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Kölner Rosenmontagszug

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Rosenmontagszug in Köln 2004.

Der Kölner Rosenmontagszug ist der größte Karnevalsumzug in Deutschland.

Daten zum Umzug

Der Kölner Rosenmontagszug hat regelmäßig eine Länge von über 6 km und mehr als 1 Million Zuschauer am Zugweg. Häufig ist der Umzug auch länger als der Zugweg, so dass die letzte Gruppe noch nicht losgegangen ist, wenn die erste Gruppe bereits das Ziel erreicht hat.

Der Rosenmontagszug startete bis vor einigen Jahren am Rosenmontag um 11.11 Uhr. Bis dann auch der letzte Zugteilnehmer das Ziel erreicht hat, kann es aber leicht Abend werden, und als vor einigen Jahren aus organisatorischen Gründen die Richtung des Zuges umgedreht wurde, wurde auch die Startzeit auf 10:49, also auf Elf vor Elf, vorverlegt, damit auch die WDR-Kameras am Dom den Prinzen noch bei Tageslicht filmen können.

Am Kölner Rosenmontagszug nehmen jährlich ca. 10.000 aktive Teilnehmer teil, die über 120 Tonnen Süßigkeiten werfen. Für die musikalische Unterhaltung sorgen dabei über 120 Kapellen, die zu Fuß oder zu Pferd am Umzug teilnehmen. Der Zugweg wird gesäumt von über einer Million Jecken, die sich traditionell selbst versorgen und Kölsch, Frikadellen und Käse miteinander teilen.

Den traditionellen Anfang des Rosenmontagszugs bilden dabei die Blaue Funken. Das Ende markieren dabei die Ehrengarde, die die Kölsche Jungfrau und den Kölschen Bauern begleiten, sowie als krönender Abschluss die Prinzen-Garde Köln 1906 e.V. mit dem Kölner Prinzen. Den Mittelpunkt des Rosenmontagszugs markiert dabei traditionell der Wagen des Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval.

Teilnahme am Kölner Rosenmontagszug

Die Erlaubnis zur Teilnahme am Rosenmontagszug wird vom Festkomitee Kölner Karneval erteilt. Generell sind nur die ordentlichen Mitgliedsvereine des Festkomitees zugelassen sowie Vereine, die vom Festkomitee zur Teilnahme eingeladen werden.

Es gibt jedoch noch eine dritte Möglichkeit der Teilnahme, nämlich die Erlangung des ersten Preises bei den Schull- un Veedelszöch am Sonntag. Das Festkomitee Kölner Karneval vergibt dafür jährlich einen Preis für die beste Fußgruppe, die beste Wagengruppe und einen Originalitätspreis. Die Gewinner dieser Preise sind berechtigt, am Rosenmontagszug teilzunehmen. Für kleinere Karnevalsvereine ist dies die einfachste Möglichkeit, im Rosenmontagszug mitgehen zu können. Entsprechend hart ist der Wettbewerb der kleineren Karnevalsvereine in den Schull- un Veedelszöch.

Geschichte des Kölner Rosenmontagszug

Der erste organisierte Kölner Rosenmontagszug ging im Jahr 1823. Zuvor hatte sich das Festordnendekomitee des Kölner Karnevals von 1823 e. V. gegründet. Heute ist es als Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e. V. bekannt. Das Motto des ersten organisierten Rosenmontagszugs war: Thronbesteigung des Helden Carneval.

In den folgenden Jahren organisierte das Festkomitee Kölner Karneval den Rosenmontagszug in Köln. Es kam aber auch mehrmals vor, dass es keinen offiziellen Rosenmontagszug gab, entweder weil es Unstimmigkeiten im Festkomitee gab oder weil es das politische Umfeld nicht zuließ. Zuletzt fiel der Rosenmontagszug im Jahre 1991 wegen des Zweiten Golfkriegs aus.

In der Geschichte des Kölner Rosenmontagszugs hat sich auch der Zugweg mehrmals geändert. Die letzte Änderung des Zugwegs war im Jahr 1999. Seitdem geht der Rosenmontagszug – wie bereits 30 Jahre zuvor – wieder vom Chlodwigplatz im Süden der Stadt am Kölner Dom vorbei zur Mohrenstraße.

Im Jahr 2002 überschattete der Tod eines Wagen-Engels den Rosenmontagszug. Als Wagen-Engel werden die Helfer bezeichnet, die neben den Festwagen gehen und darauf achten, dass keine Zuschauer oder Kinder unter die Wagen geraten. Die junge Frau war vom tonnenschweren Festwagen überrollt worden, als sie versuchte, die Lücke vor der ersten Achse in einer Kurve zu sichern.

Zum Ende der tollen Tage gibt das Festkomitee traditionell das Motto für das nächste Jahr bekannt.

Mottos der Kölner Rosenmontagszüge seit 1949

  • 1949 – „Mer sin widder do un dunn wat mer künne!“
  • 1950 – „Kölle, wie et es un wor, zick 1900 Johr“
  • 1951 – „Kölle en Dur un Moll“
  • 1952 – „Kölsche Krätzger“
  • 1953 – „Kölsch Thiater“
  • 1954 – „Dat löstige Patentamp Kölle“
  • 1955 – „Lachende Sterne über Köln“
  • 1956 – „Spaß an der Freud“
  • 1957 – „Laßt Blumen sprechen“
  • 1958 – „Mer jöcken öm de Welt“
  • 1959 – „Schlagerparodie 1959“
  • 1960 – „Jedem Dierche sie Pläsierche!“
  • 1961 – „Meer Weetschaffswunderkinder“
  • 1962 – „Wat et nit all gitt“
  • 1963 – „Köln läßt grüßen kunterbunt Presse, Fernsehen und Funk“
  • 1964 – „Kölsch Panoptikum“
  • 1965 – „Olympiade der Freude“
  • 1966 – „Kaum zu glauben“
  • 1967 – „Dat Klockespill vum Rothuusturm“
  • 1968 – „Märchen und Wunder unserer Zeit“
  • 1969 – „Köln serviert internationale Speisen a la carte“
  • 1970 – „Rosen, Tulpen und Narzissen, das Leben könnte so schön sein“
  • 1971 – „Hexenküche der Werbesprüche“
  • 1972 – „Wir sind alle kleine Sünderlein“
  • 1973 – „Fastelovend wie hä es un wor, zick 150 Johr“
  • 1974 – „Zustände wie im alten Rom“
  • 1975 – „Seid umschlungen Millionen“
  • 1976 – „Sang und Klang mit Willi Ostermann“
  • 1977 – „Mer losse de Pöppcher danze“
  • 1978 – „Flohmarkt Colonia“
  • 1979 – „Kölsche in aller Welt“
  • 1980 – „Mer losse d'r Dom verzälle“
  • 1981 – „Circus Colonia“
  • 1982 – „Karneval der Schlagzeilen – Närrische Nachrichten“
  • 1983 – „Es war einmal... Kölner Karneval wie ein Märchen“
  • 1984 – „Hits us Kölle un us aller Welt“
  • 1985 – „Ene Besuch em Zoo – Met jroße un met kleine Diere“
  • 1986 – „Fastelovend der Rekorde“
  • 1987 – „Janz Kölle dräump – un jede Jeck dräump anders“
  • 1988 – „Kölle Alaaf – COLONIA FEIERT FESTE“
  • 1989 – „Wir machen Musik – Met vill Harmonie“
  • 1990 – „Hereinspaziert, hereinspaziert – Zur größten Schau der Welt“
  • 1991 – „Kinema Colonia“ (kein offizieller Rosenmontagszug in diesem Jahr wegen Golfkrieg)
  • 1992 – „Et kütt wie et kütt“
  • 1993 – „Sinfonie in Doll“
  • 1994 – „Hokuspokus – kölsche Zauberei“
  • 1995 – „Colonia ruft die Narren aller Länder“
  • 1996 – „Typisch Kölsch“
  • 1997 – „Nix bliev wie et es – aber wir werden das Kind schon schaukeln“
  • 1998 – „Fastelovend und Dom im Jubiläumsfieber“
  • 1999 – „999 Jahre – Das waren Zeiten“
  • 2000 – „Kölle loß jon, ins neue Jahrtausend"“
  • 2001 – „Köln kann sich mit allen Messen“
  • 2002 – „Janz Kölle es e Poppespill“
  • 2003 – „Klaaf und Tratsch – auf kölsche Art“
  • 2004 – „Laach doch ens, et weed widder wäde!“
  • 2005 – „Kölle un die Pänz us aller Welt“
  • 2006 – „E Fastelovendsfoßballspill“
  • 2007 – „Mir all sin Kölle!“


Siehe auch: Kölner Karneval, Karneval