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Georg Buschner

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Vorlage:Fußballspieler Infobox Georg Buschner (* 26. Dezember 1925 in Gera; † 12. Februar 2007 in Jena) war ein deutscher Fußballspieler und Fußballtrainer. Der sechsfache Nationalspieler der DDR war nach seiner aktiven Laufbahn von 1970 bis 1981 Trainer der Fußballnationalmannschaft der DDR.

Biographie

Karriere als Spieler

Georg Buschners Vater war Reichsbahnbeamter, seine Mutter Hausfrau. Ab 1935 spielte er beim 1. SV Gera Fußball. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er in Jena Geschichte, Pädagogik und Sportwissenschaft. Nebenbei spielte er (damals noch als Mittelstürmer) bei der BSG Gera-Süd, mit der er 1949 im Finale des FDGB-Pokals stand. Von 1949 bis 1952 bestritt er für Gera 84 Spiele in der DDR-Oberliga, die Vereinsnamen wechselten dabei mehrfach. Nach dem Studium wurde er Assistent an der Universität Jena und Fußballer beim Zeiss-Werk.

Von 1952 bis 1958 spielte er für den SC Motor Jena (69 Oberligaspiele). Zwischen 1954 und 1957 stand er in sechs Länderspielen für die DDR als Verteidiger auf dem Platz, darunter im ersten Pflichtspiel der Nationalmannschaft überhaupt (2:1 am 19. Mai 1957 gegen Wales). Sein letztes Oberliga-Spiel bestritt Buschner am 6. Juli 1958 im Heimspiel gegen den SC Aktivist Brieske-Senftenberg (3:0).

Vereinstrainer in Jena

Nur sechs Wochen nach seinem letzten Spiel saß er am 17. August 1958 gegen den SC Chemie Halle (4:0) erstmals für den SC Motor Jena auf der Trainerbank als Nachfolger von Heinz Pönert. 1963 wurde er mit seinem Team erstmals DDR-Meister – ein Erfolg, den er 1968 und 1970 mit dem inzwischen in FC Carl Zeiss Jena umbenannten Verein wiederholte. 1970 wurde der 29-jährige Hans Meyer sein Assistenztrainer, der ihm ein Jahr später als Cheftrainer nachfolgte.

Nationaltrainer der DDR

Der Sportwissenschaftler übernahm 1970 gegen seinen Willen die DDR-Auswahl – im ersten Jahr in Personalunion mit seinem Posten als Vereinstrainer – und betreute sie bis 1981 in 113 Länderspielen (59 Siege, 31 Unentschieden, 23 Niederlagen). 1972 wurde seine Mannschaft Olympia-Dritter, vier Jahre später Olympiasieger in Montreal.

Zu den größten Erfolgen gehört auch der 1:0-Sieg gegen die bundesdeutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 durch ein Tor von Jürgen Sparwasser. Zum Jahresende 1981 wurde Georg Buschner nach ausbleibenden Erfolgen und der Nichtqualifikation für die Fußballweltmeisterschaft 1982 entlassen. Dies hatte den vorzeitigen Ruhestand zur Folge. „Ich hatte praktisch Berufsverbot“, sagte er 2005 in einem Interview mit dem Journalisten und DDR-Sportreporter Gottfried Weise[1].

In seinen letzten Lebensjahren reiste Georg Buschner vornehmlich gemeinsam mit seiner Ehefrau Sonja durch die Welt, u.a. nach Gran Canaria und Ägypten. Buschner verstarb in der Nacht zum 12. Februar 2007 an den Folgen von Prostatakrebs. Er hinterließ seine Frau und zwei Söhne.

Die Trauerfeier fand am 16. Februar 2007 in Jena statt. Etliche Fußballgrößen wie Hans Meyer, Jürgen Sparwasser, Joachim Streich, Michael Strempel, Lothar Kurbjuweit, Harald Irmscher, Bernd Stange, Rainer Schlutter, Ulrich Göhr und viele andere mehr waren dabei anwesend. Georg Buschner wurde auf dem Friedhof in Ziegenhain bei Jena beigesetzt.

Quellen

  1. Portrait von Buschner bei DFB.de, 12. Februar 2007