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Bördeln

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Bördeln ist eine Umform- und Verbindungstechnik.

Umformtechnik

Bördeln mit RAS 21.20 Bördelmaschine

Rechtwinkliges Aufbiegen des Randes runder, ovaler etc. Bleche mit einer Bördelmaschine. Handwerklich wird nach der Art der Umformung unterschieden:

  • wird das Blech bei der Umformung gestaucht, spricht man von Bördeln und verwendet dazu ein Bördeleisen, d. h. ein Werkzeug, welches einem aufrecht stehenden, breiten, krummen Meißel gleicht, aber keine Schneide, sondern eine abgerundete Kante hat.
  • wird das Blech gedehnt, wird der Arbeitsgang Schweifen genannt und mit einem Schweifhammer durchgeführt.

Bördelmaschinen bewirken beide Umformungsarten mit demselben Werkzeugsatz.

Luftkanalverbindung

Bördeln ist ein gebräuchliches Verfahren beim Herstellen von Luftkanälen. Die Bördelmaschine stellt an einer ausgeschnittenen Kreisscheibe aus Blech an Innen- und Außenradius einen Bord auf. Dieser sogenannte Stehfalz ergibt in den sogenannten Pittsburghfalz gesteckt eine luftdichte Falzverbindung an Kreisbogensegmenten eines rechteckigen Luftkanals.

Rohrverbindung

Bördeln verwendet man heute noch in der Kältetechnik zur Herstellung von lösbaren Rohrverbindungen. Hierfür werden (in der Regel) Kupferrohre mit einer speziellen Überwurfmutter versehen. Dann wird das Rohr mit einem (dem Rohrdurchmesser angepassten) Bördeleisen kegelig aufgeweitet. Mit der Überwurfmutter wird das Rohr mit dem Bördelflansch ohne weitere Dichtungsmittel verschraubt.

Bördeln ist dem (billigeren) Löten häufig überlegen. Das arbeitsintensive Bördeln verliert dennoch immer mehr an Bedeutung.

Siehe auch