Dachkapazität

Als Dachkapazität bezeichnet man eine kreuz- oder speichenförmige Struktur aus Metall, die auf der Spitze eines selbststrahlenden Sendemastes montiert ist. Aufgabe der Dachkapazität ist die elektrische Verlängerung des Sendemastes. Auf diese Weise kann der Sendemast niedriger gebaut werden, als es elektrisch nötig wäre.

unten: Leitungsmodell einer mit einer Dachkapazität elektrisch verlängerten Vertikalantenne
An der Spitze einer Vertikalantenne, welche durch die Größe der abzustrahlenden Wellenlänge nicht die notwendige Länge einer λ/4- Dipolantenne erreichen kann, werden horizontale Drähte oder Drahtnetze gespannt. Diese querliegenden Leiter bewirken eine Kapazität gegen Erde. Zur Verringerung der Erdverluste wird in die Erde um den Antennenfußpunkt herum ein strahlenförmiges Netz aus Drähten eingegraben.
Durch die geeignete Wahl der Dachkapazität wird die Höhe der Antenne um einen Wert lC elektrisch verlängert
- ,
so dass sich Resonanz einstellen kann.
Der Antennenstrom ist entlang der Antennenhöhe nahezu gleichförmig verteilt und gegenüber einer Antenne ohne Dachkapazität um den Anteil des Kondensatorstromes vergrößert. Deshalb ergibt sich ein Strahlungswiderstand, der bis zu vier mal so groß ist, wie bei einer kurzen Vertikalantenne ohne Dachkapazität.
Die Dachkapazität trägt aber nichts zur Abstrahlung der elektromagnetischen Welle bei. Dies geschieht nur durch den in der Grafik als Antenne angedeuteten dünnen vertikalen Draht! Deswegen ist auch diese Maßnahme gegenüber einer Antenne mit einer realen Antennenhöhe von etwa λ/4 im Wirkungsgrad benachteiligt.
Eine Dachkapazität besonderer Bauart wurde beim Sendemast des Deutschlandsenders in Herzberg verwendet. Sie bestand aus einer innen begehbaren Linse.