Detmold
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Detmold ist eine Stadt in Ostwestfalen-Lippe, Nordrhein-Westfalen. Sie liegt etwa 100 km südwestlich von Hannover und ca. 30 km östlich von Bielefeld. Mit ungefähr 74.000 Einwohnern ist Detmold eine große kreisangehörige Stadt und die größte Stadt des Kreises Lippe.
Bis 1918 war sie die Residenzstadt der Fürsten zu Lippe, danach Hauptstadt des Freistaats Lippe (1918-1947). Seit 1947 ist Detmold Sitz der Bezirksregierung Detmold. Von 1934 bis 1973 war Detmold Sitz des Kreises Detmold. Danach wurde sie Sitz des Kreises Lippe, der aus der Zusammenlegung des Kreises Detmold mit dem Kreis Lemgo hervorgegangen war.
Geographie
Geographische Lage
Detmold liegt in Ostwestfalen-Lippe, das zum Land Nordrhein-Westfalen gehört. Der Süden des Stadtgebiets wird vom Teutoburger Wald bedeckt, die eigentliche Stadt liegt aber nördlich davon. Die Stadt ist nur von kreisangehörigen Gemeinden umgeben, diese sind (im Uhrzeigersinn) Lemgo, Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Schlangen, Augustdorf und Lage.
Stadtgliederung
Die Stadt Detmold gliedert sich in 26 Ortsteile: Barkhausen, Bentrup, Berlebeck, Brokhausen, Diestelbruch, Herberhausen, Hohenloh, Heidenoldendorf, Heiligenkirchen, Hiddesen, Hornoldendorf, Jerxen-Orbke, Klüt, Loßbruch, Mosebeck, Niederschönhagen, Nienhagen, Niewald, Oberschönhagen, Oettern-Bremke, Pivitsheide V. H., Pivitsheide V. L., Remmighausen, Schönemark, Spork-Eichholz und Vahlhausen
Geschichte
Mittelalter



Detmold wurde 783 als Theotmalli erstmals erwähnt und ab 1005 Tietmelli- oder Theotmalli-Gau genannt. Aus dem Jahre 1023 wird überliefert, das es seinen 799 geweihten Altarstein an das Kloster Abdinghof in Paderborn abgab. Im Jahre 1263 erfolgte die Stadtgründung durch den Edlen Herrn Bernhard III. zur Lippe mit dem Namen Detmelle am Werreübergang der alten Handelsstraße von Paderborn nach Lemgo, die junge Stadt erhielt Lippstädter Stadtrecht.
1265 trug ein wichtiges Ereignis zur Kulturweiterentwicklung Detmolds bei: Das Marktprivileg führte einen Jahrmarkt ein. Um 1300 wurde ein 2.Jahrmarkt, nämlich am Sonntag vor Martini (11. November), eingeführt. Um 1305 hatte Detmold etwa 300 Einwohner und wurde von einer ein Meter dicken Bruchsteinmauer mit dem Hornschen, dem Lemgoer und dem Bruchtor umgeben. 1447 wurde Detmold nach den erheblichen Zerstörungen durch die Soester Fehde zu einer starken Festung ausgebaut.
16. bis 19. Jahrhundert
Im Jahre 1547 suchte die Stadt ein Großbrand heim, der über 70 Häuser zerstörte. Um 1550 wird Detmold fester Sitz der Residenz des Grafen Simon III. und 1557 wird das Schloss als Weserrenaissancebau mit reichem Giebelschmuck fertiggestellt.
Detmold ist Sitz der Lippischen Landeskirche. Die Reformation in Lippe nahm ihren Anfang in Lemgo, wo ab 1522 lutherisch gepredigt wurde. Vor der Reformation gehörte Detmold zum Bistum Paderborn. In Detmold war 1536 Simon von Exter Pfarrer geworden. Er war der letzte katholische und erste lutherische Pfarrer von Detmold, denn 1538 trat auch in Detmold die lutherische Kirchenordnung in Kraft. 1605 führte der calvinistisch geprägte Graf Simon VI. das reformierte Bekenntnis ein, geschickt besetzte er freiwerdende Pfarrstellen nur noch mit reformierten Pfarrern. Seit dieser Zeit ist die zentral zwischen Schloss und Marktplatz gelegene Erlöserkirche Gottesdienststätte der reformierten Gemeinde.
Im Jahre 1604 wurde der erste Jahrmarkt, der damals im Juni stattfand, abgeschafft und der zweite auf den 30. November, dem Festtag des Apostels Andreas, verlegt. Nun wurde aufgrund des Abschaffens des ersten Marktes der zweite auf 3 Tage verlängert. Seitdem wird dieser Markt Andreasmesse genannt.
1616 richtete die Thurn und Taxissche Post in Detmold eine Station der kaiserlichen Reitpost zwischen Köln und Hamburg ein. Damit ist die Stadt der älteste Postort im Bezirk der Oberpostdirektion Münster.
Zwischen 1625 und 1637 wüteten in der Stadt mehrere Pestepidemien, die 900 Todesopfer forderten. Im 17. Jahrhundert entstand auch die heute noch gut erhaltene Adolfstraße mit kleinen, unregelmäßigen Fachwerkhäusern, die in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhundert an der Innenseite der Stadtmauer angebaut wurden. Um 1663/65 stachen Elias und Heinrich van Lennep Ansichten von Schloss und Stadt Detmold in Kupfer. In der Detailtreue gehen diese Stadtansichten weit über den Merian-Stich hinaus. Friedrich Adolf legte ab 1701 planmäßig die Neustadt im Süden an und ließ dazu einen Kanal bauen. 1720 wurde die Erlaubnis erteilt, Wälle und Gräben zu beseitigen, doch erst ab 1780 durften Tore und Mauertürme abgetragen werden.
1809 führte Fürstin Pauline mit 26 Öllaternen die Straßenbeleuchtung ein. Nach Mauerdurchbrüchen wurde die Stadt im klassizistischen Stil erweitert. Seit 1818 wurde die Leopold- und die Hornsche Straße angelegt und 1825 das Landestheater erbaut. Im Jahre 1835 war die Stadt mit über 4.000 Einwohnern größter Ort in Lippe, 1900 hatte Detmold 12.000 und 1950 über 30.000 Einwohner.
20. Jahrhundert
1912 entschied man sich aufgrund einiger Beschwerden aus Detmold und Umgebung, die Andreasmesse aufzuheben und stattdessen während dieser Tage einen Vergnügungspark einzurichten. Jedoch führte dies auch nicht zu einer Lösung und der veränderte Markt wurde 1913 wieder aufgehoben. Die Andreasmesse wurde wieder eingeführt und lockt bis heute vom letzten Mittwoch im November an bis zum darauffolgenden Sonntag jährlich viele Besucher an und ist allgemein beliebt.
Bis 1918 blieb Detmold Sitz der Grafen, beziehungsweise seit 1789 der Fürsten. Dann wurde Detmold Landeshauptstadt des Freistaates Lippe und nach dem Anschluss an das Bundesland NRW Sitz der Bezirksregierung für Ostwestfalen-Lippe, seit 1972 auch Sitz der Kreisverwaltung Lippe.
Zwischen 1912 und 1952 verfügte Detmold über ein weit über die Stadtgrenzen hinausreichendes Straßenbahnnetz. Die Straßenbahn führte in der Blütezeit von Detmold über Remmighausen nach Horn (sie folgte dabei der B239 bis Schmedissen, dann der Nordstraße nach Horn) und von dort weiter nach Südwesten über Schlangen und Bad Lippspringe bis Paderborn (der B 1 folgend) und von Horn nach Westen über Bad Meinberg bis nach Blomberg (ebenfalls entlang der B 1). Weitere Strecken führte nach Westen in den Ortsteil Pivitsheide (Bielefelder Straße, Birkendamm)und nach Süden über Heiligenkirchen nach Berlebeck und Hiddesen.
Im Zuge der Gebietsreform 1970 wurden der Kernstadt 25 selbstständige Gemeinden eingegliedert.
Der Fliegerhorst
Der Vertrag von Versailles verbot in Deutschland den Motorflug, mit der Folge, dass die Entwicklung des Segelflugsports begünstigt wurde. Es fanden sich auch in Detmold einige Flugbegeisterte, die am 18. April 1924 den Lippischen Verein für Flugwesen gründeten. Die öffentliche Förderung des Flugsports war zwar nicht erlaubt, doch kamen auf Initiative des wichtigsten Sponsors Heinrich Kühlmuss genügend private Gelder zusammen. Einige Detmolder Lehrer förderten die Begeisterung ihrer Schüler für den Flugsport und so wurden schon bald die ersten Flüge auf dem Königsberg gestartet. Dabei handelte es sich Gummiseilstarts, bei denen eine Mannschaft von 4 bis 10 Personen das Segelflugzeug hangabwärts mit einem dünnen Gummiseil startete. Im Jahr 1931 fand dort eine Flugschau statt und eine große Zuschauerzahl bewunderte die Flugkünste der Teilnehmer. Allerdings gab es auch Luftkämpfe und simulierte Bombenabwürfe, die deutlich erkennen ließen, dass es sich um eine militärische Werbeveranstaltung handelte.
Anfang 1934 begann im Detmolder Ortsteil Hohenloh der Bau des Fliegerhorst genannten Flughafens auf insgesamt 109 Hektar, der am 14. Oktober 1934 eingeweiht wurde. Die Segelflieger durften das Flugfeld noch kurzfristig benutzen, doch schon nach drei Monaten begann die Umwandlung in einen militärisch genutzten Flughafen, dem auch eine Fliegerschule angeschlossen war. Man errichtete eine Anzahl von Gebäuden, die zur Unterbringung, Schulung und Versorgung der Flieger dienten. Außerdem wurden mehrere große Hangars gebaut. Das ganze etwa 1,5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Areal erklärte man zum militärischen Sperrgebiet und durfte von Zivilisten nicht mehr betreten werden. Die Detmolder konnten allerdings die meisten der bekannten Flugzeugtypen der damaligen Zeit dort starten und landen sehen, so zum Beispiel die legendäre Ju 52, aber auch die Me 109, 110 und He 111.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Fliegerhorst nicht bombardiert, wohl aber von amerikanischen und britischen Jagdflugzeugen angegriffen. Ende März 1945, kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner, wurden große Teile des Flughafens gesprengt.
Nach ihrer Ankunft in den ersten Apriltagen 1945 bauten die Amerikaner den Flugplatz zur Nachschubbasis aus. Dazu befestigte und verlängerte man die Start- und Landebahnen mit Eisenplatten und die schweren Frachtflugzeuge landeten im Minutentakt, manchmal die ganze Nacht hindurch. Ein halbes Jahr später kamen die Engländer. Die Britische Rheinarmee nutzte den jetzt Hobart Barracks genannten Flugplatz als Hubschrauberlandeplatz, später auch für den Senkrechtstarter Harrier, der einen Höllenlärm machte. Die Briten blieben ein halbes Jahrhundert lang und verließen den Flugplatz erst im Juli 1995.[1]
Die zivile Nutzung der militärischen Liegenschaft erfolgt auf der Basis eines im August 1999 unterzeichneten städtebaulichen Vertrages zwischen der Bundesvermögensverwaltung und der Stadt Detmold. Es mussten als erste Maßnahme neue Straßen gebaut werden, die es ermöglichten, direkt von Herberhausen in die Innenstadt zu kommen, ohne das Gebiet umfahren zu müssen. Die alten Gebäude und Hangars werden heute teilweise gewerblich genutzt. Einen Schwerpunkt der zivilen Nutzung bilden Schulen: Die 13. Grundschule, Britische Grundschule, Christliche Hauptschule und Schule für Erziehungshilfe. Neben der 13. Grundschule wurde ein Kindergarten eingerichtet. Zur psychiatrischen Grundversorgung des Kreises Lippe dient das Gemeindepsychiatrische Zentrum. Die denkmalgeschützten Bauten entlang der Richthofenstraße sind für eine Nutzung durch Dienstleistungen, Handel und Wohnen vorgesehen. Die meisten Gebäude stehen aber noch leer und der Zahn der Zeit nagt an ihnen.[2]
Eingemeindungen
- 1. Januar 1970: Gemeinden Barkhausen, Bentrup, Berlebeck, Brokhausen, Dehlentrup, Hakedahl, Heidenoldendorf, Heiligenkirchen, Hiddesen, Hornoldendorf, Jerxen-Orbke, Leistrup-Meiersfeld, Loßbruch, Mosebeck, Niederschönhagen, Nienhagen, Niewald, Oberschönhagen, Oettern-Bremke, Pivitsheide (Vogtei Heiden), Pivitsheide (Vogtei Lage), Remmighausen, Schönemark, Spork-Eichholz und Vahlhausen
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatte Detmold nur einige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So wurde die Stadt 1447 während der Soester Fehde verwüstet. 1625 bis 1637 forderten mehrere Pestepidemien über 900 Todesopfer. Auch während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) gab es Einwohnerverluste. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in der Stadt Detmold ein stärkeres Bevölkerungswachstum ein.
Lebten 1835 erst 4.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 12.000. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf rund 24.000. Auch danach stieg die Einwohnerzahl weiter. Durch zahlreiche Eingemeindungen am 1. Januar 1970 wuchs die Bevölkerungszahl von 29.552 im Jahre 1969 auf über 63.000 im Jahre 1970. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Detmold nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 73.517 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1835 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Stadtrat
Stadtratswahl 2004


Partei | Ergebnis | Sitze |
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SPD | 37,16 % | 17 |
CDU | 36,84 % | 17 |
Grüne | 10,26 % | 5 |
FWG | 7,59 % | 3 |
FDP | 5,71 % | 3 |
Detmolder Alternative | 2,44 % | 1 |
Wahlbeteiligung | 56,29 % |
Bürgermeister
Bürgermeisterwahl 2004
Name | Partei | 26. September 2004 | Stichwahl |
---|---|---|---|
Rainer Heller | SPD | 48,38 % | 61,10 % |
Manfred Luckey | CDU | 37,29 % | 38,90 % |
Birgit Reher | Grüne | 8,15 % | |
Thomas Trappmann | FDP | 6,18 % | |
Wahlbeteiligung: | 56,3 % | 43,85 % |
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot eine weiße (silberne) Stadtbefestigung; über einer zinnengekrönten Mauer, die an den Enden mit zwei freistehenden Kreuzen und vor den mittleren Zinnenöffnungen mit zwei lippischen Rosen (rot mit gelben {goldenen} Butzen) auf weißem (silbernen) Grund einschließt. Über dem Torbogen ein Mittelturm mit spitzem Dach, das auf der Spitze ein Kreuz, an den beiden Dachenden je eine Kugel trägt.
Städtepartnerschaften
Detmolds Partnerstädte sind Savonlinna (Finnland), Hasselt (Belgien), Zeitz (Deutschland) und Saint-Omer (Pas-de-Calais) in Frankreich. Städtefreundschaft mit Verona in Italien.
Bürgerentscheid 2006
Am 11. Juni 2006 fand über den Bau eines Einkaufszentrums am „Lustgarten“ der erste Bürgerentscheid der Stadt Detmold statt. Zur Abstimmung stand die Forderung eines Bürgerbegehrens an den Stadtrat, die Verhandlungen mit dem Projektentwickler abzubrechen. Obwohl die Mehrheit (der angetreteten Wähler) für das Bürgerbegehren stimmte, scheiterte es, da das Zustimmungsquorum von 20 % der Stimmberechtigten nicht erreicht wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Hochschule

- Landestheater Detmold mit den weiteren Spielorten:
- Sommertheater Detmold
- Grabbe-Bühne
- Hochschule für Musik Detmold
- Fachhochschule Lippe und Höxter
Museen
städtische Bauwerke
- Fürstliches Residenzschloss
- Ev.-ref. Erlöserkirche (Marktkirche)
- Ev.-ref. Christuskirche
- Ev.-luth. Martin-Luther-Kirche
- Palais
Parks
Ausflugsziele
Naturdenkmäler
- Donoper Teich
- Ringwallanlage auf der Grotenburg
- Hiddeser Bent
- Opfersteine im Leistruper Wald, Ortsteil Diestelbruch
- Ruine Falkenburg , Ortsteil Berlebeck
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Detmold ist Sitz der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold. IHK-Bezirk ist der Kreis Lippe. Die Stadt ist auch Sitz des Deutschen Jugendherbergswerks. Am 11. Juni 2006 wurde über ein neues Einkaufszentrum „Lustgarten“ in Form eines Bürgerentscheids abgestimmt. Das Einkaufszentrum soll in Ergänzung der heutigen „Galerie Hornsches Tor“ anstelle des bereits bestehenden Parkhauses am Lustgarten (nahe des Landestheaters) errichtet werden. Mit der Brauerei Strate verfügt Detmold auch über eine eigene Biermarke. Detmold ist Stammsitz zweier Versicherungsunternehmen, der Lippischen Landes-Brandversicherunganstalt und der Familienfürsorge Lebensversicherung.
Verkehr
Schienen- und Busverkehr
Der Bahnhof Detmold liegt an der Bahnstrecke Herford–Altenbeken (KBS 405), auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV)
- die RB 72 „Ostwestfalen-Bahn“ Herford–Lage–Detmold–Altenbeken–Paderborn
- der RE 82 „Der Leineweber“ Bielefeld–Detmold (–Altenbeken)
verkehren.
Durchgeführt wird der SPNV von der DB Regio NRW, die Elektro-Triebwagen der DB Baureihe 425, und von der NordWestBahn, die Talent Diesel-Triebwagen jeweils mit Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzen.
Im Straßenpersonennahverkehr ist Detmold über ein ausgedehntes Regionalbussystem mit der Region verbunden. Der innerstädtische Verkehr wird durch das 1994 von der Firma Stadtverkehr Detmold GmbH aufgebaute Stadtbusnetz geleistet, das mit seinen sieben Linien zum Teil dem bis 1954 bestehenden Straßenbahnnetz entspricht, und durch einige Regionalbuslinien ergänzt.
Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der Tarif des Verkehrsverbundes OstWestfalenLippe (Der Sechser) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Straßen
Detmold ist über die Bundesstraßen 238 und 239 sowie über Landstraßen an das Bundesautobahnnetz (A2, Dortmund - Hannover und A33, Bielefeld - Paderborn) angeschlossen.
Luftverkehr
Der ehemalige Fliegerhorst der Britischen Rheinarmee wurde am 31. Juli 1995 aufgelöst und an die Stadt Detmold übergeben. Die Stadt Detmold veräußert Grundstücke und Gebäude des Geländes um sie einer neuen Nutzung zuzuführen. Der heutige Flugplatz wird vom Luftsportverein Detmold e.V. genutzt. Der Flugplatz ist ein ziviler Sonderlandeplatz.
Medien
Radio Lippe sendet aus dem Funkhaus in Detmold lokale Nachrichten für den ganzen Kreis Lippe. Die Lippische Landes-Zeitung hat ihren Sitz in Detmold, sie ist die Tageszeitung für den Kreis Lippe. Die russischsprachige, satirische Zeitschrift Samowar hat ihren Hauptsitz in Detmold.
Bildung
- Grundschulen: Freiligrath-Schule, Grundschule Hakedahl, Grundschule Heidenoldendorf, Bachschule, Grundschule Klüt, Grundschule Heiligenkirchen, Grundschule Hiddesen, Weerthschule, Werretalschule Remmighausen, Kusselbergschule Pivitsheide, Grundschule Jerxen-Orbke, Grundschule Diestelbruch und Hasselbachschule Pivitsheide, Freie christliche Grundschule Detmold.
- Hauptschulen:
- Südholzschule, die Schule wurde 1958 als Volksschule gegründet und wurde nach der Bildungsreform 1968 zur Hauptschule.
- Freie evangelische Hauptschule und Hauptschule Heidenoldendorf
- Realschulen:
- Heinrich-Drake-Realschule, die Schule wurde 1969 gegründet, Namensgeber ist der Detmolder Politiker Heinrich Drake.
- Realschule I, die Schule liegt im sogenannten „kleinen Schulzentrum“ Detmolds wie das Leopoldinum und das Grabbe-Gymnasium, in unmittelbarer Nähe zur Detmolder Innenstadt. Das Schulgebäude wurde Anfang der 50er Jahre erbaut und beherbergte zunächst das damalige Leopoldinum II. Ende der 60er Jahre bezog die neugegründete Realschule I den Bau, nachdem für das Leopoldinum II ein Neubau errichtet worden war.
- Gymnasien:
- Freies christliches Gymnasium Detmold
- Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium
- Stadtgymnasium Detmold, die Schule wurde als Töchterschule 1830 gegründet, seit 1871 Höhere Töchterschule, über verschiedene Zwischenstationen schließlich seit 1950 Städtisches Mädchengymnasium, seit 1966 Stadtgymnasium.
- Gymnasium Leopoldinum
- Gesamtschulen: August-Hermann-Francke-Schule und Geschwister-Scholl-Gesamtschule
- Schulen in freier Trägerschaft: Freie Waldorfschule Detmold
- Förderschulen: Gustav-Heinemann-Schule, Regenbogenschule und Schule für Erziehungshilfe
- Berufskollegs: Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg und Felix-Fechenbach-Berufskolleg
- Studienseminar für Lehrämter an Schulen Detmold, Abteilungen: Gymnasien/Gesamtschule, Primarstufe
- Hochschulen: Hochschule für Musik Detmold und Fachhochschule Lippe und Höxter
- Forschungseinrichtungen: Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten wurden in Detmold geboren:
- Ludger Beerbaum (*1963), Springreiter
- Iris Berben (*1950), Schauspielerin
- Dieter G. Eberl (*1929), Schriftsteller
- Eike Ebert (*1940), Politiker (1990-94 MdB)
- Mareike Fell (*1975), Schauspielerin
- Ferdinand Freiligrath (1810–1876), Lyriker
- Manfred Fuhrmann (1925–2005), bedeutender Altphilologe
- Albrecht Gehring (1898–1985), Politiker (1957-65 MdB)
- Christian Dietrich Grabbe (1801–1836), Dramatiker
- Johann Grabbe (1585–1655), Komponist
- Monika Heubaum (*1954), Politikerin (1994-2005 MdB)
- Otto Kuhlmann (1873–1948), Architekt, Geheimer Hofbaurat
- Friedrich Adolf Lampe (1683–1729), Theologe
- Thomas R. P. Mielke (*1940), Schriftsteller
- Sven Montgomery (*1976),schweiz-amerikanischer Radrennfahrer (Team Gerolsteiner)
- Matthias Opdenhövel (*1970), Fernsehmoderator
- Theodor Piderit (1826–1912), Schriftsteller
- Joseph Plaut (1879–1966), Schauspieler, Sänger, Heimatdichter
- Paddy Schmidt, eigtl. Harald Kligge, (*1963), Musiker und Entertainer (Folk Rock)
- Jörn-Peter Schmidt-Thomsen (1936–2005), Architekt und Präsident der Architektenkammer Berlin
- Siegfried Schürenberg (eigtl. Siegfried Wittig; 1900–1993), Schauspieler (u. a. Edgar-Wallace-Reihe) und Synchronsprecher
- Bernhard Sprute (*1949), bildender Künstler
- Frank-Walter Steinmeier (*1956), Außenminister der Bundesrepublik Deutschland
- Jürgen Stroop (1895–1952), SS-Generalmajor und Vernichter des Warschauer Ghettos
- Udo Vioff (*1932), Schauspieler
- Gustav Wallis (1830–1878), Botaniker und Südamerika-Reisender
- Georg Weerth (1822–1856), Schriftsteller
- Hanna-Maria Zippelius (1922–1994), Verhaltensforscherin
- Leopold Zunz (1794–1886), Wissenschaftler, Begründer der Judaistik
Ehrenbürger
- 2002 Giselher Klebe
- 1988 Baron Paul Meyers
- 1936 Dr. Alfred Meyer (wurde am 9. November 1945 vom Rat wieder aberkannt)
- 1936 Wilhelm Brückner (wurde am 9. November 1945 vom Rat wieder aberkannt)
- 1935 Wilhelm Teudt
- 1934 Dr. Ulrich Volkhausen
- 1919 Norbert Wittje
- 1917 Paul von Hindenburg
- 1916 Hermann Theopold
- 1913 Prof. Bernhard Winkelsesser
- 1909 Hans Hinrichs
- 1895 Otto Fürst von Bismarck
- 1895 Dietrich Grote
- 1890 Prof. Dr. Eduard Horrmann
- 1871 Ernst von Bandel
- 1837 Johann Wilhelm von Hoffmann
- 1759 Simon Henrich Wistinghausen
Weitere Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten sind keine gebürtigen Detmolder, haben aber in der Stadt gewirkt:
- Ernst von Bandel, Erbauer des Hermannsdenkmals
- Günter Bialas, Komponist
- Johannes Brahms, Pianist und Komponist
- Ferdinand Wilhelm Brune (1803-1857), Architekt und Baumeister
- Heinrich Drake, lippischer Regierungschef (1919 - 1933, 1945 - 1947)
- Felix Fechenbach, Journalist und Schriftsteller
- Wolfgang Fortner, Komponist und Dirigent
- Fritz Huth, Hornist
- Albert Lortzing, Komponist
- Dietrich Manicke, Komponist und Musiktheoretiker
- Adolf Neumann-Hofer, liberaler Reichs- und Landtagsabgeordneter, Verleger
- Thomas Quasthoff, deutscher Bassbariton.
- Roland Schäfer, deutscher Politiker
- Kurt Thomas, Chorleiter
- Günter Wand, Dirigent
Literatur
- Westfälischer Städteatlas; Band: V; 2. Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Detmold, Autor: Herbert Stöwer. ISBN 3-89115-139-x; Dortmund-Altenbeken, 1996.
Weblinks
Quellen
- ↑ Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Boken Verlag, Detmold 2000. ISBN 3-935454-00-7
- ↑ http://www.stadtdetmold.de/hohenloh.0.html Hohenloh