Wissenschaft
Wissenschaft bezeichnet einerseits den Bestand des Wissens einer Zeit, andererseits eine Methode zum systematischen Erwerb neuen Wissens (Wissenschaft ist das was Wissen schafft!). Wissenschaftler erwerben neues Wissen durch Forschung, dokumentieren es in Veröffentlichungen und vermitteln es in der Lehre weiter.
Wissenschaftliche Methode
Wissenschaft ist eine Methode zum Wissenserwerb. Ziel der wissenschaftlichen Methode ist es, ausgehend von einer oder mehreren Hypothesen eine tragfähige Theorie zu entwickeln.
Wissenschaft zur Gewinnung neuer Erkenntnisse besteht oft aus folgenden, in der Regel häufig zu wiederholenden, Schritten:
- sich Wundern über bisher nicht geklärte Phänomene oder unschlüssige Theorien
- Beobachten von Phänomenen und systematische Aufzeichnungen darüber
- Sammeln und Ordnen von Material
- Erstellen von Hypothesen und Theorien
- Systematische und wiederholte Experimente als Fragen an die Natur
- Beweis oder Widerlegung der besagten Theorien
- Veröffentlichung der Ergebnisse, um sie von anderen überprüfen zu lassen
- Lehre der neuen Erkenntnisse
In manchen Wissenschaften sind nur ein Teil der aufgezählten Schritte durchführbar.
Kriterien für wissenschaftliches Arbeiten
Wissenschaftliches Arbeiten muss besondere Kriterien erfüllen:
- Objektivität: Trennung von Person und Sache bzw. von Erfahrungsobjekt und Erkenntnisobjekt
- Reliabilität: Zuverlässigkeit in Forschung und Darstellung. Zum Beispiel Reproduzierbarkeit von Experimenten
- Validität: gleichartige Vorgänge authentisch belegen
Wissenschaftliche Ergebnisse werden ausführlich dokumentiert. Dafür gibt es Standards, die die Nachvollziehbarkeit aller Teilschritte der Schlussfolgerungen sicher stellen sollen. Wichtig ist dabei auch eine ausführliche Dokumentation verwendeter Quellen und die Berücksichtigung des aktuellen Standes der Forschung auf einem Gebiet. Dadurch werden Forschungsergebnisse vergleichbar und ein inhaltlicher Fortschritt in einem Fachgebiet erst möglich. Forschungsarbeiten beziehen sich aufeinander. Sie stützen, widerlegen oder verfeinern vorhandene Theorien.
Ein wichtiges Prinzip jeder ernsthaften Wissenschaft ist die Skepsis im Sinne einer kritischen Haltung gegenüber eigenen wie fremden Ergebnissen und Thesen. Wissenschaftliches Wissen unterscheidet sich von doktrinärem Wissen dadurch, dass beim doktrinärem Wissen offene oder subtile Machtmittel zur Durchsetzung von Behauptungen benutzt werden und Hinterfragung durch einzelne unerwünscht ist, während wissenschaftliches Wissen zumindest prinzipiell von jedem durch den Gebrauch des eigenen Verstandes und eigener Erfahrung eigenständig überprüft werden kann. Auf die gleiche Weise kann wissenschaftliches Wissen auch von Offenbarungswissen abgegrenzt werden. Offenbarungswissen, welches etwa durch innere Erkenntis einzelner zustandekommt, kann durch andere nicht eigenständig übeprüft werden, und ist somit nicht wissenschaftlich. Zur Abgrenzung der Wissenschaft von Pseudowissenschaft eignet sich der Begriff der Falsifizierbarkeit.
Falsifizierbarkeit
Als Begründer der modernen wissenschaftlichen Methode gilt Francis Bacon. Im 20. Jahrhundert hat sich unter Anderen Karl Popper als Begründer des kritischen Rationalismus in der Wissenschaftstheorie einen Namen gemacht; das Kriterium der Falsifizierbarkeit, ursprünglich von Popper formuliert, hat sich als Qualitätsmerkmal seriöser Wissenschaft weitgehend durchgesetzt. Insbesondere die Kritik T.S. Kuhns an der von Popper dargelegten Wissenschaftsentwicklung führte allerdings zu diversen Weiterentwicklungen des Falsifikationsbegriffes in der neueren wissenschaftheoretischen Entwicklung. Zu nennen wären hier etwa die von Imre Lakatos entwickelte Sichtweise der Wissenschaft als das Verfolgen komplexer Forschungsprogramme oder der - neben anderen - von Joseph D. Sneed entwickelte wissenschaftstheoretische Strukturalismus.
Das Kriterium der Falsifizierbarkeit unterscheidet Wissenschaft von Glaubenslehren. Eine Theorie muss so formuliert werden, dass sie Voraussagen trifft, die durch ein Experiment widerlegt werden könnten. Nicht falsifizierbare, also experimentell nicht widerlegbare, Theorien gelten nach diesem Kriterium als unwissenschaftlich.
Philosophisch steht dahinter ursprünglich der kritische Rationalismus, der eine Theorie nur dann als wissenschaftlich anerkennt, wenn sie falsifizierbar (d.h. prinzipiell widerlegbar, s.o.) ist. Abgesehen davon, dass komplexe Theorien im allgemeinen nicht verifizierbar sind, würde Verifizierbarkeit allein - ohne gleichzeitge Falsifizierbarkeit - nicht ausreichen, um eine Theorie als wissenschaftlich einzustufen. Erst die Falsifizierbarkeit garantiert, dass eine Theorie Einschränkungen über mögliche experimentelle Resultate macht, und damit überhaupt eigentliche Information enthält. Der kritische Rationalismus wurde und wird von seinen Gegnern zuweilen auch als "Falsifikationismus" bezeichnet und wird insbesondere unter dieser Bezeichnung im Gegensatz zu anderen philosophischen Denkrichtungen gesehen (s.u.).
Der Konstruktivismus geht in seiner Ablehnung noch weiter und lehnt die These des Falsifikationismus ab, dass laufende Veränderung von falsifizierten Thesen eine asymptotische Annäherung an die Wirklichkeit brächten.
Der Relativismus sieht wissenschaftliche Paradigmen sogar als Sache des Glaubens an, die jeweils nur innerhalb einer bestimmten Wissenschafts-Kultur als wahr oder falsch gelten könnten.
Eine Einteilung der Wissenschaften
Oft wird Wissenschaft unterteilt in Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften. Die Abgrenzung zu den später entstandenen Gesellschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften ist nicht endgültig geklärt. Die letzten Universalgelehrten, die sich noch allen Wissenszweigen widmeten, waren Leonardo Da Vinci und Gottfried Wilhelm Leibniz.
Man kann begrenzt verschiedene Fachgebiete in verschiedene Systematiken einteilen, die zeigt, wie das eine Fachgebiet auf dem anderen aufbaut (siehe zum Beispiel die Dewey Decimal Classification). Frühere Autoren sprachen von einem Baum der Wissenschaft.
- Wissenschaften über abstrakte Themen
- Philosophie
- Mathematik
- Informatik
- Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung
- Wissenschaftsgeschichte
- Wissenschaftssoziologie
- Wissenschaften über Themen aus der Natur
- Wissenschaften über das menschliche Handeln
- Ethik
- Ethnologie
- Politologie
- Psychologie
- Rechtswissenschaft
- Soziologie
- Sportwissenschaft
- Wissenschaften über Religion
- Wirtschaftswissenschaften
- Ingenieurwissenschaften
- Kulturwissenschaften
- Musikwissenschaften
- Sprachwissenschaften
- Didaktik, Pädagogik
- Geschichte
- spezielle Kulturwissenschaften
Daneben gibt es aber auch zahlreiche Disziplinen, die eine Mischung verschiedener Fachgebiete darstellen und sich deshalb nicht leicht systematisieren lassen. Als Beispiel sei hier die Wirtschaftsinformatik genannt, die neben einem Kern eigener Inhalte u. a. auch Teile aus Informatik, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Kommunikationswissenschaften enthält. Besonders durch Kombination von Wirtschaftswissenschaften mit anderen Fachbereichen wurden in den letzten Jahrzehnten neue Disziplinen gebildet.
Wissenschaftliche Einrichtungen
Ein großer Teil wissenschaftlicher Arbeit findet traditionell an Universitäten statt. Auch privat finanzierte Forschungsinstitute, in der Industrie oder bei anderen Trägern, staatlich finanzierte Forschungsinstitute (z.B. DFG, Max-Planck-Institut, ESA) und Großforschungsprojekte (z.B. CERN) stellen Wissenschaftlern die notwendigen Ressourcen zur Verfügen.
Der für die wissenschenschaftliche Arbeit so zentrale Austausch mit anderen Wissenschaftlern erfolgt durch Wissenschaftliche Veröffentlichungen und bei Fachkonferenzen.
Bibliotheken und Archive sind vor allem für geisteswissenschaftliche Disziplinen wichtig.
Wissenschafliches Arbeiten in der Gesellschaft
Wissenschaftliches Arbeiten dient der Vermittlung von Kulturgut, das sich über Jahrtausende entwickelt hat, der Grundlagenforschung, der Weiterentwicklung bestehender Ergebnisse, der Gewinnung neuer Erkenntnisse und auch der Suche nach neuen Technologien, um die Probleme der Zeit lösen zu helfen.
Als menschliches und gesellschaftliches Handeln werden Inhalte, Methoden und Ziele der Wissenschaft stets auch von außerwissenschaftlichen Faktoren beeinflusst, damit angefangen, dass berufsmäßige Wissenschaftler zum Erwerb ihres Lebensunterhalts auf Zuwendungen der Gesellschaft oder spezieller Gruppierungen angewiesen sind.
Die Kommunikation der Wissenschaftler untereinander und mit der Gesellschaft gewährt Inspiration und Kritik, ist insofern eine essentielle Voraussetzung für produktive Forschung, kann aber auch in gemeinsamem Irrtum bestärken; nicht zuletzt deshalb werden wichtige Ergebnisse zuweilen von wissenschaftlichen Außenseitern erzielt. Gemeinsame Begeisterung für aktuelle Themen kann die Form einer wissenschaftlichen Mode annehmen.
Für interdisziplinäre Forschung wurden in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von (Forschungs-)Instituten geschaffen, in denen industrielle und universitäre Forschung zusammenwirken. Zum Teil verfügen Unternehmen aber auch über eigene Forschungseinrichtungen, in denen Grundlagenforschung betrieben wird.
Die Weitergabe wissenschaftlicher Erkenntnisse kann propädeutisch erfolgen.
Kritik an der Wissenschaft
Zu allen Zeiten stand die Wissenschaft in der Gefahr, sich durch Druck oder Anreize für politische, religiöse oder wirtschaftliche Interessen instrumentalisieren zu lassen. Auch in letzter Zeit hat das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Wissenschaftler ebenso gelitten wie das staatlicher, kirchlicher und privater Institutionen.
Die "Disziplin" der Marginalistik parodiert die Methoden und die Infrastruktur der Wissenschaft.
Wissenschaft und Religion
Heftige Kritik an der Gültigkeit wissenschaftlicher Theorien entzündet sich insbesondere an Widersprüchen zu religiösen Dogmen.
In den Naturwissenschaften ist das zur Zeit wohl facettenreichste Beispiel die Kreationismus-Debatte um eine Vereinbarkeit von biblischer Schöpfungsgeschichte mit geophysikalischen und evolutionsbiologischen Theorien. Ein älteres Beispiel ist der Umgang der katholischen Kirche mit Galileo Galileis öffentlichem Abrücken vom geozentrischen Weltbild.
In den Geisteswissenschaften stößt beispielsweise die historisch-kritische Analyse von Glaubenstexten auf Kritik. Insbesondere, wenn die aufgrund besserer Quellenlage oder nachträglich gefundener Übertragungsfehler überarbeiteten Glaubenstexte im Widerspruch zur dogmatisch akzeptierten Version des Glaubenstextes stehen.
Da für den Gläubigen das Dogma per definitionem wahr ist, muss die wissenschaftliche Theorie falsch sein. Der Kritiker wird die Theorie entweder abtun ("Was nicht sein darf, das nicht sein kann") oder pauschal gegen die Wissenschaft an sich vorgehen. Eine differenziertere Form der Kritik akzeptiert weitgehend die wissenschaftliche Methode und übernimmt ihre Fachbegriffe. Der Kritiker wird Ausnahmen von wichtigen wissenschaftlichen Kernprinzipien (wie Reproduzierbarkeit, Falsifizierbarkeit) einfordern oder wichtige Kernbegriffe in seinem Interesse umdefinieren.
Ziel dogmatisch begründeter Kritik ist immer die Aufrechterhaltung des Dogmas.
Wissenschaftsgläubigkeit
Die Kritik richtet sich gegen die Verwendung von Wissenschaft als Ersatzreligion (Szientizismus). Wissenschaftsgläubige suchen geistige Orientierung in wissenschaftlichen Theorien. Ein Kennzeichen ist der Glaube an "Naturgesetze". Wissenschaftliche Theorien, die nach dem modernen Wissenschaftsbegriff falsizierbar, und damit widerlegbar sind, werden als unanfechtbare Gewissheiten angesehen.
Auch wenn manche Theorien (wie die Newtonsche Mechanik oder Keplers Planetenbahnen) sich als sehr stabil erweisen, sind sie nur annähernde Beschreibungen eines viel komplexeren Sachverhaltes. Ansonsten hätte die Einsteinsche Relativitätstheorie sie nicht erweitern können.
Der Wissenschaftsgläubige verwechselt Gegenstand und Ziel der Wissenschaft. Er staunt nicht über die Welt und versucht sie durch wissenschaftliches Vorgehen besser zu verstehen. Er sieht die Welt durch die Brille seiner bevorzugten wissenschaftlichen Theorien. Beobachtungen, die er mit diesen Theorien nicht vereinbaren kann, werden ausgeblendet. Darin ähnelt der Wissenschaftsgläubige dem Anhänger religiöser Dogmen. Im Extremfall führt das zur Fälschung von Experimenten, um eigene Theorien zu schützen. In der gemäßigten Form erklärt diese Neigung, am eigenen Weltbild festzuhalten, die Verzögerung, mit der sich neue Paradigmen in der Wissenschaft durchsetzen können.
Wissenschaftsgläubige, die den Aufwand eigener sorgfältiger wissenschaftlicher Arbeit scheuen, orientieren sich an wissenschaftlichen Autoritäten. Ironischerweise werden sie damit besonders empfänglich für Para- und Pseudowissenschaften. Solange die Führungsperson überzeugend auftritt, behandeln Gläubige dessen Theorien wie gültige wissenschaftliche Modelle. Die Grenze zur Scharlatanerie wird überschritten, wenn die vermeintlich revolutionären, weil für den Wissenschaftsgläubigen nicht erklärbaren, Effekte in betrügerischer Abschicht verwendete Bühnentricks sind. Die Blindheit des Wissenschaftsgläubigen zeigt sich hier besonders an der Effektiviät, mit der geübte Zauberkünstler die Behauptungen widerlegen können, indem sie die wissenschaftliche Methode anwenden. Die Kritik richtet sich hier gegen die Leichtgläubigkeit gegenüber "wissenschaftlich" auftretenden Autoritäten.
Viele große Wissenschaftler beschäftigten sich intensiv mit Glauben und Okkultismus, ohne die Balance zu verlieren. Weder leichtgläubig noch dogmatisch abwehrend, näherten sie sich auch diesen Themen, wie es bei Wissenschaft im besten Sinne sein sollte: vorurteilsfrei und kritisch.
Elfenbeinturm
Eine weitverbreitete Kritik an Wissenschaft bezieht sich etwas unspezifisch auf die emotionale "Kälte", die Einseitigkeit, Kopflastigkeit, Linkshirnigkeit von Wissenschaftlern und ihrer Weltsicht.
Diese Kritiker nehmen die Wissenschaft als schwer nachzuvollziehendes Gedankengebäude wahr, das nur noch Eingeweihten verständlich ist. Bei den Naturwissenschaften verstellt Mathematik den Zugang, bei den Geisteswissenschaften eine unverständliche Fachsprache. Obwohl sich viele Menschen für wissenschaftliche Fragestellungen und populärwissenschaftlich aufgearbeitete Ergebnisse interessieren, wird die eigentliche wissenschaftliche Arbeit als unverständlich wahrgenommen.
Vermisst wird die Offenheit für Neues, die spielerische Freude am sinnlichen Entdecken. Dabei sind genau das die Antriebskräfte für viele Wissenschaftler. Nur ist die für Nichtwissenschaftler nicht erkennbar. Die Kritiker erleben Wissenschaftler entweder als Rationalisten, die ohne Bezug zur sinnlichen Erfahrung (Empirie) komplizierte Modelle entwickeln, als übertrieben skeptische Wissenschaftsgläubige oder als Bürokraten eines unüberschaubaren akademischen Apparats.
Die Kritik richtet sich gegen den Rückzug der Wissenschaft in ihren sprichwörtlichen Elfenbeinturm.
Ethik wissenschaftlichen Handelns
Gibt es ethische und moralische Grenzen von Wissenschaft und Forschung? Welche Dinge sollten besser unerforscht bleiben? Inwiefern trägt ein Grundlagenforscher für die Anwendung der Arbeitsergebnisse Verantwortung?
Zum Beispiel wurde es im Laufe der späten 1930er Jahre absehbar, dass die enormen Energien der Kernspaltung auch für Waffen genutzt werden können. Robert Oppenheimers Rolle bei Entwicklung und Ersteinsatz von Kernwaffen im Manhattan-Projekt zeigt den Interessenskonflikt zwischen Machbarkeitsdenken, persönlichen Idealen und nationalen Interessen. Albert Einstein, der wichtige theoretische Grundlagen entwickelte, wandte sich nach dem 2. Weltkrieg entschieden gegen den Einsatz von Kernwaffen. Die Kritik gegen die Wissenschaft richtet sich gegen die Schaffung von Waffen, die buchstäblich auf Knopfdruck das gesamte menschliche Leben auf der Erde zerstören können (Overkill).
Seit den 1990ern steht die Genforschung im Zentrum ethischer Diskussionen. Bei der Nutzung von Embryonen für die Stammzellenforschung gilt es abzuwägen, welche Formen menschlichen Lebens vor äußeren Eingriffen zu schützen sind (vergleiche auch die Debatten zu Abtreibung und Euthanasie). Ein noch weiter reichendes ethisches Dilemma stellt sich beim therapeutischen oder klonenden Eingriff in die menschliche Keimbahn. Die Wissenschaft stellt Methoden zur Verfügung, um das menschliche Leben an sich verändern. Befürworter der Eugenik erhalten geeignete Werkzeuge. Hier richtet sich die Kritik gegen das Desinteresse vieler Wissenschaftler, sich ethischen Fragen zu stellen und Verantwortung für absehbare Folgen ihres Tuns zu übernehmen.
Literatur
- Ludwik Fleck: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache, Reihe Suhrkamp Wissenschaft, Suhrkamp Verlag, ISBN 3-518-27912-2, 1980, Original auf deutsch 1935; Schlagwörter: Denkkollektiv, Denkstil, Wissenschafts-Revolution, Esoterik, Exoterik, Handbuch-Wissenschaften, Schul-Wissenschaften, Zeitschriften-Wisssenschaft, Wahrheit in der Wissenschaft, Epistemiologie, Wassermann-Reaktion, Syphilis-Diagnostik
- Karl R. Popper: Logik der Forschung, Verlag Mohr-Siebeck, 1994, ISBN: 3161462343
Zitate
- Es gibt nur ein einziges Gut für den Menschen: die Wissenschaft. Und nur ein einziges Übel: die Unwissenheit. - (Sokrates)
- Der Beginn aller Wissenschaften ist das Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind. (Aristoteles)
- Die Wissenschaft ist nichts Abstraktes, sondern als Produkt menschlicher Arbeit auch in ihrem Werdegang eng verknüpft mit der Eigenart und dem Schicksal der Menschen, die sich ihr widmen. (Emil Fischer)
- Es gibt keine Autorität der Wissenschaft. Die Wissenschaft ist etwas Wunderbares. Trotzdem wissen wir nichts. Das heißt, in unserer Wissenschaft stecken viele Irrtümer. Das war immer so. Der wissenschaftliche Fortschritt besteht darin, diese Irrtümer zu finden und durch etwas Besseres zu ersetzen: durch eine bessere Hypothese. Er besteht darin, Irrtümer loszuwerden. (Karl Popper)
- "Das Ziel der Wissenschaft ist es immer gewesen, die Komplexität der Welt auf simple Regeln zu reduzieren." (Benoit Mandelbrot)
- Immer wird es Eskimos geben, die den Eingeborenen von Belgisch Kongo Verhaltungsmaßregeln für die Zeit der großen Hitze geben werden. Stanislaw Lec
- "Gödels Argument dreht sich vor allem um Verstehen. Es zeigt uns, wie man aus einem formalen System zu einem System außerhalb desselben kommt, indem man versteht, worüber das formale System etwas sagt. Es hat mit der Frage der Bedeutung
von Symbolen zu tun, einer Dimension, die komputationale Systeme nicht besitzen: Ein komputationales System hat nur die Regeln, denen es folgt. Was man in der Mathematik machen kann, ist, über diese formalen Regeln hinauszugehen, indem man die Bedeutung der Symbole versteht und sieht, welche neuen Regeln auf diese Dinge anzuwenden sind." Roger Penrose im Interview mit Jane Clark
- Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.(Werner Heisenberg)
- Wer sich betrinken will, der zaehlt die Becher nicht. arabisches Sprichwort
Siehe auch
- Wissenschaftliches Arbeiten: Fachsprache, Wissenschaftliche Methode, Wissenschaftlichkeit, Ockhams Rasiermesser
- Klassifizierung der Wissenschaftsgebiete: Liste der Fachgebiete, Universelle Dezimalklassifikation
- Teilgebiete: Angewandte Wissenschaft, Humanwissenschaft, Agrarwissenschaft
- Abgrenzung: Betrug und Fälschung in der Wissenschaft, Pseudowissenschaft, Parawissenschaft
- Gesellschaftlicher Rahmen: Forschungsfreiheit
- Wissenschaftsgeschichte: Wissenschaft in der DDR, Wissenschaft in der Sowjetunion, Wissenschaft in den USA
Weblinks
- wissenschaftliche Methode
- Bekannte wissenschaftliche Zeitschriften:
- Spektrum der Wissenschaft
- Bild der Wissenschaft
- Science (englischsprachig)
- Wissenschaftstheorie
- Wissenschaft im Internet
- Grundsätze zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Januar 1998
- http://www.wissenschaft-im-dialog.de/fit.php4