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Griechische Mythologie

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Die Griechische Mythologie umfasst Geschichten der Götter und Helden (Heroen) des antiken Griechenlands.

Die Religion der antiken Griechen entstand aus einer Vermischung der Glaubensvorstellungen der eingewanderten Griechen und der vorgriechischen Bevölkerung in Kleinasien und Griechenland (um ca. 2000 v. Chr.). Im Vergleich zu den großen monotheistischen Religionen ist das Fehlen einer Offenbarung, klarer Gebote und Verbote auffallend, wenngleich die Göttin Nemesis und die Erinnyen (Eumeniden) Zuwiderhandlungen gegen die Natur und vor allem den Muttermord bestrafen. Es kann, in der Antike seit Xenophanes, von einem Anthropomorphismus – einer Vermenschlichung der Götter – gesprochen werden, sie sind also durch ihren Ursprung als mythologische Gestalten den Menschen vor allem in ihren Schwächen ähnlicher als ein monotheistischer Gott es sein kann.

Die Religion war in ihrem Kern polytheistisch, mit verschiedenen Göttergeschlechtern (zum Beispiel dem der Titanen), zahlreichen Naturdämonen, Ortsgöttern und Halbgöttern. Einen geschlossenen Priesterstand gab es nicht, sondern bestimmten Heiligtümern zugeordnete Priester, ferner Seher und Wahrsager. Die ältesten Quellen sind unter anderem Homers Ilias und Odyssee sowie Hesiods Theogonie. Homer und Hesiod brachten die Götter in eine bestimmte Ordnung: Aus lokalen Götterkulten mit weit gehenden Zuständigkeiten wird ein funktional differenzierter Götterkosmos. Im hellenistischen Zeitalter vermischte sich die Religion mit orientalischen Elementen.

Diese Mythologie wurde von den Römern unter analoger Götter-Zuordnung griechischer zu römischen Gottheiten im Wesentlichen übernommen (siehe römische Mythologie, auch: Etrusker). Sie hat trotz Christianisierung und Wegfall der Götterverehrung die Jahrtausende überdauert. Die Gestalten der griechischen Mythologie haben immer wieder die Vorlagen für neuere Werke der Kultur geliefert. Ungezählt sind die Gemälde, Opern oder Theaterstücke, die den antiken Stoff neu aufnehmen und verarbeiten.

Mythos (griechisch mýthos) bedeutet ursprünglich „Rede“, „Kunde“ oder „Überlieferung“, später verschiebt sich die Bedeutung mehr auf das Unwahrscheinliche. Bereits antike Autoren verändern den Stoff erheblich, so dass man teilweise unterschiedliche Abstammungen und/oder Nachkommen bei den einzelnen Gestalten finden kann.

Griechischer Götterhimmel

Siehe auch: Stammbaum der griechischen Götter und Helden

Schöpfungsgötter

  • Aither (Äther) - die reine Luft des oberen Himmels, in der die Götter atmen und in der die Gestirne schweben; Sohn von Erebos und Nyx
  • Chaos - ungeordneter und ungeformter Weltzustand, aus dem die Götter hervorgingen
  • Erebos - die Finsternis, entstand aus dem Chaos (nach anderen Quellen auch aus der Paarung des Chaos mit der Dunkelheit)
  • Eros - das „Vereinende“, nach Hesiod war er einer der ersten, die entstanden sind, da eine Gewalt, eine Bindungskraft, da sein musste, um einen Zusammenhalt im Universum zu garantieren
  • Gaia - die Erde in Göttergestalt, entstand aus dem Chaos, auch Urmutter aller Götter
  • Hemera - der Tag; Tochter des Erebos und der Nyx
  • Nyx - die Nacht, entstand aus dem Chaos (nach anderen Quellen auch aus der Paarung des Chaos mit der Dunkelheit)
  • Uranos - Himmel in Göttergestalt; durch Gaia ohne Zeugungsakt geboren

Titanen

Die Titanen stammen der Sage nach von Uranos und Gaia ab (Details siehe Artikel Titanen).

  • Atlas - Sohn des Titanen Iapetos. Für seine Teilnahme am Titanenkampf verdammte ihn Zeus dazu, für alle Zeiten das Himmelsgewölbe auf seinen Schultern zu tragen.
  • Epimetheus - Bruder des Atlas. Im Kampf der Titanen gegen die Götter kämpfte er auf Seiten des Zeus. Heiratete auf Geheis des Zeus Pandora.
  • Hyperion - Licht- und Sonnengott, zeugte mit Gattin Theia den Sonnengott Helios, die Mondgöttin Selene und die Göttin der Morgenröte Eos
  • Iapetos - Gatte der Nymphe Klymene (Tochter des Okeanos), wurde nach der Niederlage gegen die olympischen Götter in den Tartaros verbannt
  • Koios - wurde nach der Niederlage gegen die olympischen Götter in den Tartaros gestoßen
  • Kreios - Gatte der Eurybia
  • Kronos - Vater des Zeus, der Hera, der Demeter, der Hestia, des Poseidon und des Hades, wurde nach der Entmannung des Vaters Uranos zum Herrscher der Welt; Gatte von Rhea; wurde von seinem Sohn Zeus entmachtet und herrscht nun auf der Insel der Seligen
  • Menoitios - Bruder des Atlas. Wurde im Kampf der Titanen gegen die Götter von Zeus getötet und in den Tartaros geschickt.
  • Mnemosyne (Erinnerung) - Mutter der neun Musen, Mutter der Fusen
  • Okeanos - Herr des Ozean, stärkster der Titanen, zeugte mit seiner Schwester und Gattin Tethys die Flussgötter, Meeres- und Quellnymphen
  • Phoibe - Frau des Koios, Mondgöttin
  • Prometheus - Sohn des Iapetos, Bruder des Atlas. Er brachte den Menschen das Feuer und wurde dafür von Zeus bestraft.
  • Rhea - Mutter von Hestia, Demeter, Hera, Hades, Poseidon und Zeus; herrscht mit Gatte Kronos seit dessen Entmachtung auf der Insel der Seligen
  • Tethys - Meeresgöttin, Gattin des Okeanos, als Amme der Hera verfluchte sie Hera zuliebe die Sternbilder, immer über den Himmel zu wandern
  • Theia - Gattin des Hyperion, fordert für ihre Kinder einen Herrschaftsanspruch neben den Titanen, woraufhin Hyperion und Helios getötet werden und Selene Selbstmord begeht
  • Themis - Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung, zweite Gattin (nach Methis) des Zeus, sie kennt die Zukunft und ermöglicht so Deukalion und Pyrrha, die Sintflut zu überleben und die Erde neu zu bevölkern

Die Olympischen Götter

Demeter (Wandgemälde in Pompeji)

Die Olympischen Götter sind die Hauptgötter der griechischen Mythologie (Details siehe Artikel Olympische Götter):

  • Aphrodite - entstand aus dem Samen des durch Kronos abgeschnittenen Geschlechts des Uranos, das sich mit dem Meer vermischte (Meeresgöttin Thalassa), Göttin der Liebe und Schönheit
  • Apollon - Sohn von Zeus und Leto, Gott des Frühlings, des Lichts, der Sittlichkeit und der Künste. Einige fürchteten in ihm aber auch einen Todesgott, der mit seinen Pfeilen u.a. die Pest verbreitete (siehe hierzu Ilias, erster Gesang)
  • Ares - Sohn von Zeus und Hera, Gott des Krieges
  • Artemis - Tochter von Zeus und Leto, Göttin der Jagd, des Wachstums und der Geburt
  • Athene - Tochter von Zeus und Methis, Göttin der Weisheit, der Wissenschaft, der Web- und Zimmererkunst
  • Demeter - Tochter von Kronos und Rhea, Göttin der Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten
  • Dionysos - Sohn von Zeus und Semele, Gott des Weines, der Masken und somit der Tragödie
  • Eris - Tochter der Nyx, Göttin der Zwietracht und des Streites
  • Hades - Sohn von Kronos und Rhea, Ort und Gott der Toten, der Unterwelt
  • Helios - Sohn von Hyperion und Theia, früherer Gott der Sonne, wurde im Laufe der Zeit durch Apollon ersetzt
  • Hephaistos - Sohn von Zeus und Hera, oder von der Hera allein gezeugt, von Meernymphen aufgezogen, Gott des Feuers und der Schmiede
  • Hera - Tochter von Kronos und Rhea, Gattin des Zeus, Göttin der Ehe und der Niederkunft
  • Hermes - Sohn von Zeus und Maia, Götterbote, somit Schutzgott der Wege, Wanderer, Händler, Kaufleute und Diebe
  • Hestia - Tochter von Kronos und Rhea, Göttin des Feuers, des Herdes und der Familieneintracht
  • Poseidon - Sohn von Kronos und Rhea, wurde durch Zeus vor Kronos gerettet, Gott des Meeres
  • Zeus - Sohn von Kronos und Rhea, oberster Gott des Olymp, mächtiger als alle anderen Götter

Mythologische Gestalten (andere Götter/Halbgötter/Heroen/Menschen)

Datei:Perseus-erschlägt-medusa.jpg
Perseus erschlägt die Medusa
Datei:Herakles.jpg
römische Statue des Herakles

Mythologische Gestalten (Ungeheuer/Tiere/andere)

Theseus und Minotauros - Rom, Villa Albani

Mythologische Gegenstände und Orte

Literatur

  • Robert d’Angély: „L’ENIGME“
  • Mathieu Aref: „Grèce: (Mycéniens = Pélasges) ou la solution d'une énigme“
  • Robert Graves: Griechische Mythologie. Quelle und Deutung, (Rowohlts Enzyklopädie), Reinbek 2003, (ISBN 3-499-55404-6)
  • Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen, Dtv, München
  • Karl Kerényi: Urbilder der Griechischen Religion. Magda Kerényi (Hrsg.). Klett-Cotta, Stuttgart 1998, (ISBN 3-608-91803-5)
  • Karl Kerényi: Töchter der Sonne. Betrachtungen über griechische Gottheiten, Klett-Cotta, Stuttgart 1997, (ISBN 3-608-91837-X)
  • Michael Köhlmeier: Klassische Sagen des Altertums, Piper-Verlag 1996
  • Aristeides Kollias: The language of the Gods
  • Aristeides Kollias: Arvanites and the origin of the Greeks
  • Herbert J. Rose: Griechische Mythologie. Ein Handbuch, Beck, München 2003, (ISBN 3-406-49458-7)
  • Gustav Schwab: Die schönsten Sagen des klassischen Altertums, Dtv, München 2005, (ISBN 3-423-70314-8)
  • Edward Tripp: Reclams Lexikon der antiken Mythologie, Reclam, Stuttgart 2001, (ISBN 3-15-010451-3)

Siehe auch

Commons: Griechische Mythologie – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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