Zum Inhalt springen

Kung Fu

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2007 um 23:53 Uhr durch Hardenacke (Diskussion | Beiträge) (Revert auf Version von Benutzer:Mnh (18. Feb. 2007, 14:50). Grund: Unfug bzw. Vandalismus). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kung Fu (chinesisch 功夫, Pinyin Gōngfu, W.-G. Kung Fu – „Etwas durch harte/geduldige Arbeit Erreichtes“) wird im Westen fälschlicherweise als Bezeichnung für die chinesischen Kampfkünste verwendet.

Im traditionellen chinesischen Sprachgebrauch ist gōngfu keine Bezeichnung für die Kampfkünste im Speziellen, sondern für jede Fertigkeit, die man sich durch harte Anstrengung erarbeitet. Dies kann sich auf die Kampfkünste, aber auch auf jede andere Tätigkeit beziehen. Der traditionelle Sammelbegriff für alle chinesischen Kampfkünste ist Wushu.

In den 1970er Jahren wurde der Begriff in den Vereinigten Staaten von Amerika, durch Bruce Lee und die Hong Kong-Filme (Eastern) populär, später auch durch die Fernsehserie Kung Fu.

Mittlerweile wird der Begriff rückwirkend auch in China vermehrt verwendet, um die Kampfkunst vom Kampfsport begrifflich zu trennen.

Wird das Wort Shaolin-Gōngfu (Shaolin-Kung-Fu) verwendet, so bezieht es sich auf die Kampfkünste der Shaolin-Mönche.

Verwendung des Wortes in der chinesischen Philosophie

Schriftzeichen Gōng
Fu

Das Wort „Kung Fu“ ist aus den Schriftzeichen Gōng (chinesisch , W.-G. kung – „Errungenschaft“) und Fu (chinesisch , W.-G. fu – „Mensch“) gebildet. Der zusammengesetzte Begriff hat in der chinesischen Philosophie eine tiefgehende Interpretation.

„[Kung Fu ist das] Unterfangen des Menschen, sich durch ständiges Bemühen zu vervollkommnen. [...][Was immer wir auch tun], stets kommt in unserem Tun unsere innere Verfassung zum Ausdruck.[...]Wenn wir unser Handeln vervollkommnen, vervollkommnen wir uns selbst.“

Taisha Abelar[1]

In diesem Sinne ist Kung-Fu die Arbeit an der eigenen Person, durch die konsequente Hingabe an eine Fertigkeit. Hier ähnelt der Begriff der Verwendung des Begriffes Dō (= Weg, Pfad) in den traditionellen japanischen Künsten. Neben der wörtlichen Bedeutung ist dies auch ein Hinweis auf die spirituellen Dimensionen und den Einfluss des Dào auf die Praxis der einzelnen Disziplinen.

Mark Salzman beschreibt in seinem Buch "Eisen und Seide", daß Kung Fu auch eine "nicht messbare Qualität" ist, die einer Sache inne wohnt. Ein gemaltes Schriftzeichen kann "Gong fu" haben - der Schöpfer hatte im oberen Sinn beschrieben langes Training in die Vervollkommnung seiner Kunst investiert. So können Dinge, aber auch Tätigkeiten, z.B. Tanz, Musik oder Kampfbewegungen, über Kung Fu verfügen.

Quellen

  1. Taisha Abelar: Die Zauberin. Fischer (TB.), Frankfurt 2001, ISBN 3-596-13304-1

Mark Salzman, Eisen und Seide. Begegnunen mit China, 1995, ISBN-10: 3426604094