der Technik und im Labor werden Zentrifugen sehr vielfältig eingesetzt, z.B. wird damit Kuhmilch in Sahne und fettreduzierte Milch getrennt. Noch häufiger als zu einer solchen Trennung von Flüssigkeiten verschiedener Dichte werden Zentrifugen zur Abtrennung von Feststoffen aus einer Flüssigkeit verwendet. Dazu gibt man das Gemisch in Zentrifugenröhrchen, die deutlich dickwandiger und damit stabiler sind als Reagenzgläser. Früher wurde die Laborzentrifuge mit einer Kurbel angetrieben, heute durch einen Elektromotor. Die Zentrifugation wird oft der Filtration vorgezogen, etwa wenn stark saure Lösungen Papierfilter angreifen würden.

Die Ultrazentrifuge wurde von Theodor Svedberg entwickelt, der damit die Sedimentationsgeschwindigkeiten von Makromolekülen und damit ihre ungefähres Molekulargewicht bestimmte. Er erhielt 1926 den Nobelpreis. Ultrazentrifugen rotieren ihren Inhalt sehr schnell - bis zu 100000 mal in der Minute. Deswegen befindet sich der Rotor meist im Vakuum, so dass keine Luftreibung auftritt.

Auch zur Isotopentrennung können Zentrifugen verwendet werden. Gewaltige Zentrifugen werden in Beschleunigungstests für Piloten und Astronauten eingesetzt.

Aufgrund der großen kinetischen Energie von schnell drehenden Rotoren sind Sicherheitsvorkehrungen, vor allem ein stabiles Gehäuse, sehr wichtig. Geschlossene Zentrifugen lassen sich oft nicht öffnen, solange sich der Rotor dreht, und ein Sicherheitsschalter verhindert eine Rotation bei geöffnetem Gehäuse.

Siehe auch Rad, Sedimentation