Lein (Kocher)
Die Quelle des Flüsschens Lein entspringt bei Kaisersbach. Die Lein fließt in südöstlicher Richtung dem Kocher zu, in den sie nach ca. 30 km in Abtsgmünd mündet. Das Bemerkenswerteste an der Lein ist ihre Fließrichtung. Denn sie stößt in Abtsgmünd in spitzem Winkel auf den Kocher, der dort in Richtung Norden dem Neckar zuströmt. Der Grund dafür ist, dass der Flusslauf der Lein (wie auch der der benachbarten Flüsschen Lauter, Bibers und Rot) zu einer Zeit entstanden ist, als das Gebiet noch nach Südosten hin zur Donau und dem Schwarzen Meer entwässerte. Die Entwässerung über den Kocher, den Neckar und den Rhein zur Nordsee hin ergab sich erst in einer späteren erdgeschichtlichen Periode. In ihrem Oberlauf war die Lein in antiker Zeit für einige Jahrzehnte von besonderer Bedeutung. Zwischen ihrer Quelle und der Gegend um Welzheim dürfte sie in diesem Landstrich, nur wenige 100 Meter östlich und parallel zum UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes verlaufend, zwischen ca. 161 nach Christus und ca. 300 nach Christus die natürliche Grenze des Römischen Weltreiches gegen das barbarische Germanien gebildet haben. Heutzutage speist die Lein zahlreiche kleinere Stauseen, die v.a. für den Hochwasserschutz von Bedeutung sind und die als Badesseen (u.a. Aichstruter See, Leineckstausee, Eisenbachstausee) auch für die Naherholung von Bedeutung sind. Da sich diese Seen in einer Höhenlage von ca. 500 m befinden, ist ihre Nutzung als Badesee wegen der Wassertemperaturen im Jahresverlauf allerdings auf den Hochsommer beschränkt.