1 Zoll C

1 Zoll C (auch 1"C) war ein Videobandformat, dass 1976 von Ampex und Sony entwickelt wurde.
Es nutzte ein 1 Zoll breites Magnetband und ersetzte im Bereich der professionellen Video- und TV-Industrie das damals etablierte Quadruplex-Format, da es nicht nur kleiner und leichter war, sondern auch eine etwas bessere Videoqualität hatte und weniger Wartung, Energie und Platz benötigte.
1 Zoll C Maschinen werden spätestens seit Beginn der 90er Jahre nicht mehr gebaut.
Die Aufzeichnung
Aufgezeichnet wird ein FBAS-Signal, welches im direct FM - Verfahrenaufgezeichnet wird. Es können vier longitudinale Audiokanäle aufgezeichnet werden, doch die Maschine erlaubt in der Regel nur die Aufnahme von drei Spuren, da die vierte Spur als Sync-spur verwendet wird. Die dritte Spur kann zur Aufzeichnung des LTC Timecodes nach EBU/SMPTE verwendet werden, ebenso ist im Bild der VITC aufzeichenbar.
technische Spezifikationen
Videobandbreite = Bildschärfe sind 25HZ - 5,5MHz, eine Spezifikation, die erst 1986 vom BetacamSP- system wieder erreicht wurde. Geschschwindigkeit des Bandes betrug knapp 24cm/s, was einer Relativschwindigkeit von 21,4 m/s entspricht. Es gab zwei Spulengrößen 20 min die kleine Spule 60, später 90 die große.
Diese Maschinen, die BVH - Serie von Sony, findet sich ausschließlich in Konsolenschränken wieder, denn selbst zur Darstellung des Bildes auf einem Monitor ist zwingend ein TBC - Time Base Corrector erforderlich, durch das Laufwerk ergeben sich sehr viele Ungenauigkeiten im reinen Signal, neben der MAZ sind in einer solchen Konsole ein Waveformer, eine Vektorskop (beide im Bild oben rechts neben dem Monitor zu sehen), ein Monitor und der TBC sowie meist ein Abhörlautsprecher eingebaut
Der TBC ist unter der Maschine in der Konsole eingebaut. Die sichtbaren Messinstrumente zeigen den Audiopegel (die 3 linken) und den Videopegel an (rechts)
Das Band wird ein Form eines Omega um die Kopftrommel geschlungen, aus der Lage dieser in der Maschine ergibt sich das entsprechende Symbol des Formats
Spezialfälle
- Eine Variante war die Einfädelung des Bandes per Druckluft, um Beschädigungen des Bandes und der Köpfe vorzubeugen.
- Für Sportübertragungen wurde Supermotion entwickelt - eine Möglichkeit, im NTSC Bereich 525 Zeilen / 29.97 Halbbilder nun bei selber Zeilenzahl 180 Halbbilder aufzuzeichnen.
- delta t - recording, war eine Möglichkeit Aufnahmen herzustellen, die von der normalen Bandgeschwindigkeit abwichen, es war möglich Einzelbilder aufzuzeichnen, schrittweise Aufnahme von Einzelbildern in festem Raster sowie slowmotionrecord dieses wurde durch eine spezielle Art der sog. DT-Köpfe (dynamic Tracking zu deutsch: Spurnachführung) bewirkt.
Quellen
- Jürgen Burghardt: Handbuch der professionellen Videorecorder. edition filmwerkstatt, Essen, 1994, S. 447-455