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Selbstmordattentat

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Vorlage:Terrorismus

Ein Selbstmordattentat ist ein Anschlag auf eine oder mehrere Personen oder Objekte, wobei der Verlust des eigenen Lebens planmäßig in Kauf genommen wird. Wobei in der aktuellen Diskussion um Selbstmordattentate zu beachten ist, dass man zwischen mehreren Arten von Attentat unterscheiden sollte.

  1. Einem Attentat, bei welchem sich der Attentäter im gleichen Moment mit den Opfern tötet. Meist erfolgt dies durch Sprengstoff, der am Körper oder in einem Fahrzeug gelagert ist und vom Attentäter gezündet wird.
  2. Einem Attentat, bei welchem er sich nach selbigem tötet
  3. Einem Attentat, bei welchem er von anderen getötet wird (ugs. Himmelfahrtskommando)


Ziele

  • eine starke Wirkung in der öffentlichen Meinung zu erzeugen.
  • im Rahmen der dafür interpretierten Religion, ein Märtyrertum zu erlangen, das ein "Leben im Paradies" schaffen soll.
  • Darüber hinaus entfällt bei einem Selbstmordattentat der hohe logistische Aufwand, sein Leben während und nach dem Attentat zu schützen und sich selbst unverletzt vom Anschlagsort zu entfernen. Gleichzeitig erzielt dies eine höhere Wirkung des Attentats. Manche Anschläge wären anders gar nicht durchführbar gewesen, wie z.B. die Anschläge auf das World Trade Center in New York, 2001.

Selbstmordattentäter folgen häufig einem vermeintlich höheren Ziel und sehen sich selbst als Widerstands- oder Glaubenskämpfer.

Geschichte und Wurzeln

Selbstmordattentate haben historische Wurzeln im Tokkōtai (Japan), bei den Circumcellionen (Nordafrika, Antike) und den Assassinen (Arabien).

Im 20. Jahrhundert haben zunächst während des 2. Weltkrieges die Angriffe der japanischen Tokkōtaiflieger wie auch das nazideutsche Projekt Selbstopfer von sich reden gemacht.

Die Zahl der Selbstmordattentate ist seit den 90er Jahren in einigen Brennpunkten signifikant angestiegen. Bekannt geworden sind Selbstmordattentate u.a. durch Aktionen der Hisbollah im Libanon. Heute führen insbesondere Attentate von Palästinensern in Israel, von Tamilischen Rebellen in Sri Lanka, sowie von Tschetschenen in Russland bzw. in Tschetschenien selbst immer wieder zu Opfern (meist in der Zivilbevölkerung).

Selbstmordattentate mit einer relativ großen Zahl von Opfern und großem Einfluß auf die Politik waren die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA.

Literatur

  • Reuter, Christoph: Selbstmordattentäter. Psychogramm eines Phänomens. Bertelsmann Verlag GmbH, 2002. ISBN 3570006468 23,90 EUR
  • Reuter, Christoph: Selbstmordattentäter. Warum Menschen zu lebenden Bomben werden. Goldmann, 2003. ISBN 3442152402 9,90 EUR
  • beides sind rein journalistische Arbeiten. Der Autor schreibt füe Geo und DIE ZEIT.

Siehe auch