Zum Inhalt springen

Citronensäure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Oktober 2004 um 13:45 Uhr durch Crux (Diskussion | Beiträge) (Crux - Redirectaufloesung und Orthographie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Strukturformel
Datei:Zitronensäure.jpg
Allgemeines
Name Citronensäure
Summenformel C6H8O7
Andere Namen Zitronensäure, 3-Carboxy-3-hydroxy-pentan-1,5-disäure
2-Hydroxy-1,2,3-propantricarbonsäure
E330
Kurzbeschreibung farblos, kristallin
CAS-Nummer 77-92-9
Sicherheitshinweise
Datei:Gefahrensymbol X.png
Xi (reizend)
R- und S-Sätze R 36
S 26
Handhabung keine besonderen Anforderungen
Lagerung Dicht verschlossen. Trocken. Bei +5°C bis +30°C
MAK nicht festgelegt wegen unzureichender Bewertungsgrundlage
LD50 (Ratte) 3000 mg/kg (oral)
LD50 (Kaninchen) x mg/kg
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Farbe farblos
Dichte 1,665 g/cm³
Molmasse 192,125 g/mol
Schmelzpunkt 153 °C (Zersetzung)
Siedepunkt -- °C (Zersetzung!)
Dampfdruck <0,1 hPa (20 °C)
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit 776 g/l (in Wasser) (bei 20 °C)
383 g/l (in Ethanol) (bei 25°C)
Gut löslich in Wasser
Schlecht löslich in unpolare Lösungsmittel
Unlöslich in Chloroform
Kristall
Kristallstruktur Gittertyp angeben
Thermodynamik
ΔfH0g in kJ/mol
ΔfH0l in kJ/mol
ΔfH0s in kJ/mol
S0g, 1 bar in J/mol·K
S0l, 1 bar in J/mol·K
S0s in J/mol·K
Analytik
Klassische Verfahren Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!)

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Citronensäure (umgangssprachlich auch Zitronensäure), nach IUPAC als 3-Carboxy-3-hydroxy-pentan-1,5-disäure bezeichnet, ist ein farbloser, wasserlöslicher Feststoff.

Eigenschaften

Citronensäure bildet im wasserfreien Zustand rhombische Kristalle, die leicht sauer schmecken. In geringen Mengen eingenommen fördert Citronensäure das Knochenwachstum, wirkt in größeren Mengen jedoch toxisch.

Citronensäure wird aufgrund ihrer drei Carboxylgruppen (-COOH) zu den organischen Tricarbonsäuren (siehe Carbonsäure) gezählt. Zudem weist die Hydroxylgruppe (-OH) an Position 3 des Kohlenstoffrückrades sie als Hydroxycarbonsäure aus. Das Molekül weist keine Chiralität auf.

Eine wässrige Lösung der Citronensäure leitet den elektrischen Strom, da die Carboxylgruppen Protonen abspalten und somit bewegliche Ladungsträger (Ionen) in der Lösung vorliegen. Die drei Säuredissoziationskonstanten der Zitronensäure sind pK1 = 3,1, pK2 = 4,8 und pK3 = 6,4. Die teil- beziehungsweise vollständig dissoziierte Form der Citronensäure wird als Zitrat (Citrat) bezeichnet. Salze (Citrate) bildet sie mit den Alkalimetallen Lithium, Natrium und Kalium.

Reaktionen

Citronensäure kann viele Reaktionen eingehen, die für Carbonsäuren beschrieben werden, unter anderem

Vorkommen und Herstellung

Citronensäure ist eine der am weitesten verbreiteten Säuren im Pflanzenreich und tritt als Stoffwechselprodukt in allen Organismen auf. Zitronensaft enthält beispielsweise 5 bis 7% Citronensäure. Sie kommt aber auch in Äpfeln, Birnen, Himbeeren, Johannisbeeren, in Nadelhölzern, Pilzen, Tabakblättern, im Wein und sogar in der Milch vor. Noch bedeutender ist die Citronensäure (beziehungsweise ihre Salze, die Citrate) als wichtiges Zwischenprodukt im Kohlenhydrat-Stoffwechsel aller sauerstoffverbrauchenden Lebewesen einschließlich des Menschen. Die Stoffwechselfolge (siehe Biochemie) ist als Citratzyklus bekannt.

Herstellung aus Zitrusfrüchten

Nach dem ursprünglichen Verfahren wurde Citronensäure aus Zitrusfrüchten gewonnen: Zitronensaft wird mit konzentrierter Ammoniaklösung versetzt und filtriert. Das lösliche Ammoniumcitrat wird mittels einer Fällungsreaktion mit Calciumchlorid in unlösliches Calciumcitrat umgewandelt. Die Lösung wird erneut filtriert und der Filterkuchen in 25%-iger Schwefelsäure gelöst. Nach der anschließenden Filtration wird eine Zitronensäurelösung gewonnen. Als Nebenprodukt entsteht Gips. Die reine Citronensäure erhält man durch Kristallisation.

Biotechnologische Herstellung

Citronensäure wird heutzutage industriell aus dem transgenen Pilz Aspergillus niger gewonnen, der bei niedrigen pH-Werten und unter Eisenmangel Zitronensäure ausscheidet, da sein Citratzyklus gestört wird.

Verwendung

Die gelöste Säure und ihre Salze wirken kalklösend und werden in ökologisch akzeptablen Reinigungsmitteln eingesetzt. Kalk wird dabei nicht nur durch die saure Wirkung, sondern auch durch Bildung eines Komplexes gelöst, so dass Citronensäure besonders gut kalklösend wirkt. Im Gegensatz zum beißenden Geruch der ebenfalls für diesen Zweck verwendeten Essigsäure entsteht keine Geruchsbelästigung.

Citronensäure und ihre Salze werden von der Lebensmittelindustrie als Säuerungsmittel und zur Konservierung verwendet, beispielsweise in Getränken. Sie ist in Brausepulver und -stäbchen enthalten. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt Citronensäure die Bezeichnung E 330.

Geschichte

Citronensäure wurde 1784 von Carl Wilhelm Scheele erstmals aus dem Saft der Zitrone - daher der Name - isoliert.

  • http://www.citrotex.de - Verwendung von Citronensäure unter anderem als anwendungsfreundliches Absäuerungsmittel der Spülflotte in Wäschereibetrieben

Siehe auch: Chemikalienliste, WikiProjekt Chemikalien, Biotechnologische Produkte aus Glucose