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Euskirchen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Euskirchen ist die Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Rheinland, Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

Euskirchen erhielt die Stadtrechte im Jahre 1302 und wurde im Jahre 1827 Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. Damit ist sie Zentrum einer eigenen Region. Mit ihren über 55.000 Einwohnern ist sie Sitz zahlreicher zentraler Institutionen für einen Versorgungsbereich von weit über 180.000 Menschen.

Die Mischung aus noch erhaltener Historie und ihrem Einkaufsstadt-Charakter macht Euskirchen zu einer "Stadt mit Gesicht". Teile der alten Stadtmauer sowie drei der Türme, die früher zur Stadtbefestigung gehörten, stehen Seite an Seite mit moderner Architektur. Innerhalb des mittelalterlichen Stadtmauerrings erstreckt sich die Fußgängerzone.

Geografie

Räumliche Lage

Euskirchen, Alter Markt

Das Stadtgebiet erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über 15 km, in Ost-West-Richtung über 14 km. Die Gesamtfläche beträgt 139,63 km² und die Stadtgrenze ist 85 km lang. Euskirchen liegt 50° 40′0" nördlicher Breite und 06° 46′60" östlicher Länge. Der niedrigste Punkt liegt 137 Meter ü. NN am nördlichen Rand des Stadtgebietes in der Erftniederung, der höchste Punkt 412 m ü. NN im Flamersheimer Wald, südöstlich der Steinbachtalsperre.

Euskirchen liegt nördlich der Eifel in der Zülpicher Börde als Teil der Kölner Bucht an der Erft, ca. 25 km westlich von Bonn und ca. 30 km südwestlich von Köln. Mitten durch das Stadtzentrum fließt der Veybach, teilweise überdacht.

Flüsse, Bäche, Talsperren

Bodenflächen

Landwirtschaft: 75,0 km²
Flächennutzung
Wald: 35,8 km²
Gebäude- und Freifläche: 15,5 km²
Verkehrsfläche: 9,3 km²
Erholungsfläche: 1,3 km²
Wasser: 1,2 km²
Betriebsfläche: 0,6 km²
Sonstiges: 0,5 km²

Stadtgliederung

Stadtteile von Euskirchen

Die Stadt Euskirchen umfasst neben der Kernstadt mit Altstadt, Europadorf, West-, Nord- und Südstadt weitere 22 Stadtteile:

Billig, Dom-Esch, Elsig, Euenheim, Flamersheim, Frauenberg, Großbüllesheim, Kessenich, Kirchheim, Kleinbüllesheim, Kreuzweingarten, Kuchenheim, Niederkastenholz, Oberwichterich, Palmersheim, Rheder, Roitzheim, Schweinheim, Stotzheim, Weidesheim, Wißkirchen, Wüschheim.

Nachbargemeinden

Weilerswist Swisttal
Zülpich Rheinbach
Mechernich Bad Münstereifel

Geschichte

Dicker Turm und historische Stadtmauer

Funde von Werkzeugen belegen die Existenz von Menschen ca. 3000 bis 2000 v. Chr. auf dem heutigen Stadtgebiet. Keltische Siedlungen sind um 800 bis 500 v. Chr. nachgewiesen. 400 v. Chr. besiedeln Franken das Gebiet, was durch zahlreiche Funde, u.a. drei Friedhöfe, nachgewiesen ist. In der Römerzeit um 38 v. Chr. besiedeln Eburonen und Ubier das Flussgebiet der Erft und legen ein Straßennetz an. In Billig (Belgica victus) entsteht ein Straßenknotenpunkt und Handelsmittelpunkt.

500 bis 800 befindet sich in Nähe des heutigen Annaturmplatzes eine fränkische Hofsiedling. 870 wird der Name Euskirchen erstmals erwähnt. Die Siedlungen Disternich, Rüdesheim und Kessenich schließen sich Euskirchen an. Um 1151 wird die Martinskirche erweitert und die Hofeskirche St. Georg entsteht. Um 1270 wird ein Wall und Gräben angelegt, der Ort wird nach Osten und Südosten zum Mühlbach hin durch Müller und Gerber erweitert. 1280-1300 wird das Viertel um die Martinskirche ausgebaut.

Euskirchen bekam am 1. August 1302 die Stadtrechte verliehen durch Walram VIII. (1277-1302) von Monschau-Falkenburg. Die Stadt Euskirchen war im Mittelalter ab 1325 von einer 1.450 m langen Stadtmauer mit sieben Wehrtürmen und vier Stadttoren umgeben (siehe Altstadt).

Bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts fuhr eine Schmalspurbahn, die Euskirchener Kreisbahn, mit dem im Volksmund gesprochenen Namen "Flutsch" von Erftstadt-Liblar in Richtung Euskirchen. Noch heute erinnert die Kneipe "In de Flutsch" an die stillgelegte Bahnstrecke.

Politik

Altes Rathaus

Stadtoberhäupter

  • von 1800 bis 1817: Johann Josef Krauthausen
  • von 1817 bis 1836: Michael Boener
  • 18. Dezember 1850 bis 25. November 1870: Peter Josef Ruhr
  • 17. Februar 1871 bis 1. August 1874: Karl Wilhelm Steinhauer
  • 1. Oktober 1874 bis 30. September 1904: Carl Otto Selbach
  • 1. Oktober 1904 bis 30. Januar 1910: Dr. Franz Sester
  • 4. Juli 1910 bis 31. Dezember 1943: Gottfried Disse
  • 1. Januar 1944 bis 4. März 1945: Dr. Otto Simons
  • 5. März 1945 bis 16. März 1945: Wilhelm Asselborn
  • 17. März 1945 bis 31. Mai 1945: Dipl.-Ing. Josef Blaß (1. Amtszeit)
  • 6. Juni 1945 bis 7. Februar 1946: Theodor Jacobs
  • 8. Februar 1946 bis 3. September 1946: Dr. Gerhard Basten
  • 24. September 1947 bis 30. September 1947: Thomas Eßer (CDU)
  • von 1947 bis 1956: Dipl.-Ing. Josef Blaß (2. Amtszeit)
  • von 1956 bis 1972: Jacob Kleinertz
  • von 1972 bis 1980: Josef Schlösser (CDU)
  • von 1980 bis 1994: Dr. Wolf Bauer MdB (CDU)
  • von 1994 bis 1999: Kurt Kuckertz (SPD)
  • von 1999 - (heute): Dr. Uwe Friedl (CDU).
Wappen der Stadt Euskirchen
Wappen der Stadt Euskirchen

Das Stadtwappen zeigt ein goldenes Stadttor mit offenem Fallgatter und zwei Zinnentürmen auf rotem Grund. Links davon befindet sich das Wappen der Herzöge von Limburg und der Edelherren von Heinsberg-Falkenburg, ein zweischwänziger, roter Löwe mit goldener Krone auf weißem Grund. Rechts ist das Wappen der Herzöge von Jülich zu sehen, ein schwarzer Löwe auf goldenem Grund.

Datei:EU-Logo.png
Logo der Stadt Euskirchen

Von 1974 bis 2002 wurde ein Logo verwendet, dass den Schriftzug "Stadt Euskirchen" in moderner Schriftart beinhaltete, sowie ein vierblättriges Kleeblatt, dass aus dem Anfangsbuchstaben 'E' zusammengesetzt war. Später wurde das Logo auch ohne den Schriftzug "Stadt" verwendet und bekam als Untertitel "Stadt zwischen Rhein und Erft".

2002 wurde ein neues Logo eingeführt. Die Anfangsbuchstaben 'Eu' bilden darin ein Gesicht und unter dem Schriftzug "euskirchen" ist der Slogan "stadt mit gesicht" verewigt.

Städtepartnerschaften

  • zwischen dem Emil Fischer-Gymnasium und dem Lycée Chanzy
  • zwischen der Marienschule und dem Lycée Sévigné
  • jährlich wechselnd findet zwischen den beiden Städten ein Sportwettkampf in verschiedenen Disziplinen statt
  • zwischen der Marienschule und Kutztown Area High School

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Stadtmuseum im Dicken Turm und dem angrenzenden Wohn- und Geschäftshaus aus der Gründerzeit (direkt neben der Martinskirche: stadt- und kulturgeschichtliche Wechselausstellungen zu unterschiedlichen Themen
  • Rheinisches Industriemuseum Euskirchen in der ehemaligen Tuchfabrik Müller in Kuchenheim: Tuchfabrik wie sie um 1900 aussah
  • Feuerwehr-Museum in Flamersheim

Kultur

  • City-Forum
  • Stadttheater
  • Limelight Theater
  • comedia
  • Labyrinth

Religionen

Katholische Kirchen:

  • Pfarrkirche Herz-Jesu (Foto siehe unten)
  • Pfarrkirche St. Martin (Foto siehe unten)

Evangelische Kirche:

  • Evangelische Kirchengemeinde

Mennoniten:

  • Evangeliumschristen-Brüdergemeinde (Bethaus)

Bauwerke

Durch den Euskirchener Ortsteil Kreuzweingarten führt die Römische Wasserleitung nach Köln. Ein Aufschluss der Leitung zeigt eine besonders mächtige Schicht aus Sinter, der im Mittelalter ähnlich wie Marmor ein geschätzter Baustoff war.

Die Sankt Martin Kirche, die an der Kirchstraße gelegen ist, ist schon im 7. Jahrhundert gebaut worden. Die neugotische Herz-Jesu-Kirche ist hingegen aus dem 20. Jahrhundert.

Sehenswert ist der historische Alter Markt im Stadtzentrum, der heute Teil der Fußgängerzone ist. Bis in die 1970er Jahre stand hier noch das Hotel Joisten, das einem modernen Büro- und Geschäftshaus mit Ladenlokalen und Einkaufspassage weichen musste.

Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung inklusive einiger Stadttürme sind erhalten geblieben. Auf dem Stadtgebiet befinden sich insgesamt 12 Burgen, die auf der 45 km langen Euskirchener Burgenrunde besichtigt werden können.

  • Burg Flamersheim
  • Burg Großbüllesheim
  • Hardtburg
  • Burg Kessenich
  • Kleeburg
  • Burg Kleinbüllesheim
  • Burg Niederkastenholz
  • Burg Ringsheim
  • Burg Schweinheim
  • Burg Veynau
  • Obere Burg Kuchenheim
  • Untere Burg Kuchenheim

Die so genannte "Burg Palmersheim" war nie eine Burg sondern ein befestigter Gutshof.

In der Südstadt ist ein altes Kloster mit einer Kirche aus der Zeit von 1965 bis 1967. In St. Matthias sind die Franziskaner ansässig.

In der Annaturmstraße wurde im Jahr 1816 eine Synagoge errichtet, die bei einem Stadtbrand am 19. Mai 1886 zunächst abbrannte, aber sofort wieder aufgebaut wurde. Bei der Reichskristallnacht am 9. November 1938 wurde sie dann abgebrannt. Seit 1981 steht dort ein Gedenkstein, der als Mahnung an das Pogrom fungiert.

Parks

Auelsburg

In den 90er Jahren entstand zwischen Basingstoker Ring und Georgstraße entlang des Veybachs die Anlage Auelsburg mit einer großen Spielanlage sowie einem Skatepark. Dieser Skatepark wird von den ortsansässigen Jugendlichen auch liebevoll die Pipe genannt.

Disternicher Torwall

Entlang der Stadtmauer mit dem Fresenturm befindet sich mitten in der Innenstadt die Grünanlage Disternicher Torwall.

Erftanlagen/Erftauen

Bereits 1896 entstanden beidseitig der Erft die Erftanlagen zwischen Kölner Straße und Erftstraße, die 1907 bis nach Kessenich verlängert wurden. In den 70er Jahren wurde die Grünanlage entlang des Veybachs bis zur Gansweide hin erweitert. Die Erftanlagen sind heute die ausgedehnteste Grünanlage der Stadt und beinhalten das Hallen- und Freibad Keltenring, einen Reitplatz, sowie eine Minigolf- und eine Beachvolleyballanlage. Seit 1975 fand dort die Rheinische Woche statt. Heute dient die Anlage sowohl als Freizeitpark, als auch als Messepark.

Schillerpark und Mitbachanlagen

Ende der 20er Jahre entstand in der Südstadt nahe vom ehemaligen Disternich der Schillerpark. Mit seinem kleinen See und den Mitbachanlagen ist der Park bis heute ein idyllisches Kleinod nahe der Innenstadt.

Stadtpark, Ruhrpark

Am Kreisverkehr Wilhelmstraße/Alleestraße zwischen Bahndamm und der ehemaligen Tuchfabrik Schiffmann liegt der Stadt- oder Ruhrpark. Mit seinem Bestand an großen Bäumen, einem zentralen Brunnen und seiner Innenstadtlage lädt der Park zum Verweilen ein.

Stadtwald

Der Stadtwald wurde 1900 als Parkanlage mit Wegen und Bänken umgebaut und erhielt 1905 zum hundertsten Jahrestag des Todes von Friedrich Schiller ein zentrales Rondell mit dem nach dem Dichter benannten "Schillerstein". 1907 wurde das heutige Stadtwaldrestaurant eröffnet. Der Stadtwald, gelegen am südlichen Rand der Südstadt, unmittelbar am Marienhospital, ist auch über 100 Jahre später noch ein beliebter Anlaufpunkt, insbesondere für sportliche Aktivitäten. Er bietet eine Tennisanlage, einen Trimm-Dich-Pfad und wird allgemein gerne von Joggern und Spaziergängern genutzt.

Karneval

Euskirchen ist eine Hochburg des rheinischen Karnevals. Neben dem großen Rosenmontagszug in der Innenstadt gibt es in den Stadtteilen so genannte "Veedelszöch" (Viertels-Karnevalszug).

Die vier großen Karnevalsgesellschaften wechseln sich jährlich mit dem Prinzen ab, der vom Festausschuß Euskirchener Karneval e.V. (FEuKa) gewählt wird. Anlässlich des Millenniums gab es 2000 ein Dreigestirn. Die Narrenzunft stellt jährlich den Küfer (Kinderprinz). Prinz und Küfer werden vom Bürgermeister proklamiert.

Die vier großen traditionellen Karnevalsgesellschaften in Euskirchen sind:

  • Prinzengarde Euskirchen 1938 e.V.
  • Narrenzunft 1949 e.V.
  • Alt Oeskerche 1953 e.V.
  • KG Erfttal 1958 e.V

Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Karnevalsgesellschaften:

  • Karnevalistische IG der Nordstadt Euskirchen
  • KG Bleibach Frauenberg 1972 e.V.
  • KG Erftmühlenbach Narren 1975 e.V.
  • KG Eueme Trööte e.V.
  • KG Gemütlichkeit Dom-Esch 1890 e.V.
  • KG Grün-Gold Flamersheim 1972 e.V.
  • KG Hardtburg 1968 e.V.
  • KG Rözeme Pannejecke 1972 e.V.
  • KG Palmersheim
  • Interessengemeinschaft Südstadtkarneval Euskirchen von 1990 e.V.

Kirmes

Der alljährlich im Oktober stattfindende Simon-Juda-Markt (benannt nach zwei Schutzpatronen der Pfarrkirche St. Martin) zählt zu den größten innerstädtischen Jahrmärkten auf linksrheinischer Seite. Die Veranstaltung erstreckt sich auf 1,6 km vom Alter Markt über die Annaturmstraße, Annaturmplatz, Grünstraße, Grünplatz, Bergerstraße, Carmanstraße bis zum Charleviller Platz. Außerdem findet im Mai die Donatus-Mai-Kirmes statt.

Unterhaltung und Freizeit

In Euskirchen sendet der Radiosender Radio Euskirchen unter anderem auf der Frequenz 99,7 MHz im Ultrakurzwellen Bereich teils das Programm der NRW-Lokalradios aus Oberhausen, teils aus Euenheim ausgestrahlte Programmschemata.

Im Stadtkern Euskirchen ist ein Freibad angesiedelt. Darüberhinaus liegt im Süden beim Ortsteil Kirchheim die Steinbachtalsperre, die auch einen Teil zum öffentlichen Schwimmen nutzbar macht (Waldschwimmbad). Das Hallenbad wird aufgrund schwerer baulicher Mängel dauerhaft geschlossen bleiben [1]

Entlang der Erft und des Erft-Mühlenbaches existiert ein Mühlenwanderweg. Hier kann man sehen, wie bedeutsam das kleine Gewässer früher für die Industrie war.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie und Gewerbe

Euskirchen verfügt über eine vielfältige und ausgewogene Wirtschaftsstruktur. Dadurch bietet die Stadt viele Arbeitsplätze auch für ein weites Einzugsgebiet. Euskirchen ist bereits seit 1879 Sitz einer Zuckerfabrik. Als weiterer wichtiger Industriezweig galt bis vor wenigen Jahrzehnten die Tuchherstellung, die sich aber auf Grund der Konkurrenz von internationalen Großunternehmen nicht halten konnte.

In den Industrie- und Gewerbegebieten der Stadt haben sich bekannte Industriebetriebe angesiedelt (z. B. Procter & Gamble, Miele). Neuen Wirtschaftsbetrieben können dort ebenfalls noch attraktive Möglichkeiten geboten werden. Die zentrale Lage der Stadt und die gute Verkehrsanbindung auf Straße und Schiene an das internationale Verkehrsnetz sind hierbei wichtige Faktoren.

Die beiden größten Industrie- und Gewerbegebiete in Euskirchen mit 21.000 Arbeitsplätzen sind:

  • IPAS (Industriepark am Silberberg) mit 4 Mio. m², wovon 3,6 Mio. m² auf Euskirchener Stadtgebiet liegen
  • EURO-Park (liegt zwischen EUskirchen und ROitzheim) mit 1,5 Mio. m².

Im IPAS, in den Ortsteilen Wüschheim/Großbüllesheim, hat der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble eine Produktionsstätte sowie ein Lager, von dem aus er die Logistik in die gesamte Welt betreibt. Im EURO-Park haben die deutsche Nestlé Purina (Tiernahrung) sowie der T-Versand der Deutschen Telekom ihren Hauptsitz, die Zuckerfabrik Pfeifer & Langen liegt im EURO-Park und dort wurde die Baustoffkette Mobau (Moderner Baubedarf) gegründet, die heute in Eurobaustoff (Eurobaustoff) aufgegangen ist.

Wirtschaftsbereiche
Land- und Forstwirtschaft, Tierhaltung und Fischerei: 0,7%
Bauwesen: 7,9%
Verarbeitendes Gewerbe: 23,3%
Handel, Gastgewerbe und Verkehrswesen: 27,4%
Sonstige Dienstleistungen: 40,7%

Verkehr

Schienenverkehr

Bahnknoten Euskirchen (KEU)
Fernstraßen und Bahnlinien in Euskirchen
Bördebahn im Bahnhof Euskirchen
Bördebahn im Bahnhof Euskirchen
Bahnhof Euskirchen
Stellwerk Euskirchen

Der Bahnhof Euskirchen ist ein bedeutender Bahnknotenpunkt an der bis Gerolstein weitgehend zweigleisigen und im weiteren Verlauf bis Ehrang eingleisigen Eifelbahn KölnEuskirchenGerolsteinTrier (KBS 474), von der in Euskirchen die Voreifelbahn (KBS 475) nach Bonn und die Erfttalbahn (KBS 475) nach Bad Münstereifel abzweigen. Auf der hier ebenfalls abzweigenden Bördebahn nach Düren findet vor allem Güterverkehr, an Sonn- und Feiertagen zeitweise auch Personenverkehr statt.

Fünf weitere Bahnhöfe und Haltepunkte liegen im Stadtgebiet: Zuckerfabrik (Bedarfshalt), Kuchenheim, Stotzheim, Kreuzweingarten und Großbüllesheim.

Im Schienenpersonennahverkehr verkehren

  • der Eifel-Mosel-Express (RE 12) Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier (täglicher Zweistundentakt)
  • der Eifel-Express (RE 22) Köln–Euskirchen–Gerolstein mit Durchbindung nach Trier (RB 83) (täglicher Zweistundentakt mit Verdichtungen im Berufsverkehr)
  • die Eifel-Bahn (RB 24) Köln–EuskirchenKall/Gerolstein (täglicher Stundentakt Köln-Kall) und
  • die Voreifel-Bahn (RB 23) Bonn–Euskirchen–Bad Münstereifel (täglicher Stundentakt Euskirchen - Bad Münstereifel, nach Bonn wird Mo-Sa tagsüber alle 30 Min und abends sowie Sonntags stündlich gefahren).

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr

Busverkehr

Seit dem 11. Dezember 2006 besteht in Euskirchen das folgende Stadtbus-Angebot:

  • Linie 871: (Mercator-Kaserne) - Eupener Str. - Bf. - Südstadt - Marienhospital
  • Linie 872: Nordstadt - Bahnhof - Pappelallee
  • Linie 873: Bf. - Roitzheim - Stotzheim - Niederkastenholz (- Flamersheim - Schweinheim)
  • Linie 874: Bf. - Kuchenheim - Flamersheim - Kirchheim
  • Linie 875: Bf. - Kleinbüllesheim - Großbüllesheim (-Wüschheim)
  • Diese 5 Linien erschliessen 90 % der Einwohner und stellen somit die Hauptlinien dar. Sie werden Mo-Fr von 6.05-8.45 und von 11.45-13.45 im 20 Min-Takt bedient. Zwischen 8.45-11.45 und 13.45-20.45 besteht ein Halbstunden-Takt. Samstags wird von 7.05-20.05 stündlich gefahren. Die Bedienung der Mercator-Kaserne und von Wüschheim erfolgt nur Mo-Fr in der Hauptverkehrszeit, die von Schweinheim nur ausserhalb dieser.
  • Die Linie 876 verkehrt Mo-Fr als Ringlinie (Bf. - Kuchenheim - Weidesheim - Dom-Esch - IPAS - Bf. bzw. umgekehrt) weitgehend stündlich (7.15-18.23).
  • Die Linien 877 (Bf. - Billig - Rheder - Kreuzweingarten) und 878 (Bf. - Euenheim - Wisskirchen) ergänzen in der Hauptverkehrszeit das Angebot der Regionalbuslinien 801 bzw. 808.
  • Zudem verkehrt ohne Takt die Linie 869 (Bf. - Lommersum). Als einzige verlässt sie das Stadtgebiet. Von 2002-2006 entsprach ihr Angebot dem von vor 1996, seit Dezember 2006 ist sie die einzige Linie welche heute ein schlechteres Angebot als vor der Stadtbuseinführung 1996 aufweist.
  • Neu sind die Freizeitlinien 860 und 870. Diese verkehren Freitags und Samstags von 21.05-1.05 sowie an Sonn-und Feiertagen von 9.15-21.13 als Ringlinien ab dem Bahnhof (Zuganschluss aus Köln und Bonn). Während die Linie 860 mit zwei Schleifen die Innenstadt abdeckt, bedient die 870 die Vororte. Von Mai-September wird an Sonn- und Feiertagen zudem das Ausflugsgebiet Steinbachtalsperre (Waldbad, Wanderwege) angefahren.

Die Buslinien decken nahezu das gesamte Stadtgebiet ab. Anfang des Jahres 2005 wurden in Euskirchen erstmals Gelenkbusse eingeführt.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Geschichte des Euskirchener Stadtbusverkehrs
  • Der innerstädtische Busverkehr wurde bis 1996 durch ein Privatunternehmen mit einer Linie ohne Takt und zahlreichen Linienwegsvarianten durchgeführt. Um einen modernen Stadtbusverkehr anbieten zu können wurde 1996 die sve GmbH (Stadtverkehr Euskirchen) gegründet. Diese startete Mitte 1996 mit zwei die Innenstadt erschliessenden Linien (871 und 872) im Halbstundentakt.
  • Aufgrund des großen Erfolgs wurde in den Folgejahren das Angebot stufenweise ausgebaut (Anbindung der Vororte mit den Linien 873-878, Taktverdichtung auf 15-Min-Takt (Linien 871-875) und Einführung Spätverkehr am Wochenende bis 1 Uhr).
  • Nach einem Mehrheitswechsel im Stadtrat 1999 wurde im September 2002 eine "Angebotsoptimierung" durchgeführt: Der 15 Min-Takt auf den Hauptlinien 871-875 wurde auf einen 20 Min-Takt reduziert. Hierdurch bestand nur noch ein mal in der Stunde ein günstiger Anschluss am Bahnhof an den Zugverkehr.
  • Im Juni 2006 erfolgte die nächste Angebotsausdünnung: Mo-Fr endete der 20 Min-Takt bereits eine Stunde früher (um 18h) und der 30 Min-Takt Samstags (bis 14h) entfiel, die Busse fahren seitdem nur noch stündlich. Zudem wurde der AST-Verkehr (AnrufSammelTaxi) nach 21h eingestellt.
  • Am 11. Dezember 2006 erfolgte erneut eine Ausdünnung des Angebots: Nur noch zwischen 6.25-8.45 und 11.45-13.45 wird auf den Hauptlinien 871-875 ein 20 Min-Takt angeboten, zu den übrigen Zeiten verkehrt nur noch alle halbe Stunde ein Bus. Die Linien 877 (Bf.-Kreuzweingarten) und 878 (Bf.-Wisskirchen) fahren seitdem nur noch zu den Hauptverkehrszeiten. Im Frühverkehr entfielen Mo-Sa jeweils die ersten Fahrten. Der Spätverkehr wurde insofern eingeschränkt als das statt 5 Linien nun nur noch 2 Ringlinien (860 und 870) verkehren. Diese beiden Linien verkehren jedoch neu an Sonn-und Feiertagen, womit erstmals ein tägliches Busangebot in Euskirchen besteht.

Während die jährlichen Fahrgastzahlen (Quelle: www.sveinfo.de) anfangs steil von 600.000 (Rumpfbetriebsjahr 1996) auf 4 Mio. (2002) stiegen, ist seitdem der Anstieg abgeflacht. 2005 wurden 4,4 Mio Personen befördert.

Straßen

Fernstraßen

Durch Euskirchen verläuft die Bundesautobahn 1 (A 1) Saarbrücken-Puttgarden, die durch das Kreuz Bliesheim an die A 61 Kaldenkirchen-Hockenheim führt. Nach Bonn ist Euskirchen über die B 56 angeschlossen, die in östlicher Richtung nach Düren führt und zwischen Euskirchen und Zülpich als B 56n einen Teil der geplanten Autobahn A 56 darstellt. Die B 51, die heute teilweise auf der A 1 verläuft, verbindet Euskirchen nach Köln und in die Eifel. Die B 266 von Simmerath in der Eifel nach Linz am Rhein führt ebenfalls durch Euskirchen.

Stadtverkehr

Den Stadtkern Euskirchen umschließt eine Ringstraße, die im Jahre 2004 geschlossen wurde und der Hauptverkehrsknotenpunkt ist. Vierspurige Straßen führen zur B 56 nach Bonn, zur B 51 nach Köln und Bad Münstereifel sowie zur A 1. In Bau bzw. Planung befinden sich nördliche und südliche Umgehungsstraßen von der B 56/B 266 westlich von Kuchenheim zur B 56n/A 1 und zur B 266 in Euenheim.

Bildung und Forschung

Euskirchen ist Sitz des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen (INT).

Euskirchen hat als Mittelzentrum eine vielfältige Schullandschaft: elf Grundschulen, drei Hauptschulen, zwei Realschulen (Kaplan-Kellermann-Realschule und Willi-Graf-Realschule), zwei Gymnasien (Marienschule und Emil-Fischer-Gymnasium). Außerdem gibt es eine Berufsschule, eine Abendrealschule, ein Abendgymnasium, ein Berufsbildungszentrum, verschiedene Behinderten- und Förderschulen, eine Musikschule, eine Volkshochschule und ein Studienzentrum der Fernuniversität Hagen.


Hotels

In Euskirchen wurde gegenüber dem Bahnhof das Parkhotel Euskirchen gebaut, welches am 28. Oktober 2005 eröffnet hat. Das Parkhotel Euskirchen ist Teil der US-Amerikanischen West Paces Hotel Group. Das Hotel hat vier Sterne Superior. Seit 25 Jahren wird das Design Hotel Eifel mit 4 Sternen Dehoga als Familienhotel geführt. Besonders hervorzuheben ist neben der Alten Posthalterei das Hotel Rothkopf, das seit vielen Generationen als Familienbetrieb das Euskirchener Stadtbild mit prägt. Daneben existieren noch einige andere Garni-Hotels.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

  • Franz Buirmann, * um 1590 in Euskirchen, ab 1628 Bürger von Bonn, berüchtigter kurkölnischer Hexenkommissar, verantwortlich für viele Opfer in Hexenprozessen
  • Emil Fischer, * 9. Oktober 1852; † 15. Juli 1919 in Berlin, 1902 Nobelpreisträger für Chemie
  • Jean Spessart, * 27. März 1886; † 14. März 1961, Maler
  • Karl Eschweiler, * 5. August 1886; † 30. September 1936 in Braunsberg, Theologe und Philosoph
  • Otto Krüger, * 13. August 1895; † 29. November 1973 in Thale, Wissenschaftler
  • Adolf Frisé * 1910; † 2003 in Frankfurt am Main, Journalist und Schriftsteller
  • Konrad Schaefer, * 03. März 1915; † 27. August 1991, Landschaftsmaler
  • Willi Graf, * 2. Januar 1918; † 12. Oktober 1943 in München, Mitglied der Widerstandsgruppe Weiße Rose
  • Heinz Küpper, * 10. November 1930; † 18. November 2005 in Mechernich, deutscher Schriftsteller
  • Heinz Flohe, * 28. Januar 1948, ehemaliger deutscher Fußballnationalspieler
  • Andreas Izquierdo, * 9. August 1968, deutscher Kriminal- und Drehbuchautor
  • Bettina Wiegmann, * 7. Oktober 1971, ehemalige Fußballnationalspielerin
  • Silke Rottenberg, * 25. Januar 1972, Fußballnationalspielerin
  • Jamie Stevens, * 15. September 1974, internationaler Sänger
  • Sonja Fuss, * 5. November 1978, Fußballnationalspielerin

Sonstige mit der Stadt verbundene Personen

  • Maximilian Carl von Martial, Generalfeldmarschall und Genraladjutant des Pfalzgrafen Johann Wilhelm. * um 1665 Frandeux/Luxemburg, † 13. April 1743 auf Burg Veynau/Euskirchen
  • Ernst Neumann-Neander, * 3. September 1871 in Kassel; 3. November 1954 in Düren-Rölsdorf, Motorradhersteller
  • Hanna-Renate Laurien, * 15. April 1928 in Danzig, Politikerin
  • Dieter Wellershoff, * 16. März 1933 in Dortmund; † 16. Juli 2005 in Euskirchen, Generalinspekteur der Bundeswehr
  • Walter Eschweiler, * 20. September 1935, ehemaliger deutscher FIFA- und WM-Schiedsrichter
  • Christel Frese, * 3. August 1944 in Meggen, Sportlerin
  • Katy Karrenbauer, * 31. Dezember 1962 in Duisburg, Schauspielerin
  • Hans-Dieter Arntz, * 24.06.1941 in Königsberg, Oberstudienrat und Regionalhistoriker

Literatur

  • Freunde und Förderer des Stadtmuseums e.V. (Hg): Die Kirchen und Kapellen in Euskirchen, Euskirchen 2006, ISBN 3-00-019035-X
  • Autorenkollektiv: Zur Geschichte des Flamersheimer Waldes. Schriftenreihe der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen, Heft 8. Herausgegeben vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Forstliche Dokumentationsstelle der Landesforstverwaltung NRW, Arnsberg 1999
  • Harry Seipolt: Zwangssterilisation und NS-"Euthanasie" in der Region Aachen. Aachen 1995, S. 70 - 76: Kap. Zwangssterilisationen mit Todesfolge im Kreiskrankenhaus Schleiden. ISBN 3893992170
  • Peter Kremer, Wo das Grauen lauert. Blutsauger und kopflose Reiter, Werwölfe und Wiedergänger an Inde, Erft und Rur. Düren 2003 (illustrierte u. kommentierte Sammlung von Sagen aus den Kreisen Euskirchen, Düren und dem Erftkreis) ISBN 3-929928-01-9

Zitate

  1. kölnische Rundschau: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1152898569043.shtml.

Bilder