Woltersdorf (bei Berlin)
Woltersdorf ist ein Gemeinde im Landkreis Oder Spree (LOS) in der Nähe von Erkner/Fürstenwalde/Berlin.
Geschichte
- Um 1240 gründeten 14 Bauernfamilien das Angerdorf auf einer Anhöhe, auf der heute Kirche, Rathaus und alte Schule stehen, welche noch heute den Ortskern bilden. Die ursprünglichen Bewohner waren Schiffer und Bauern.
- 1375 wurde Woltersdorf erstmals im Landbuch erwähnt und musste mit Rahnsdorf Abgaben an die markgräfische Burg von Köpenick leisten.
- 1487 erwarb Berlin Woltersdorf als Kämmereidorf.
- 1550 wird eine Schleuse zwischen dem Flakensee und dem Kalksee errichtet.
- 1555 wurde die erste Kirche in Woltersdorf errichtet.
- 1618-1648 wurde der Ort stark verwüstet (Dreißigjähriger Krieg) und war zeitweise unbewohnt.
- Um 1886 wird ein Aussichtsturm auf den Kranichsbergen gebaut. Seitdem hat man aus einer Höhe von 105m einen malerischen Ausblick und kann bei klarer Sicht auch den Berliner Fernsehturm sehen. Im Turm-Inneren ist heute eine Ausstellung zu finden "Als Woltersdorf noch Hollywood war", die an die Zwanziger Jahre erinnert, als Jo May in Woltersdorf am Kalksee so berühmte Filme wie "Das indische Grabmal" (1920), "Herrin der Welt" (1919) und später "Der Tiger von Eschnapur" drehte. Auch heute sind noch Überbleibsel in der Nähe des Sees zu finden.
- Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Schienenstrang von Berlin nach Osten, wie auch die Bahnstation von Woltersdorfs Nachbargemeinde Erkner fertiggestellt, was Woltersdorf mehr von der Nähe zu Berlin beeinflussen ließ. Viele Berliner hatten Ferienhäuser in Woltersdorf, von welchen die Ortschaft auch heute noch zum Teil geprägt ist.
- Ab 1913 zieht sich eine Straßenbahnlinie von der Schleuse bis zum Rüdersdorfer S-Bahnhof. Heute ist Woltersdorf die kleinste Gemeinde (zumindest in Deutschland), die eine eigene Straßenbahn besitzt.
- Während des 2. Weltkriegs wurde das Gebiet der Festwiese militärisch genutzt. In dieser Zeit war es Residenz mehrerer hoher Offiziere. Die Woltersdorfer Kirche nahm in dieser Zeit viel Schaden und wird heute großteils von Spendengeldern saniert.
- Seit der Wiedervereinigung gibt es einen starken Zuzug nach Woltersdorf, was die Bevölkerungszahl auf 6.800 (Stand 2001) steigen ließ.
Gründe dafür sind: Die Nähe zum Flakensee und dem Kalksee, Nähe zu Berlin, viele Geschäfte im Ortskern, Attraktionen wie die Woltersdorfer Schleuse, der Aussichtsturm und die Straßenbahn.
Seit mehreren Jahren hat Woltersdorf im Ortskern ein Stadtzentrum zu bieten mit einem Supermarkt, Gastronomie, Drogerie, Gastwirtschaften und Wohnungen. Vorher musste man aber noch ein altes Feuerwehrgebäude einreißen, unter dem alte Ruinen gefunden wurden.
- Heute bietet die sanierte Strandpromenade am Flakensee Eiscafes, einen Bootsverleih und vor allem eine schöne Aussicht über den ganzen See.
Weblinks
- Gemeinde Woltersdorf http://www.woltersdorf-schleuse.de/