Zum Inhalt springen

Padua

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2007 um 10:33 Uhr durch JAnDbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: pms:Padoa). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Italien

Kathedrale und Baptisterium
Palazzo della Ragione
Scrovegni-Kapelle
Basilika des hl. Antonius
Torre dell’Orologio
Prato della Valle
Basilika der hl. Justina am Prato della Valle

Padua (italienisch Padova) ist eine der ältesten Städte in Italien. Sie hat etwa 210.000 Einwohner und liegt am Rande der Poebene 30 km westlich von Venedig am Fluss Bacchiglione und ist die Hauptstadt der norditalienischen Provinz Padua.

Geschichte

Nach der Sage wurde Padua von dem Trojaner Antenor (Aeneas) um 1184 v. Chr. gegründet. Sie ist eine der ältesten Städte in Italien. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde am Fluss Bacchiglione ein Fischerdorf gegründet. Schnell entwickelte sich die Region zu einem wichtigen Zentrum der Venezianer. 302 v. Chr. schlug die paduanische Armee den spartanischen König Kleonymos zurück. Nach der Niederlage der Gallier gegen die Römer um 215 v. Chr., wurde Padua oder Patavium in das Römische Reich eingegliedert und zu einer der wichtigsten und reichsten Handelsstädte des römischen Reiches. 59 v. Chr. wurde in Padua der römische Geschichtsschreiber Livius geboren. 421 gründeten die Paduaner auf Rialto eine Hafenstadt. Nachdem 452 Padua von Attila Khan zerstört und von Narses wieder aufgebaut wurde, wurde es erneut von den Langobarden zerstört.

Nur sehr langsam erholte sich die Stadt wieder. Karl der Große brachte Padua 774 unter fränkische Herrschaft und später wurde Padua dem Heiligen Römischen Reich zugeordnet. Otto der Große errichtete in Padua eine Munizipalverfassung mit zwei vorsitzenden Konsuln und erklärte die Stadt zur Freien Stadt. Unter Kaiser Friedrich Barbarossa trat sie 1164 dem Lombardischen Städtebund bei, schloss aber 1177 zu Venedig einen Waffenstillstand mit dem Kaiser, nachdem es 1175 einen Podesta an die Spitze der städtischen Regierung gestellt hatte. Die Podestas bedrohten bald die Selbständigkeit Paduas, besonders die aus dem Haus Romano, von denen Ezzelino III. 1237-1256 eine drückende Tyrannei ausübte. 1256 wurde es von den Guelfen erobert. Infolge der Eifersucht zwischen Volk und Adel übertrug man das Podestat wieder einer Familie, nämlich dem Haus Carrara. In dieser Zeit erweiterte Padua seinen Herrschaftsbereich auf einen Großteil von Zentral-Venezien und baute die Stadt stetig aus. Es wurden die mittelalterliche Stadtbefestigung und die zivile und kirchliche Bebauung der Stadt erweitert.

1222 wurde die zweite italienische Universität in Padua gegründet und einige der wichtigsten italienischen Künstler arbeiteten oder lebten in Padua. Dazu gehörten unter anderem Giotto di Bondone, Guariento d'Arpo, Altichiero da Zevio und Giusto de' Menabuoi. Mit dem Niedergang der Familie Carrara 1405 verlor auch Padua seine politische Einflussnahme, was der kulturellen Entwicklung keinen Abbruch tat. Bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts wirkten unter anderem Donatello und Andrea Mantegna in Padua. Im 16. Jahrhundert, erfuhr Padua einen erneuten Aufschwung. Die Stadt wurde um einige Gebäude erweitert, die Stadtbefestigung weiter ausgebaut und die Universität baute ihren guten europäischen Ruf aus. In dieser Zeit lehrten an der Universität viele italienische Gelehrte, unter anderem Galileo Galilei.

Im 18. Jahrhundert endete die venezianische Vorherrschaft. Am 28. April 1797 wurde Padua von den Franzosen besetzt und im Frieden von Campo Formio am 17. Oktober 1797 an Österreich abgetreten, aber im Pressburger Frieden vom 26. Dezember 1805 kam es an das von Napoléon Bonaparte gegründete Königreich Italien. Der erste Pariser Friede vom 30. Mai 1814 brachte Padua als Teil des Königreiches Lombardo-Venetien indirekt an Österreich zurück. Am 8. Februar 1848 fand in Padua ein bewaffneter Aufstandsversuch statt, der jedoch von den österreichischen Truppen unterdrückt wurde, und in dessen Folge die Universität bis 1850 geschlossen wurde. Durch den Wiener Frieden vom 3. Okt. 1866 kam Padua mit Venetien an das Königreich Italien.

Im Ersten Weltkrieg wurde am 3. November 1918 in der Nähe der Waffenstillstand von Villa Giusti geschlossen.

Zuletzt machte Padua im August 2006 Schlagzeilen, als die Stadtverwaltung eine drei Meter hohe Stahlwand um ein Stadtviertel mit hohem Migrantenanteil ziehen ließ.

Sehenswertes

Padua hat viele Sehenswürdigkeiten - unter anderem die berühmte Basilika des heiligen Antonius mit seinem Grabmal, die meist die Santa Giustina völlig überschattet, obwohl sich in dieser das Grab des heiligen Lukas befindet. Der Prato della Valle ist der drittgrößte Innenstadtplatz Europas. Die Universität - mit ihrem berühmten teatro anatomico - ist im Herzen der Stadt gelegen. Die Scrovegni-Kapelle ist aufgrund ihres Freskenzyklus von Giotto kunstgeschichtlich außerordentlich bedeutend. Außerdem sind noch der Palazzo della Ragione, das heimliche Wahrzeichen Paduas, und der 1545 gegründete Botanische Garten (heute Weltkulturerbe) zu nennen. Auch das Café Pedrocchi, ehemals Treffpunkt der Intellektuellen, gehört zu den unumgänglichen Sehenswürdigkeiten. Außerdem gibt es in den Resten der alten Burg (la Specola), in der sich das astronomische Institut der Universität befindet, ein Museum über die Geschichte und alte Unterrichtsmethoden der Astronomie.

Padua in der Literatur

Der Padua war ein zentraler Handlungsort in dem Werk von William Shakespeare "Der Widerspenstigen Zähmung".

Berühmte Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Die Stadt Padua unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten: