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Rostock Hauptbahnhof

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Historisches Empfangsgebäude Nordseite

Rostock Hauptbahnhof ist der Hauptbahnhof der mecklenburgischen Stadt Rostock. Der Bahnhof befindet sich im Südwesten der Steintor-Vorstadt, etwa zehn Minuten Fußweg vom Stadtzentrum entfernt. In den Nahverkehr der Stadt ist der Bahnhof durch Straßenbahnlinien, Omnibuslinien und die Rostocker S-Bahn eingebunden. Unmittelbar neben dem Südportal liegt der Zentrale Omnibus-Bahnhof von Rostock.

Geschichte

Hauptbahnhof 1920

Der heutige Hauptbahnhof wurde 1886 vom Architekten Karl Korff entworfen und durch den Deutsch-Nordischen-Lloyd, eine Eisenbahn- und Dampfschiffahrtsgesellschaft, als Lloyd-Bahnhof in Betrieb genommen. Der Deutsch-Nordische-Lloyd betrieb die Lloyd-Bahn Neustrelitz-Rostock-Warnemünde und die daran anschließende Postdampferverbindung Warnemünde-Nykøbing (Falster). Mit der Verstaatlichung der Lloyd-Bahn 1894 erfolgte die Umbenennung in Central-Bahnhof und nach der Wende zum 20. Jahrhundert in Rostock Hauptbahnhof. Mit Aufnahme des Eisenbahnfährverkehrs von Warnemünde nach Gedser im Jahr 1903 hielten im Bahnhof die durchgehenden Fernschnellzüge Berlin-Kopenhagen. Seit 1905 wurden alle Personenzüge in Rostock auf dem Hauptbahnhof abgefertigt, der ältere Friedrich-Franz-Bahnhof wurde zum Rostocker Güterbahnhof. 1913 bekam der Bahnhof eine repräsentative Empfangshalle mit Jugendstilelementen und kleinen Balustraden, 1922 wurden die Bahnsteiganlagen erweitert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof bei Bombenangriffen beschädigt. Es folgte ein provisorischer Wiederaufbau. Aufgrund der Teilung Deutschlands nahm die Bedeutung Rostocks und damit des Hauptbahnhofes zu. Die Fahrgastzahlen stiegen stark an, besonders nach dem Aufbau neuer Industriebetriebe und Wohngebiete im Nordwesten der Stadt. Im Fernverkehr nahm die Bedeutung der Nord-Süd-Verbindungen unter anderem nach Dresden, Leipzig und Berlin zu. Direkte Züge nach Prag und Budapest wurden eingerichtet. Die „klassischen“ Fernverbindungen Rostocks nach Hamburg und Kopenhagen führten seit der Deutschen Teilung 1961 nur noch ein Schattendasein. Der Ausbau des Bahnhofs hielt mit den Anforderungen nicht Schritt, immer wieder musste improvisiert werden. Zur Bewältigung des steigenden Fahrgastaufkommens wurden weitere Bahnsteige errichtet. Der Bahnhofstunnel erhielt einen Ausgang in Richtung Südstadt. 1985 erfolgte der Anschluss an das elektrifizierte Netz der Deutschen Reichsbahn.

Empfangsgebäude Süd

Mit der Wiedervereinigung kam es zu einer Verlagerung des Verkehrs. Zum einen erfolgte ein Verkehrswechsel weg von der Schiene hin zur Straße, zum anderen nahm die Bedeutung der Verbindungen nach Hamburg, Bremen und Kiel stark zu. Die direkten Fernverbindungen nach Dresden, Magdeburg und Leipzig wurden bis Mitte der 1990er Jahre zunächst eingestellt und auch die Verbindung nach Kopenhagen fiel mit der Einstellung des Eisenbahnfährverkehrs nach Gedser weg. Die Relation Rostock - Berlin wurde auf Nahverkehrsniveau reduziert.

Von 1999 bis 2003 wurde der Bahnhof vollständig umgebaut. Das Empfangsgebäude wurde unter Einbeziehung der alten Empfangshalle neu gebaut, eine neue Tunnelebene, der Straßenbahntunnel und das Südempfangsgebäude kamen hinzu. Auf zwei Ebenen unter der Erde ist nun ein direktes Umsteigen vom Fern- und Regionalverkehr zum Nahverkehr möglich. Die Anzahl der Bahnsteige wurde an den Bedarf angepasst und eine neue Nummerierung eingeführt.

Anlagen

Seit dem Umbau Anfang des 21. Jahrhunderts besitzt der Bahnhof neben dem Hauptempfangsgebäude an der Nordseite der Gleisanlagen ein weiteres an der Südseite. Die Bahnsteige mit 10 Bahnsteiggleisen werden über eine Tunnelebene zwischen beiden Empfangsgebäuden erreicht. In einer zweiten Tunnelebene befindet sich die Bahnhofhaltestelle der Rostocker Straßenbahn mit den Bahnsteigen A und B.

Nahverkehr

Im Bahnhof beginnen und enden die Bahnstrecken der Linien

und als Zwischenhalt dient der Bahnhof den Linien

Fernverkehr

Im Fernverkehr bestehen somit Direktverbindungen nach Magdeburg, Halle (Saale), Leipzig, Binz, Hannover, Kassel, Frankfurt am Main, Bremen, Düsseldorf, Köln, Stuttgart, Würzburg, Nürnberg und München

siehe auch

Eisenbahnverkehr in Mecklenburg-Vorpommern Vorlage:Koordinate Artikel