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Technisches Landesmuseum

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Das Technische Landesmuseum Mecklenburg – Vorpommern wurde 1961 in Schwerin als „Polytechnisches Museum“ gegründet und befand sich in einigen Räumen des Schweriner Schlosses.

Geschichte

Nach der politischen Wende 1990 musste das Museum seinen Platz räumen und stand 1996 kurz vor dem Zerfall. Das Land hatte das Museum aus seiner Trägerschaft entlassen, ohne vorher eine entsprechende Auffanggesellschaft zu gründen. Aus der Wirtschaft und den Kommunen kam es zur Gründung eines Trägervereins „Technisches Landesmuseum Mecklenburg – Vorpommern e. V.“. Die Bereitstellung finanzieller Mittel durch das Kultusministerium und die Gründung des Trägervereins retteten das Museum schließlich. Seitdem erhält der Trägerverein auch breite politische Unterstützung. Im Jahre 1997 zog das Technische Landesmuseum in den Schweriner Marstall. Zudem wurde im August 2003 in Wismar eine Zweigstelle bezogen. Dies war der erste Schritt zur Verlagerung des Museums nach Wismar. Dort soll mit neuem Gebäude und neuem Konzept unter dem Namen Phantechnikum eine Mischung aus science center und technischem Museum errichtet werden. Momentan ist das Projekt durch Kompetenzstreitigkeiten innerhalb des Vereins Technisches Landesmuseum akut gefährdet. Durch die Absetzung des Geschäftsführers Dr. Wolf Karge fehlt dem Museum die wissenschaftliche Leitung. Das Museum wird zur Zeit durch den fachfremden Vorstand geleitet. Somit ist die Zukunft des Projektes kaum abzuschätzen.

Marstall

In der Ausstellung nimmt die Verkehrstechnik den breitesten Raum ein. Während der Schiffbau für Mecklenburg-Vorpommern seit Jahrhunderten als prägend bekannt ist, gab es auch Eisenbahn- und Automobilbau im Land. Die Flugzeugindustrie hatte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die gesamte Wirtschaft dominiert. Fokker, Arado, Heinkel, Dornier und Bachmann waren ansässig. Das letzte Ziel dieser Industrie war der Bau von Kampffliegern und Bombern.

Zu den reichhaltigsten Sammlungsteilen in der Ausstellung zählen die Maschinen zur Energieerzeugung. Modelle und Originale sind vielfach in Aktion zu sehen. Von der liegenden Ein-Kolben-Dampfmaschine der Jahrhundertwende bis zum Sechs-Zylinder-Dieselmotor des SegelschulschiffesGorch Fock II“ aus dem Jahr 1953 reichen die Exponate. Kommunikationstechnik und Haushaltstechnik ergänzen das Programm.

Wismar

Die Ausstellung in Wismar zeigt unter anderem eine Reihe interessanter Oldtimer, die nach 1945 in Eisenach gebaut wurden, so zum Beispiel den EMW 340 und den DKW F9. Daneben wird die Geschichte des Flugzeug-, Waggon- und Schiffbaus in der Hansestadt vorgestellt. Neben Originalen sind verschiedene Modelle und Nachbauten zu sehen.

Phantechnikum

Das neue Projekt „Phantechnikum“ will technisches Wissen und technische Kompetenz vermitteln. Eine Kreativwerkstatt soll die Innovationskompetenz des Landes präsentieren, in einem Innovationsarchiv Patente aus Mecklenburg-Vorpommern anbieten und auf diese Weise auf den Technologiestandort Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam machen.

Das soll durch eine Verbindung zwischen Ausstellung und Erlebniswelt gestaltet werden. Diese Ziele wurden auf Basis der Erfahrungen des Vereins an seinen Standorten Schwerin und Wismar und nach der Marktanalyse im Bereich technischer Museen und science center (zum Beispiel Phänomenta Flensburg, Universum Bremen, Elementa Mannheim) erarbeitet. Deshalb plant der Verein Technisches Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern e.V. ein „Phantechnikum“ als neues Konzept am Standort Wismar zu präsentieren, nachdem sich die Mitglieder am 26. Juni 2002 für die Nutzung eines Standortangebotes in Wismar entschieden haben. Zur Unterstützung des Vorhabens hat sich 2006 in Wismar der Förderverein „Freunde des Phantechnikums Wismar e.V.“ gegründet. Auch die Zukunft des Fördervereins "Freunde des Phantechnikums Wismar e. V." ist durch die Umstrukturierung innerhalb des Vereins gefährdet.

Veranstaltungen & Projekte

  • Das Oll Fahrrad-Rennen entstand 2001 nach einem Aufruf der Schweriner Volkszeitung zum Thema „Wer hat das älteste Fahrrad in der Umgebung?“. Mit den Interessenten wurde ein Rennen und verschiedene Disziplinen veranstaltet. Auf Grund des Erfolgs wird die Veranstaltung jährlich wiederholt. Es finden verschiedene „Wettkämpfe“ statt wie Slalomfahren, Wettrennen und Geschicklichkeitsfahren. Neben den Hochrädern, Minifahrrädern, Laufrad und anderen Kuriositäten gehen auch Sonderräder auf die Strecke. Fahrräder mit Hilfsmotor starten in einer Sonderwertung.
  • Die Museums-Rallye für Oldtimer fand ebenfalls 2001 erstmals statt. Hier starten Autos und Motorräder vor allem aus DDR-Produktion. Zuerst treffen sich die Teilnehmer beim Marstall, besichtigen die Ausstellung und veranstalten dann eine Parade mit Vorstellung der Teilnehmer, worauf das Publikum seinen Liebling kürt. Anschließend erfolgt dann die Ausfahrt mit Sonderprüfungen.
  • Das norddeutsche Solarmobil-Rennen ist eine gemeinsame Veranstaltung des Technischen Landesmuseums e.V. und Solarinitiative M-V e.V., die im Jahr 2001 das erste Mal stattfand. Kinder und Jugendliche haben die Aufgabe, das schnellste und beste Solarmobil zu konstruieren. Ungefähr vier bis fünf Monate vor dem Rennen werden vom Technischen Landesmuseum e.V. Bausätze verteilt, die neben vier Solarzellen auch einen Motor und Getriebe enthalten. Während das Getriebe von den Schülern verbessert und geändert werden kann, müssen zum Start auf jeden Fall die vorgegebenen Motoren und Solarzellen verwendet werden. Dennoch gibt es eine Reihe von Tricks, wie man sein Mobil verbessern kann, zum Beispiel beim Material, Antrieb oder Gehäuse. Die konstruierten Mobile treten dann in einem Rennen gegeneinander an.
  • Seit 2005 führt das Technische Landesmuseum ebenfalls ein Seifenkistenrennen im Bürgerpark in Wismar durch. Dieses vom Technischem Landesmuseum und Karstadt Wismar organisierte Rennen wird in Zusammenarbeit mit Wismarer Schulen durchgeführt.
  • Als Ergänzung zum Schulunterricht zum Beispiel in Physik bietet das Museum Projektunterricht in den Bereichen Energieerzeugung, Flugtechnik und -geschichte und Computertechnik an. Dabei sollen sowohl theoretische Zusammenhänge vermittelt als auch an Modellen Funktionsprinzipien anschaulich gemacht werden.