Pink Floyd
Pink Floyd wurde 1965 von Roger Waters (Gesang, Bass), Nick Mason (Schlagzeug) und Richard Wright (Gesang, Keyboard) gegründet. Nach Verwendung verschiedener Namen ("Sigma 6", "T-Set", "Megadeaths", "The Screaming Abdabs", "The Architectural Abdabs" und "The Abdabs") stiess Syd Barrett (Gesang, Gitarre) dazu und gab ihr den späteren Namen Pink Floyd. Der Bandname entstand aus den Vornamen von Barretts Lieblingsmusikern Pink Anderson und Floyd Council.
Als Barrett, dessen Geiteszustand sich zusehens durch Drogenprobleme verschlechterte, immer öfter bei Liveauftritten zum Problem wurde, beschloss die Band 1968 ein weiteres Mitglied aufzunehmen: David Gilmour. Er sollte Barrett bei den Auftritten erst unterstützen, später ersetzen. Barrett sollte weiterhin als Songwriter agieren. Dies währte jedoch nur drei Monate, am 2. März 1968 beschloss man ohne Barrett weiterzumachen.
Ursprünglich eine psychedelische Underground-Band, wurde aus Pink Floyd in den 70er Jahren eine Rockband, die Millionen von Platten verkaufte und mit Dark Side of the Moon (1973) und The Wall (1979) zwei der bekanntesten Alben der Musikgeschichte schuf. Bei den Aufnahmen zu The Wall begannen Querelen zwischen den Bandmitgliedern, vornehmlich Gilmour und Waters, wohin sich die Band entwickeln sollte. Wright, der auch als Musiker in die Kritik der anderen geraten war, verließ daraufhin die Band, blieb ihr aber für die wenigen The Wall-Livekonzerte als Gastmusiker erhalten. Waters setzte seine Linie durch, das Album The Final Cut aus 1983 stammt fast gänzlich aus seiner Feder und ist seinem Vater Eric Fletcher Waters, der im Zweiten Weltkrieg fiel, gewidmet.
Die Probleme zwischen Gilmour und Waters führten dazu, dass Waters sich 1985 von der Band trennte, die er daraufhin als aufgelöst erklärte. Eine juristische Auseinandersetzung folgte, wer die Rechte am Bandnamen hat, denn Gilmour und Mason wollten unter dem Namen Pink Floyd weitermachen. Noch während der Aufnahmen zum neuen Projekt A Momentary Lapse Of Reason stiess auch Wright wieder dazu, allerdings noch nicht als Vollmitglied, da Gilmour und Mason das Album allein finanziell getragen hatten. Trotz anhaltender juristischer Klagen von Waters starteten die drei am 9. September 1987 eine geplante Welttournee. Nach einer Vereinbarung zwischen Waters und den anderen, in der die Rechte der Alben, Songs und des Namens Pink Floyd geregelt wurden, endeten die Streitigkeiten vorläufig.
Seit The Division Bell 1994 ist auch Wright wieder Vollmitglied der Band. Eine Welttournee und ein üppig verpacktes Live-Album (P.U.L.S.E) setzten 1995 ein gewaltiges Lebenszeichen der Band um David Gilmour.
Seit damals erschien kein neues Material von Pink Floyd mehr. 2000 kam das Doppelalbum Is there Anybody Out There?: The Wall Live 1980-1981, 2001 eine Best-of Doppel-CD (Echoes) heraus. Eine DVD-Version des Konzertes von 1971 im Amphitheater von Pompeji erschien 2003.
In der Beurteilung der verschiedenen Schaffensphasen dieser Band gehen die Meinungen stark auseinander.
Eine grobe Periodisierung:
Psychedelische Phase
Pink Floyd sind die wichtigste Band des Psychedelic Rock. Die treibende künstlerische Kraft ist Syd Barrett. Dies drückt sich vor allem in seinem bemerkenswerten Songwriting aus.
- The Piper at the Gates of Dawn (1967)
- A Saucerful of Secrets (1968) (Übergang)
- Relics (1971) (Übergang - Es handelt sich um eine Kompilation mit Stücken von 1967 - 1969, die z.T. nicht auf Alben erschienen sind.)
Interessant ist, dass die beiden ersten Single-Veröffentlichungen von Pink Floyd (Arnold Layne und See Emily Play) nur ansatzweise die psychedelische Neigung der Band zum Ausdruck brachten. Es heißt, es habe in den ersten Konzerten einige irritierte Besucher gegeben.
Programmatische Phase
Pink Floyd entwickeln den für sie typischen ätherischen Klang, der trotz seines atmosphärischen Reizes aber die Vorbilder der Rock- und Bluesgeschichte nie verleugnet. Mit dem Album Ummagumma erreichen die experimentellen Ambitionen der Band einen Höhepunkt. Das Meisterwerk dieser Phase ist das Album Meddle mit dem 23 Minuten langen Stück "Echoes".
- More (Soundtrack, 1969)
- Ummagumma (1969)
- Atom Heart Mother (1970)
- Meddle (1971)
- Obscured by Clouds (Soundtrack 1972) (Übergang)
Klassische Phase
Es entstehen Konzeptalben von großer ästhetischer Einheitlichkeit und symphonischem Reiz. Meilenstein ist dabei das Album Dark Side of the Moon.
Intellektuelle Phase
Roger Waters dominiert diese Phase. Text und intellektuelles Konzept erhalten eine deutliche Aufwertung. Kritiker dieser Phase meinen: auf Kosten der Ästhetik. Diese Phase endet mit der vorläufigen Auflösung der Band.
- The Wall (1979)
- The Final Cut (1983)
Post-Waters-Phase
Ohne Roger Waters versucht die Band, die nun stark von Gilmour geprägt ist, zur Klassischen Phase zurückzukehren.
- A Momentary Lapse of Reason (1987)
- Delicate Sound of Thunder [live] (1988)
- The Division Bell (1994)
- P.U.L.S.E [live] (1995)
Alle Bandmitglieder haben auch Soloalben veröffentlicht, denen unterschiedlicher Erfolg beschieden war.
Weblinks
- http://www.pinkfloyd.co.uk - Bandseite (englisch, benötigt QuickTime)
- http://www.floydian.de/index.htm - deutschsprachige Pink-Floyd-Seite
- http://www.rockmusik-online.de/pink_floyd - deutschsprachige Biographie
- http://www.allfloyd.com - englischsprachige Fanseite (mit Diskussionsforum)
- http://home.mchsi.com/%7Ettint/Intro.html - sehr umfangreiche englischsprachige Analyse zu The Wall
Bibliografie
- Pink Floyd: Saucerfull of Secrets, N. Schaffner, 1992, Hannibal St.Andrä-Wördern, ISBN 3-85445-070-20
- Pink Floyd: Elektronischer Rock in Vollendung, P. Sahner / T. Verzelzis, 1980 , Heine Taschenbuch München, ISBN 3-453-80044-3
- Pink Floyd: A Visual Documentary, Miles, 1988, Omnibus Press, ISBN 0-7119-1444-3
- Pink Floyd, J. Seibold, 1993, Paul Zsolnay Verlag Wien, ISBN 3-552-05088-4
- Eclipsed Das Pink Floyd Fan-Buch, U.Göller, 2001, Sysyphus Verlags GmbH Aschaffenburg
- Mind over Matter The Images of Pink Floyd, S. Thorgerson, 2003, Sanctuary, ISBN 1-86074-833-3
- Pink Floyd: Shine On, S. Thorgerson, 1992, Stace Ltd. (Buch zur Box)