Pfarrkirche Mülln
Die Pfarrkirche Mülln liegt erhöht am nördlichen Ausläufer des Mönchsberges in der alten Vorstadt Mülln in der Stadt Salzburg
Geschichte der Kirche
Eine erste Kapelle in Mülln wurde 1148 erstmals erwähnt. In diesem uralten Vorort der Stadt mag aber schon viel früher ein kleines Gotteshaus gestanden haben. Erzbischof Gebhard hatte damals den baufällig gewordenen Altar der Marien-Kapelle erneuern lassen. Mülln wurde als sehr alte Salzburger Vorstadt bald als Vorbefestigung der Stadt militärisch gesichert und mit Mauern und starken Wehrtürmen versehen. Auch die Kirche, damals vermutlich an der Müllner Hauptstraße gelegen, wurde dabei mit einbezogen. Aus dieser Zeit ist eine altes romanisches Kruzifix erhalten.
Erzbischof Johann von Reisberg begann für eine nun deutlich gewachsene Kirchengemeinde im Jahr 1439 mit dem Neubau der Kirche in Form einer gotischen Saalkirche, die in ihrer Grundsubstanz bis heute erhalten ist. Die beiden Baumeister der Kirche waren Ulrich Dankl und Heinrich Murauer. Diese Kirche wurde kurz nach 1460 Pfarrkirche. Die Kirche verfiel in den Folgejahren zunehmend. Erzbischof Wolf Dietrich erneuerte darauf die Kirche, baute sie um und übergab sie 1605 den Augustiner-Eremiten als neue Klosterkirche. 1833 wurde die Kirche den Benediktinern zu Michaelbeuern übergeben. Seit 1835 ist sie inkorporierte Pfarre der Benediktinerabtei Michaelbeuern. Zu dieser Pfarre gehörte einst die heutigen Pfarrsprengel Lehen, Taxham, Leopoldskron-Moos, St. Vital und St. Paul.
Der Kirchturm
Der im Kern spätgotische (vielleicht aber auch deutlich ältere) Kirchturm besitzt heute drei udn vierteilige romanisierende Schallarkaden. Ost und Westseite des Turmes zieren prunkvolle Wappen von Max Gandolf Kuenburg, der 1674 damals den Turm umgestaltete und mit einer barocken Doppellaterne versehen ließ. Der Innenraum ist ein vierjochiger Saalbau mit hohem Satteldach.
Der Barockaltar
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Das Gnadenbild
Seit 1453 steht das heutige spätgotische Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Mülln" auf dem Hochaltar der Müllner Kirche. Die wure vermutlich von Jakob Kaschauer gefertigt. (Eine wohl endgültige Klärung der Autorenschaft könnte durch die originalgetreue Restaurierung des Urzustandes der Madonna ermöglicht werden). Diese Schöne Madonna mit dem Jesuskind war im Spätmittelalter bis ins frühe 16. Jahrhundert der Mittelpunkt einer Wallfahrt. Auf Grund ihrer hohen Bedeutung in der Bevölkerung ist die Statur bis heute erhalten geblieben. Sie wurde höchstwahrscheinlich von einem Salzburger Meister geschaffen. Im Zuge der Übersiedelung der spätgotischne Statue aus dem einstigen geschnitzten gotischen Flügelaltar in den heutigen barocken Prunkaltar wurde die Statue verändert: Die einst schlicht färbige Fassung des Faltenkleides wurde massiv vergoldet, Maria und Jesuskind erhielten mächtige Goldkronen. Eine originalgetreue Restaurierung könnte das alte original gotische Erscheinungsbild wiederbeleben.
Die Orgel
Die Orgel der Kirche, die schon Wolf Dietrich von Raitenau 1607 erneuern ließ, und 1614 und 1675 erneut repariert wurde, war bald nicht mehr gut funktionsfähig. Daher erhielt die Kirche 1680 eine neue Orgel, die der berühmte Orgelbauer Johann Christoph Egedacher hier aufbaute. Das erhaltene Gehäuse dieser Orgel besitzt ein prächtiges barockes Kleid und wird oben mit den Wappen der Äbte von St. Peter Edmund Sinnhofer und Beda Seeauer geschmückt.
Die Seitenkapellen
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Das Stiegenhaus
1605 bis 1609 wurde der Westfassade die heutige Stiegenhaus vorgesetzt. und 1614 im dem Kloster verbunden. Die Stiegenhausfassade wurde ... Leinwandbilder, umrahmt von Kapellen schmücken dei Wände:
- Christus fällt unter dem Kreuz (um 1600 geschaffen)
- Mathyrium der Heiligen Ursula, vermutlich von Johann Bocksberger
- Vision des Heiligen Aufgustinus in der Wüste (Lunettenbild, Anfang 17. Jahrhundert geschaffen)
- Geißelung
- Martyrium des Heiligen Sebastian
- Kreuzabnahme
- Pieta (um 1720)
- Kapelle bei ersten Absatz des Stiegenhauses mit Altar um 1660
- Dreifaltigkeitskapelle
Der Friedhof und die Friedhofskapelle
Die Friedhofskapelle liegt gut sichtbar erhöht über der Müllner Hauptstraße und etwas unterhalb der Pfarrkirche. Diese Kapelle wurde 1709 erbaut und besitzt an der Westfassade ein vorgestelltes Türmchen, das eine Zwiebelhaube trägt. Der Deckenschmuck der Kapelle stammt von Josef Schmidt, der barocke Altar von Johann Michael Greiter.
Der Friedhof selbst ist heute längst aufgelassen. Er zieht sich rings um die Kirche. Hier liegen unter anderem begraben:
- Franz Anton Alexander von Braune, der berühmte Salzburger Botaniker
- Heinrich Esser, Hofopernkapellmeister und Komponist
Das Kollegialstift Mülln und das Augustinerkloster
Neben der Pfarrkirche von Mülln befindet sich das ehemalige Kloster der Augustiner-Eremiten, die von 1605 bis 1818 hier wirkten. Zuvor war nach 1465 an dieser Stelle ein Kollegiatstift der Augustiner-Chorherren, das aber vor 1605 bereits verweit war. Das Klostergebäude besteht aus verschiedenen Bauten, die wesentlich im frühen 17. Jahrhundert ausgestaltet wurden, die teilweise aber im Kern aus dem 15. Jahrhundert stammen.
Die Augustiner gründeten hier 1621 auch ihre bis heute bestehende Brauerei zu Mülln. Seit 1890 ist das ehemalige Klostergebäude als Braugasthof genutzt. Diesbezügliche Saaleinbauten erfolgten 1907, 1913/14 und 1927. Die heutige Augustinerbrauerei mit dem angrenzenden Müllner Bräustübl ist Österreichs größte Biergaststätte.