Zum Inhalt springen

U 99 (U-Boot, 1940)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2007 um 12:35 Uhr durch WarddrBOT (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: nl:U 99 (Kriegsmarine)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
U 99 (U-Boot, 1940)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: VII B
Feldpostnummer: M 17 046
Werft: Krupp Germaniawerft
Bauauftrag: 15. Dezember 1937
Baunummer: 593
Kiellegung: 19. März 1939
Stapellauf: 12. März 1940
Indienststellung: 18. April 1940
Kommandanten:
Einsätze: 8 Feindfahrten
Versenkungen:

35 Handelschiffe (198.218 BRT),
3 Hilfskreuzer (46.440 BRT),
5 Schiffe beschädigt (37.965 BRT),
1 Handelschiff als Prise genommen (2.136 BRT)

Verbleib: gesunken am 17. März 1941 im Nordatlantik selbstversenkt

U 99 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII B, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Geschichte

Der Auftrag für das Boot wurde am 15. Dezember 1937 an die Germaniawerft in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 31. März 1939, der Stapellauf am 12. März 1940, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Otto Kretschmer fand schließlich am 18. April 1940 statt.

Das Boot gehörte nach seiner Indienststellung am 18. April 1940 bis zum 30. Juni 1940 als Ausbildungsboot zur 7. U-Flottille in Kiel. nach seiner Ausbildungszeit, gehörte es vom 1. Juli 1940 bis zu seiner Versenkung am 17. März 1941 als Frontboot zur 7. U-Flottille in St. Nazaire.

U 99 unternahm während seiner Dienstzeit acht Feindfahrten, auf der 38 Schiffe mit 244.749 BRT versenkt und fünf Schiffe mit 37.965 BRT beschädigt werden konnten.

U 99 war eines der erfolgreichsten deutschen U-Boote des zweiten Weltkriegs, wobei es jedoch alle seine Erfolge in der so genannten "Glücklichen Zeit" des U-Boot-Kriegs erzielte, als die U-Boot-Abwehrmaßnahmen der alliierten Streitkräfte unvollständig entwickelt waren. Das Boot machte insgesamt acht Feindfahrten, alle unter dem Kommando Otto Kretschmers. Er wurde für die Erfolge auf diesem Boot zum Korvettenkapitän befördert und mit dem Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern ausgezeichnet.

Einsatzstatistik

Ein bemerkenswertes Ereignis, während der zweiten Fahrt des Bootes, war die Kaperung des estnischen Frachtschiffes Merisaar, welches Kretschmer zunächst nach Prisenrecht versenken wollte. Als zwei Torpedos versagten oder fehlgingen, befahl Kretschmer der Frachterbesatzung, zurück an Bord zu gehen und den besetzten Hafen von Bordeaux anzulaufen. Zum Unglück der Merisaar wurde der Frachter allerdings unterwegs von einem deutschen Flugzeug versenkt.

Militärisch bedeutsamer war die Versenkung der beiden britischen Hilfskreuzer HMS Laurentic und HMS Patroclus in der Nacht vom 3. auf den 4. November 1940 sowie des Hilfskreuzers HMS Forfar am 2. Dezember 1940.

Verbleib

In der Nacht vom 16. auf den 17. März 1941 wurde U 99 im Nordatlantik südöstlich von Island, nach einem erfolgreichen Angriff auf den Konvoi HX-112, von den britischen Zerstörer HMS Walker und HMS Vanoc mit ASDIC geortet und anschließend mit Wasserbomben angegriffen. Dabei wurde das Boot so schwer beschädigt, dass es auftauchen musste. Die Besatzung stieg aus. Bei dem Versuch das Boot durch Entlüften einer Tauchzelle zu versenken, kam der Leitende Ingenieur ums Leben. Es gelang ihm nicht mehr, das Innere des plötzlich wegsackenden Bootes schnell genug zu verlassen. Die Position war Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:61_10_N_11_48_W_type:landmark, 2:61° 10' Nord, 11° 48' West im Marine-Planquadrat AE 8982. Es gab drei Tote und 40 Überlebende.

Die Überlebenden wurde von den Briten aufgenommen und kam in ein Gefangenenlager nach Kanada.

Literatur

  • Terence Robertson: Der Wolf im Atlantik. Die Kriegserlebnisse des Otto Kretschmer. Welsermühl Verlag, Wels-München 1962, ISBN 3-89350-695-0
  • Bodo Herzog: Otto Kretschmer, Patzwalk Verlag, Norderstedt 2001 ISBN 3-93153-344-1
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 1 : Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1996, ISBN 3-8132-0490-1
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 2 : Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1997, ISBN 3-8132-0512-6
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 3 : Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0513-4
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0514-2
  • Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Bootwaffe von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn, ISBN 3-8132-0515-0
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 1: Die Jäger 1939-1942 Wilhelm Heyne Verlag München 1998, ISBN 3-453-12345-X
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 2: Die Gejagten 1942-1945 Wilhelm Heyne Verlag München 1996, ISBN 3-453-16059-2
  • Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944, J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00552-4
  • Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen, J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag Hans Jürgen Hansen, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7

Siehe auch