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Gehinnom

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Das Gehinnom (auch Ge-Ben-Hinnom bzw. Geenna oder Gehenna genannt) ist eine Ortsbezeichnung. Es entstammt der hebräischen Sprache (גֵּי(א) בֶּן־הִנֹּם oder גֵּי הִנֹּם) und bedeutet „Schlucht von Hinnom (Ge-Hinnom)“. Die arabische Entsprechung im Koran ist dschahannam.

Diese Schlucht kann unterhalb von Jerusalem bis heute besichtigt werden. Zu alttestamentlicher Zeit wurden hier laut Bibel bei kultischen Handlungen dem Ammoniter-Gott Moloch Kinder geopfert (2. Könige 23,10). Gehenna wurde später zu einer zentralen Müllhalde, unter anderem um eine Wiedereinführung solcher Bräuche zu verhindern.

Gehenna als Hölle

Für die Bezeichnungen Gehenna und Scheol im hebräischen Urtext, wurde später im Alten Testament die Bezeichnung Hölle verwendet.

Zu Zeiten Jesu wurden an diesem Ort nach Ansicht mancher Forscher neben Tierkadavern auch allerhand Unrat verbrannt. Das Feuer der Scheiterhaufen wurde immer am Leben erhalten. Die Vorstellung von brennenden Kadavern inspirierte demnach jüdische wie danach auch christliche Theologen, hier ein Bild für die „Hölle“ zu sehen. Andere Forscher gehen davon aus, dass Gehenna zur Zeit Jesu das geläufige Wort für Hölle war, da der Ausdruck Scheol nicht zwischen Himmel und Hölle unterscheidet.

Im alten Testament finden sich Verweise auf Gehenna außer der bereits genannten noch an folgenden Stellen: 2 Chr. 28:3; 33:6; 19:2-6. Im neuen Testament kann man an folgenden Stellen nachlesen: Matt. 5:22, 29, 30; 10:28; 18:9; 23:15, 33; Mark 9:43, 45,47; Luk 12:5 und Jak 3:6. Gehenna hat dort die Bedeutung der ewigen Vernichtung, aus der aus keine Rückkehr mehr gibt. Dies ist eine wichtige Glaubenslehre der Bibelforscher-Bewegung und der daraus hervorgegangenen Religionsgemeinschaft der Jehovas Zeugen.

Für eine Einordnung des Wortes Hölle sei auf den entsprechenden Fachartikel verwiesen.