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Dormagen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Die Stadt Dormagen ist eine große kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen im Rhein-Kreis Neuss. Sie liegt im Städtedreieck Düsseldorf - Köln - Mönchengladbach.

Geografische Lage

Dormagen liegt westlich von Dormagen-Rheinfeld und einem dort dahinter befindlichen Rheinbogen. Südöstlich von Dormagen befindet sich auf der anderen Rheinseite Monheim am Rhein. Bei schönen Tagen ist am Rheinufer ein Blick in das noch weiter gelegene Bergische Land möglich. Nördlich von Dormagen befindet sich das kleine Dörfchen Nachtigall, das zum Stadtteil Zons gehört. Westlich von Dormagen liegt Delhoven. Durch den alten Stadtkern verläuft die zum Teil als Fußgängerzone genutzte Kölner Straße, eine ehemalige Römerstraße und ehemals ein Teil der Bundesstraße B 9, die nun östlich an Dormagen als Umgehungsstraße vorbeiläuft.

Stadtgliederung

Stadtteile mit Einwohnerzahlen (Stand Mai 2006)

Siehe auch: Wahler Berg

Nachbarorte

Neuss Düsseldorf
Rommerskirchen Monheim am Rhein
Pulheim Köln

Geschichte

Der Name Dormagen stammt von Durnomagus. Neueren Forschungen zufolge kommt das Wort aus den keltischen und gallischen Sprachen und bedeutet etwa 'Kiesfeld' oder 'Kieselfeld'. Das ist sinnvoll, denn bis heute wird Kies im Stadtgebiet abgebaut.

Frühzeit

Erste menschliche Spuren finden sich bereits in der Mittelsteinzeit. So werden immer wieder Mikrolithen im gesamten Stadtgebiet entdeckt. Werkzeuge aus der Jungsteinzeit wurden in Delhoven gefunden. In der Bronzezeit wurden mehrere Hügelgräber im Chorbusch angelegt. Vor den Römern bewohnten vermutlich die Eburonen dieses Gebiet, zumindest eine ihrer Münzen wurde im Raum Dormagen gefunden.

Römische Zeit

Schon zwischen den Jahren 50 und 160 gab es in Dormagen ein römisches Kastell. Es teilte genau die 2-Tages-Strecke zwischen Köln und Neuss. Bereits im Jahre 35 war in Dormagen eine Militärziegelei mit vier Brennöfen errichtet worden und vermutlich stand hier auch schon ein kleineres römisches Kastell. Im 2. Jahrhundert wird in einer Villa Rustica bei Dormagen ein Mithraeum, also eine Kultstätte des persisch-römischen Gottes Mithras errichtet.

Mittelalter

Im Mittelalter ließen sich Franken hier nieder und ernannten Nievenheim 796 zu ihrer Gauhauptstadt (Pagus). 1128 wurde die Abtei Knechtsteden gegründet. Papst Hadrian IV. nahm die Abtei 1158 mit den Dörfern Hackhausen und Horrem in seinen Schutz. Im Jahre 1247 wählten im benachbarten Worringen drei Erzbischöfe, 11 Bischöfe, zahlreiche Fürsten und Herzöge Wilhelm von Holland zum deutschen König. Allerdings gab es nicht genügend Unterkünfte und so wurde auf die Orte der Umgebung zurückgegriffen. 1250 wurde die Wasserburg Hackenbroich erstmals urkundlich erwähnt. Sie befand sich im Besitz des Edlen Burkhard von Broich. Seit 1274 unterhielt das Kölner St. Andreas Stift in Dormagen eine Hofgericht. Vogt des Gerichts war der Graf von Jülich. Im gleichen Jahr wurde erstmals die Ortschaft Delhoven erwähnt. 1288 war Dormagen Schauplatz der Schlacht von Worringen. Dabei wurde Zons weitgehend zerstört. Es wurde aber wieder aufgebaut und 1372 zur Zollstation erklärt. Bereits vor 1374 war Dormagen mit Rheinfeld und halb Horrem zu einer jülischen Enklave in kurkölnischem Gebiet geworden. Im Jahre 1409 wurde die Burg Hackenbroich zerstört.

Neuzeit

Im Jahre 1518 war in Köln Pest und zahlreiche Kölner Bürger flohen nach Dormagen und Knechtstedten. 1554/55 gehörte Dormagen mit Rheinfeld zum jülisch-bergischen Amt Bergheim. Seit 1696 war Dormagen eine preußische Poststation. 1714 fand der erste reformierte Gottesdienst in Dormagen statt. Im Jahre 1784 wurde Dormagen von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht. 1794 wurde Dormagen und Zons von Frankreich besetzt und gehörte damit zum französischen Staatsgebiet. Das Kloster Knechtsteden plündern die Einwohner von Dormagen, Delhoven und Straberg mit Hilfe der Franzosen. Im Jahre 1796 erfolgte die Gründung des Kantons Dormagen im Arrondissement Köln im Département de la Roer . Der Kanton Dormagen umfaßte Zons, Nievenheim, Gohr, Straberg, Delhoven, Hackenbroich, Rommerskirchen, Nettesheim, Stommeln, Fühlingen, Merkenich, Rheinkassel und Worringen und hatte über 10.000 Einwohner. 1814 besetzten russische Kosaken Dormagen, damit endete die französische Herrschaft. Nach dem Wiener Kongress wurde Dormagen - wie das Rheinland insgesamt - Preußen zugeschlagen. Zunächst blieb der Kanton Dormagen im Regierungsbezirk Köln. Wenig später wurde er aufgelöst und die Bürgermeisterei Dormagen kamm zum Landkreis Neuss. 1821 wurde ein bedeutender Römerfund, das Mithrasheiligtum bei dem Mertenshof - heute ist dort der neue Friedhof - gemacht. Im Jahre 1832 war Dormagen Sitz eines Friedensgerichts für drei Bürgermeistereien Dormagen, Nievenheim, Zons, Nettesheim, Grimlinghausen, Norf und Rommerskirchen. Zwischen 1833 und 1890 wanderten rund 60 Menschen von Dormagen nach Nordamerika aus. Das heutigen Stadtgebiet verließen im gelichen Zeitraum rund 300 Menschen und fanden in den USA eine neue Heimat. Eine große Anzahl ließ sich in Osage County im Bundesstaat Missouri nieder. Im Jahre 1855 kam Dormagen an das Eisenbahnnetz, gleich östlich des Dorfes Dormagen-Horrem wurde die Eisenbahnlinie Köln-Neuss-Krefeld gebaut. 1864 begann mit dem Bau der Zuckerfabrik die Industrialisierung in Dormagen. 1876 erhielt Dormagen die erste Telegraphenstation. Die erste Stadtfernsprechanalge mit neun Teilnehmern wurde 1897 eingerichtet. Im Jahre 1898 wurde der Brauereibetrieb in Dormagen eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie war 1895 gegründet worden und war der zweite industrielle Betrieb in Dormagen. Die Franziskaner gründeten 1901 im Raphaelshaus eine Erziehungsanstalt für schulentlassene Jungen. 1916 siedelte sich das Bayer-Werk an, das bis heute der größte Arbeitgeber in Dormagen ist. Nach dem Ersten Weltkrieg, besetzten englische Truppen die Stadt. Im Dezember 1919 wurden sie von französische Einheiten abgelöst, die im Dezember 1920 abrückten und von belgischen Einheiten ersetzt werden. Diese zogen am 15. Dezember 1923 ab. Seit 1921 wurde die Wasserversorgung in Dormagen durch die Bayer AG sichergestellt. 1922 wurde die Bürgermeisterei Worringen aufgelöst und die Schiffs-Order-Station Piwipp wurde ein Teil der Bürgermeisterei Dormagen. Die erste Postommnibuslinie zwischen Dormagen und Neuss startete im Jahre 1925. Schon 1933 war Dormagen im Griff der Nazis. Es kam auch in Dormagen zu Pogromen. Seit 1935 besitzt Dormagen ein Stadtwappen mit dem Drachentöter St. Michael. Bereits 1937 wurden die letzten Dormagener Juden deportiert. Bedingt durch die kriegswichtigen Betriebe der I.G. Farben im Stadtgebiet, wurden viele Zwangsarbeiter nach Dormagen verbracht. Die Amerikaner besetzten nach dem Zweiten Weltkrieg das Gebiet. In den 1950er und 1960er Jahren wuchs die Einwohnerzahl erheblich. Im Dezember 1960 waren 34% der Gesamtbevölkerung Heimatvertriebene. 1969 erhielt das Amt Dormagen nach dem Zusammschluss mit Hackenbroich die Stadtrechte. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung 1975 wurden die Städte Dormagen und Zons sowie das Amt Nievenheim zur heutigen Stadt Dormagen zusammengeschlossen.

Einwohnerentwicklung

Jahr/Datum Einwohner
1767 585
1835 2.660
1935 6.400
1939 5.552
1950 8.929
1968 23.655
1969 30.498
31. Dezember 1974¹ 54.982
31. Dezember 1975¹ 55.734
31. Dezember 1976¹ 55.962
31. Dezember 1977¹ 56.001
31. Dezember 1978¹ 56.234
31. Dezember 1979¹ 56.802
Datum Einwohner
31. Dezember 1980¹ 57.379
31. Dezember 1981¹ 57.639
31. Dezember 1982¹ 57.399
31. Dezember 1983¹ 56.529
31. Dezember 1984¹ 55.274
31. Dezember 1985¹ 55.184
31. Dezember 1986¹ 55.258
31. Dezember 1987¹ 55.693
31. Dezember 1988¹ 56.293
31. Dezember 1989¹ 56.697
31. Dezember 1990¹ 58.018
31. Dezember 1991¹ 58.609
31. Dezember 1992¹ 59.306
Datum Einwohner
31. Dezember 1993¹ 59.521
31. Dezember 1994¹ 59.856
31. Dezember 1995¹ 60.547
31. Dezember 1996¹ 61.351
31. Dezember 1997¹ 61.824
31. Dezember 1998¹ 62.187
31. Dezember 1999¹ 62.319
31. Dezember 2000¹ 62.571
31. Dezember 2001¹ 62.992
31. Dezember 2002¹ 63.347
31. Dezember 2003¹ 63.464
31. Dezember 2004¹ 63.501
31. Dezember 2005¹ 63.596

¹ Stadt Dormagen

Politik

Bürgermeister

  • Thomas Delhoven 1803 - 1816
  • W. Verhagen 1816 - 1829
  • Franz Michael Fischer 1829 - 1837
  • Peter Matthias Schumacher 1837 - 1838
  • Franz Mathieu
  • Johann Baptist Dorff - 1856
  • Eduard de Leuw 1856 - 1858
  • Anton Noel 1858 - 1873
  • Franz Joseph Wirtz 1873 -
  • Gustav Wachtel, Kommissarisch
  • Carl Bochum

  • Peter Krisinger 1910 - 1923

Amtsbürgermeister

  • Joseph Schönenbrücher (DNVP - seit 1933) 1924 - 1933
  • Joseph Eger 1933 - 1935
  • Wilhelm Möllers (NSDAP) 1935 - 1945
  • Johann Kaiser 1945 - 1946
  • Johann Gassen 1946 - 1948
  • Dr. Walter Meskat (SPD) 1948 - 1952
  • Franz Gerster (CDU) 1952 - 1965
  • Dr. Gustav Geldmacher (CDU) 1965 - 1969

Gemeindebürgermeister

  • Van Achten

  • Cornelius Engels (CDU) 1946 - 1947
  • Heinrich Schäfer 1947 - 1948
  • Dr. Walter Meskat (SPD) 1948 - 1952
  • Dr. Franz Gerster (CDU) 1952 - 1956
  • Dr. Walter Meskat (SPD) 1956 - 1957
  • Dr. Franz Gerster (CDU) 1957 - 1965
  • Dr. Gustav Geldmacher (CDU) 1965 - 1969

Bürgermeister der Stadt Dormagen (seit 1969)

  • Dr. Geldmacher (CDU) 1969 - 1979
  • Peter-Olaf Hoffmann (CDU) 1979
  • Jürgen Alef (SPD) 1979 - 1987
  • Peter-Olaf Hoffmann (CDU) 1987 - 1989
  • Heinz Hilgers (SPD) 1989 - 1999
  • Reinhard Hauschild (CDU) 1999 - 2004
  • Heinz Hilgers (SPD) 2004 -

Amtsdirektor

  • Johann Kaiser 1946 - 1948
  • Johannes Bock 1948 - 1961
  • Arno Janzen 1961 - 1969

Stadtdirektor

  • Arno Janzen 1969 - 1973
  • Peter Daners 1973 - 1980
  • Paul Wierich 1980 - 1986
  • Eberhard Hücker 1986 - 1994

Der Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Dormagen hat gegenwärtig 46 Mitglieder. Diese verteilen sich auf die einzelnen Parteien wie folgt: (Stand Oktober 2004)

Die politischen Parteien unterhalten auch in Dormagen eigene Jugendorganisationen, darunter:

Wappen

Das heutige Wappen zeigt den Jülicher Löwen und das Kurkölnische Kreuz. In der Mitte ist der Rhein dargestellt, um seine Bedeutung für Dormagen hervorzuheben. Bis 1935 war auch noch der der Erzengel Michael als Namenspatron der größten Pfarrei des Stadtgebiets zu sehen.

Städtepartnerschaften

Saint André, Frankreich: Am französischem Nationalfeiertag 1967 besuchten mehrere Franzosen aus Saint André Nievenheim. Man wollte die damaligen Differenzen zwischen Frankreich und Deutschland überwinden. Diese Beziehung reifte bis zum 23. September 1973, als der Partnerschaftsvertrag unterschrieben wurde.

Toro, Spanien: Bereits seit 1989 bestehen Kontakte zum kastilischen Toro (Spanien). Die Städtepartnerschaftsurkunde wurde im Sommer 1994 unterzeichnet. Es gibt nur noch sechs weitere Deutsch-Spanische Beziehungen dieser Art.

Die Partnerschaft zu Kiryat Ono wurde im Juli 1995 besiegelt. Diese Partnerschaft ist 50 Jahre nach dem Holocaust immer noch keine Selbstverständlichkeit.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dormagen und seine Stadtteile mit ihrer bis zu den Römern zurückreichen Geschichte bieten den Bewohnern und Besuchern manches Sehens- und Erfahrungswerte .

Bauten

Brunnen vor dem historischen Rathaus
kath. Pfarrkirche St. Michael
  • In der Innenstadt befindet sich das historische Rathaus, das bis 1997 restauriert wurde. Es dient aber nur noch zu repräsentativen Zwecken und Trauungen. Hinter dem historischen findet sich das Neue Rathaus. Es wurde im Mai 1996 von der Stadtverwaltung bezogen.
  • Katholische Pfarrkirche St. MichaelAuf historischem Grund, einem Gräberfeld mit Römergrab und fränkischen Gräbern aus dem dritten Jahrhundert nach Christus, stand schon eine erste christliche Saalkirche. Ob sie bereits dem Erzengel Michael geweiht war, ist nicht bekannt. Seine Verehrung kam im 6. Jahrhundert in Europa auf. Ein erster romanischer Bau, von dem noch drei Stockwerke des Turmes erhalten sind, stammt vom Ende des 12. Jahrhunderts. Ein späterer gotischer Bau wurde 1888 durch einen neugotischen Bau des berühmten Kölner Diözesanbaumeisters Vinzenz Statz ersetzt, der die beiden Weltkriege überdauerte aber 1968 als nicht renovierungsfähig abgerissen werden musste. Deshalb wurde der Kölner Architekt Hans Schilling mit einem Neubau von St. Michael beauftragt. Dabei sollten der unter Denkmalschutz stehende Turm mit dem oberen neugotischen Stockwerk und dem spitzen Helm von Vinzenz Statz und die noch nutzbare Bausubstanz des neugotischen Gotteshauses in den neuen Kirchenkomplex einbezogen werden. Dies ist in beeindruckender Weise gelungen. So kann man auf dem Gang vom romanischen Turm durch die jetzt flach gedeckten Teile der neugotischen Kirche mit in der Art von Kreuzgängen gestalteten Seitenschiffen zum modernen vieleckigen asymmetrischen Zentralbau der neuen Kirche die Baugeschichte des Sakralbaus nachvollziehen. Die Grundrisse der beiden Vorgängerkirchen sind in die Pflasterung vor dem Kirchturm eingelassen. In den Seitenwänden von Alt St. Michael sind die alten bunten Kirchenfenster erhalten. Die Innenausstattung des Neubaus wurde vom Kölner Bildhauer Toni Zenz gestaltet. So lebt die Kirche auch von ihren Gegensätzen.
  • Evangelische Christuskirche: Der eigenwillige Bau wurde zwischen 1961 und 1963 ohne einen Turm gebaut.
  • Maria vom Frieden: Die katholische Kirche wurde 1963 in einem Neubaugebiet in Dormagen-Nord errichtet.
  • Wegekreuze: Das Stadtgebiet Dormagen besitzt über 70 Wegekreuze. Alleine im Ortsteil Nievenheim gibt es rund 20 Wegekreuze. Die meisten besitzten einen ausgenischten Steinsockel und sind aus dem 18. Jahrhundert.

Stolpersteine

Seit 2005 werden in Dormagen auch sogenannte "Stolpersteine" durch den Künstler Gunter Demning verlegt. Bei diesen 10 cm langen Steinen handelt es sich um kleine Messingplatten im Straßenpflaster, die an die Opfer der Judenvernichtung und der politischen Verfolgung im Nationalsozialismus erinnern.

Natur und Erholung

Im Osten Dormagens liegt der Rhein, an dessen Ufer, vor allem zwischen Dormagen und Zons sich ausgedehnte Felder mit Kopfweiden befinden. Südwestlich bietet der Tannenbusch vor allem Familien mit Kindern eine gute Erholungsmöglichkeit. Neben einem Spielplatz enthält er auch einen kleinen Tierpark, einen Geopark und einen Trimmdichpfad.

Südlich, bei Hackenbroich/Hackhausen grenzt Dormagen an den Chorbusch, wo sich ausgedehnte Waldspaziergänge anbieten. Vorbei an vielen Pferdehöfen erreicht man schnell das Schloss Arff, welches schon zu Köln gehört.

Feste Zons und Märchenspiele

Eine touristische Attraktion ist der direkt am Rhein gelegene Stadtteil Zons mit seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Bebauung. Die Feste Zons wurde im 14. Jahrhundert vom damaligen Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden als Zollstation zwischen Neuss und Köln errichtet. In Zons finden im Sommer auf der Freilichtbühne sehr beliebte Märchenspiele statt. Ein Geheimtipp sind die Gastspiele der Opernbühne Düsseldorf.

Zonser Freilichtbühne

Kunst und Knechtsteden

Im Südwesten Dormagens liegt das Kloster Knechtsteden. Im Jahre 1130 erbaut, gehört die romanische Gewölbebasilika heute zu den wichtigsten kirchlichen Gebäuden der Region. Derzeit bewohnen Spiritaner das Kloster. In der Klosterbasilika finden seit 1992 alljährlich in der zweiten Septemberhälfte die Festlichen Tage Alter Musik statt, die über die Grenzen Dormagens hinaus bekannt sind.

Seit 1985 gibt es den Kunstverein Galerie-Werkstatt Bayer Dormagen, der seit 1990 in den Räumlichkeiten des Klosters seinen Sitz hat. Rund 250 Dormagener sind dort derzeit Mitglieder.

Sport

  • Der wohl bekannteste Sportverein der Stadt ist der derzeitige Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen 1920 e. V.
  • TSV Bayer Dormagen 1920 e.V.
  • Dormagen Badminton Gemeinschaft´62 e.V.
  • SKG Sportkegler Gemeinschaft Dormagen e.V.
  • Dormagen Rudergesellschaft Bayer e.V.
  • Schachverein 47 Bayer Dormagen e.V.

Religion

Dormagen ist katholisch geprägt: 50% der Einwohner sind römisch-katholisch. Jeder fünfte Dormagener (21%) gehört der evangelischen Kirche, 28% sonstigen Religionen an. Die größte katholische Pfarrei ist St. Michael mit 10.900 Mitgliedern.

  • Kirchen in Dormagen:
  • Katholische Kirchen:
  • St. Michael (Dormagen-Mitte)
  • St. Maria-vom-Frieden (Dormagen-Nord)
  • St. Katharina (Hackenbroich)
  • St. Agatha (Straberg)
  • St. Aloysius (Stürzelberg)
  • St. Raphael (Autobahnkapelle)
  • St. Gabriel (Delrath)
  • St. Josef (Delhoven)
  • St. Martinus (Zons)
  • St. Odilia (Gohr)
  • St. Pankratius (Nievenheim)
  • Zur Hl. Familie (Horrem)
  • Basilika Knechtsteden (Knechtsteden)
  • Evangelische Kirchen:
  • Christuskirche (Dormagen-Mitte)
  • Arche Noah (Rheinfeld)
  • Evangelisch-Freikirchliche Kirchen:
  • Baptisten-Kirche (Dormagen-Mitte)
  • Neuapostolische Kirchen:
  • Neuapostolische Kirche (Horrem)

Vereine

Das Leben in Dormagen ist auch geprägt durch das Vereinsleben. Die folgenden Vereine haben ihren Sitz und Vereinsmittelpunkt in Dormagen:

  • AdP Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V.
  • Biochemischer Bund Deutschlands e.V.
  • Bürger-Schützen-Verein Dormagen
  • Deutscher Hausfrauenbund
  • DLRG, Ortsgruppe Dormagen
  • DMB Mieterverin Dormagen und Umgebung
  • Dormagen Knappen 01
  • DPSB Deutscher Patienten Schutzbund e.V. (Dormagen)
  • DPSG Stamm Greifen (Dormagen)
  • DWJ Deutsche Waldjugend e.V. Horst Dormagen
  • Geschichtsverein für Dormagen, Nievenheim und Zons
  • Karnevalsgesellschaft "Ahl Dormagener Junge"
  • Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Dormagen
  • Rotary-Club Dormagen
  • Tierschutzverein Dormagen e.V.
  • TSV Bayer Dormagen
  • Verein für Deutsche Schäferhunde e.V. OG-Dormagen
  • Verein zur Förderung der Partnerschaft Dormagen - Kiryat Ono

Wirtschaft und Infrastruktur

In Dormagen gibt es im Einzelhandel rund 80.000 m² Fläche. Davon liegen rund 28.000 in den etwa 150 Geschäften in der Innenstadt, 33.000 im Top-West-Gebiet und die restlichen 19.000 m² befinden sich in den einzelnen Stadtteilen. Die Kaufkraft liegt nach Erhebungen des Einzelhandelsverbands in Dormagen bei etwa 350 Millionen Euro. Dabei werden nur etwa 250 Millionen in der Stadt selbst ausgegeben, der Rest verteilt sich (mit steigender Tendenz) auf die naheliegenden Großstädte. 400 Geschäfte gibt es insgesamt in Dormagen. Die rund 150 Innenstadtgeschäfte machen etwa 40 Prozent des Umsatzes, das Top-West-Gebiet erwirtschaftet ungefähr ein Drittel mit knapp 50 Geschäften und den Rest des Umsatzes (fast 30 %) machen die 180 Händler der Stadtteile unter sich aus.

Ein besonderes Einkaufserlebnis bietet die Rathaus-Galerie in der Innenstadt Dormagens. Mit bis zu 90.000 Besuchern in der Woche und ihren rund 40 Geschäften ist die Rathaus-Galerie ein wichtiger Anziehungspunkt der Innenstadt.

In Dormagen sind etwa 17.000 Menschen in den rund 2.800 Dormagener Betrieben beschäftigt. Knapp 9.000 arbeiten im rund 600 Hektar großen Chemiepark-Dormagen, wo neben INEOS, der Bayer AG und Lanxess noch 18 andere Firmen ansässig sind. Somit ist der Chemiepark der größte Arbeitgeber und Ausbilder im Rhein-Kreis-Neuss. Bedeutende Arbeitsplätze haben noch die Industrie- und Gewerbegebiete in St. Peter, in Delrath, in Hackenbroich, an der Roseller Straße und im Top West vorzuweisen.

Verkehr

Schienenverkehr

Durch Dormagen führt die Bahnstrecke von Neuss nach Köln. Es existieren 3 Bahnhöfe, die durch die S11 von Düsseldorf über Neuss nach Köln bedient werden. Am Bahnhof im Stadtteil Dormagen-Horrem hält auch der RE7, der Rhein-Münsterland-Express, Krefeld – Neuss – Dormagen - Köln – Solingen – Wuppertal – Hagen – Hamm (Westf) – Münster (Westf) – Rheine. Dormagen gehört sowohl dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr als auch dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg an. Seit 1911 gibt es die Industriebahn Nievenheim-Zons, die ihren Stützpunkt (Verwaltung und Lokschuppen) im Statdteil Delrath hat. Größter Kunde der Industriebahn ist das Aluminiumwerk in Neuss.

Busverkehr

Den Busverkehr übernimmt in Dormagen und seinen Stadtteilen die StadtBus Dormagen und der Busverkehr Rheinland. Linien:

  • 871 - Marktplatz - Dormagen Bhf. - Delhoven - Knechtsteden - Rommerskirchen - Grevenbroich
  • 873 - Neuss - Neukirchen - Gohr - Nievenheim - Horrem - Dormagen Bhf./ - Broich
  • 874 - Neuss - Gohr - Broich
  • 875 - Neuss - Grimlinghausen - Stüttgen - Stürzelberg - Zons -Dormagen Bhf. -Marktplatz
  • 880 - Köln-Worringen - Dormagen Marktplatz - Zons - Stürzelberg - Nievenheim (Schulbuslinie)
  • 881 - Dormagen Bhf. - Marktplatz - Hackenbroich - Kreiskrankenhaus
  • 882 - Marktplatz - Dormagen Bhf. - TOP West - Kreiskrankenhaus - Hackenbroich
  • 883 - Marktplatz - Dormagen Bhf. - Delhoven - Knechtsteden - Straberg - Nievenheim - Ückerath - Gohr - Broich
  • 884 - Marktplatz - Dormagen Bhf. - Horrem - Nievenheim - Ückerath - Nievenheim Bhf. - Delrath
  • 885 - Delrath - Nievenheim - Straberg - Knechtsteden - Delhoven - Hackenbroich - Köln-Worringen Bhf. - Bayer/EC - Marktplatz
  • 886 - Dormagen Bhf. - Marktplatz - Rheinfeld – Zons - Stürzelberg - Delrath - Nievenheim Bhf. (-Gesamtschule)

Straßen

Dormagen liegt an der A57 (Anschlussstelle 25). Sie verläuft nach Norden in die Richtung Neuss-Krefeld-Niederlande und nach Süden nach Köln-Zentrum. Ausserdem liegt Dormagen an der B 9 sowie durchläuft die Ortschaft Gohr die B 477.

Fahrrad

Durch die Stadt führt die Kaiserroute, ein Radfernweg von Aachen nach Paderborn. Dormagen ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.

Schifffahrt

Für den Güter- und Frachtverkehr ist die Lage Dormagens am Rhein sehr bedeutsam. Dormagen besitzt einen Containerhafen in Dormagen-Stürzelberg, ausserdem verfügt die Bayer AG über einen Umschlageplatz überwiegend für flüssige Güter und für Salz.

In Zons befindet sich eine Anlegestelle für Personenschiffe, insbesondere für die KD. Ausserdem fährt von Zons nach Düsseldorf-Urdenbach eine Fähre.

Medien

  • Westdeutsche Zeitung Düsseldorf, Lokalredaktion Kreis Neuss - regionale Tageszeitung, Verlag W. Girardet KG
  • Neuss-Grevenbroicher-Zeitung - regionale Tageszeitung, Neusser Zeitungsverlag GmbH, zu Rheinische Post gehörig
  • Schaufenster - lokales Anzeigenblatt (Dienstag & Samstag), Neusser Druckerei und Verlag GmbH
  • Rheinischer Anzeiger - lokales Anzeigenblatt (Mittwoch), Neusser Druckerei und Verlag GmbH
  • NEWS89.4 - lokaler Radiosender, zu Neusser Druckerei und Verlag GmbH gehörig

Bildung

Gymnasien:

  • Bettina-von-Arnim-Gymnasium (Dormagen-Nord)
  • Leibniz Gymnasium (Hackenbroich)
  • Norbert Gymnasium (Knechtsteden)

Realschulen:

  • Realschule am Sportpark (Dormagen-Nord)
  • Realschule Hackenbroich (Hackenbroich)

Hauptschule:

  • Hermann-Gmeiner-Hauptschule (Dormagen-Nord)

Gesamtschule:

Grundschule:

  • Henri-Dunant Schule (Delrath)
  • Erich-Kästner-Schule (Dormagen-Nord)
  • Regenbogenschule (Rheinfeld)
  • Theodor-Angerhausen-Schule (Dormagen-Mitte)
  • Christoph-Rensing-Schule (Horrem)

Sonstige Schulen:

  • Berufsschule (Dormagen-Nord)
  • Förderschule - Schule am Chorbusch (Dormagen-Hackenbroich)
  • Volkshochschule (VHS) im Zentrum

Öffentliche Einrichtungen

Dormagen hat eine Volkshochschule und seit 1964 eine Stadtbibliothek. Es gibt eine städtische Musikschule, zu der auch ein Jugendsinfonieorchester und eine Jugendbigband gehören.

  • Freiwillige Feuerwehr

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Joan Peter Delhoven, (*1766,†1824), Landwirt, stellvertretender Küster, Handelsmann und Chronist
  • Peter-Olaf Hoffmann,(CDU) Bürgermeister von Dormagen; Seit dem 01.05.2000 Geschäftsführer der AVG Köln mbH
  • Paul Wierich, Stadtdirektor

Sonstiges

Die Dormagener wurden früher im Rheinischen Dialekt als "Wenkbüggele" bezeichnet. Dieses bedeutet wörtlich übersetzt "Windbeutel" oder "viel Wind machen". Dies bedeutet soviel wie Angeber und damit, dass die Dormagener dazu neigten aufschneiderisch zu sein.

Literatur

  • Hermann Cardauns und Reiner Müller (Hrsg.): Die Rheinische Dorfchronik von Joan Peter Delhoven, Dormagen, 1966.
  • Heinz Dohmen: Stadt Dormagen, Rheinische Kunststätten Heft 217, Neuss, 1979.
  • Norbert Grimbach: Die Landschaftsgeschichte von Dormagen, Dormagen, 1993.
  • K.H. Engler: Dormagen, Skizzen aus einer jungen Stadt, Dormagen, 1969.
  • K.H. Engler: Von einer Wirtschaft zur anderen, Dormagen, 1996.
  • Arno Janzen und Paul Wierich: Dormagen Stadt zwischen Wasser und Wald, Duisburg 1969.
  • Sigrid Scheuss/Birgit Wilms: Dormagen Stadt-Landschaft am Niederrhein, Köln, 1990
  • Historisches Jahrbuch der Stadt Dormagen 1981, Köln, 1981.
  • Historisches Jahrbuch der Stadt Dormagen 1982, Köln, 1982.
  • Historisches Jahrbuch der Stadt Dormagen 1985, Neuss, 1985.
  • Historisches Jahrbuch der Stadt Dormagen 1988/89, Dormagen, 1988.
  • Bettina und Bernhard Mux, Beitrag in: Neuß-Grevenbroicher Zeitung (Rheinische Post) vom 24.12.1997:"Im Saloon "Krautmanns Korner" wird nach deutschen Rezepten gekocht";