Molkerei Alois Müller
Molkerei Alois Müller | |
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Die Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG oder Müllermilch ist ein Hersteller von Milchprodukten mit Sitz in Aretsried, Marktgemeinde Fischach, Bayern.
Historie
Anfang der 1970er Jahre übernahm Theo Müller von seinem Vater eine Molkerei mit vier Angestellten im Schwabenland. Heute ist die Marke Müller, die den Kern der Unternehmensgruppe Theo Müller bildet, in Deutschland Marktführer bei bestimmten Molkereiprodukten. Das Sortiment umfasst Milch- und Sauermilchprodukte, Milchmischgetränke und Fruchtdrinks. Auch die Marken Weihenstephan mit Sitz in Freising (Bayern), Sachsenmilch in Leppersdorf (Sachsen) und Produktionsstätten in England gehören zur Unternehmensgruppe, die mit rund 5300 Beschäftigten einen Umsatz von ca. zwei Milliarden Euro erzielt.
Im November 2003 verlegte der Firmeninhaber Theo Müller seinen Wohnsitz in die Schweiz, um für die geplante Firmenübergabe keine Erbschaftsteuer zahlen zu müssen.
Kritik
In die Kritik geriet die Unternehmensgruppe Müller durch ihre rigide Geschäftspolitik und etliche Handgreiflichkeiten des Firmenpatriachen Theo Müller gegenüber Mitarbeitern und Journalisten. Darüber hinaus wurden mehrere Produktionsstätten ohne Baugenehmigung errichtet. Nach Androhung der Verlagerung von Arbeitsplätzen wurden die Genehmigungen jeweils nachträglich erteilt.
Im Frühjahr 2004 weigerte sich der Konzern, auf eine Umfrage des Greenpeace-EinkaufsNetzes zu „Gentechnik im Essen“ zu reagieren. Im April 2004 lenkte Müller ein und ließ über seine Anwälte mitteilen, die Firma habe „alles in ihrem Einflussbereich Mögliche getan, um den Einsatz von gentechnisch verändertem Tierfutter auszuschließen“. Diese Aussage entpuppte sich jedoch als unwahr: Greenpeace fand in Futtermittel-Stichproben bei vier Höfen, die Müllermilch beliefern, einen erheblichen Anteil genmanipulierter Soja. Seither bestreitet Müllermilch nicht mehr, dass im Futtertrog der Milchkühe Gen-Futter landet. Auch bei den Protesten der Umweltschutzorganisation vor den Firmenzentralen kam es mehrfach zu gewalttätigen Übergriffen seitens des Sicherheitsdienstes und des Firmeninhabers Theo Müller selbst. Der Firmenchef wurde daraufhin zur Zahlung von 45.000 Euro verurteilt. Nach einem Urteil des Oberlandesgericht (OLG) Köln dürfen die Produkte des Konzerns weiterhin als „Gen-Milch“ bezeichnet werden [1].
Der Vorwurf, Subventionen zu missbrauchen, wurde gegen den Konzern nach der Übernahme der Sachsenmilch AG in Leppersdorf und deren Ausbau zum größten Milchwerk in Europa erhoben. Mit dem Versprechen, 144 Arbeitsplätze zu schaffen, bekam Müllermilch dafür 2005 vom Land Sachsen und der EU Subventionen in Höhe von über 70 Millionen Euro. Im Gegenzug schloss Müller jedoch gleich darauf ein Werk in Vienenburg und ein weiteres in Amelunxen, wobei 165 Arbeitsplätze verloren gingen.
Quellen
- ↑ vgl. Die Welt, 19.12.2006,Greenpeace darf Müller-Milch als „Gen-Milch“ bezeichnen, sowie junge welt, 20.12.2006, Alles »Gen-Milch«, oder was?
Siehe auch
- Genetisch modifizierte Nahrungsmittel
- Tischtennisverein Müllermilch Langweid
- Unternehmensförderung Müllermilch