USB-Massenspeicher
Als USB-Stick (Universal-Serial-Bus-Stick; Speicher-Stift, USB-Stift; engl. Stick = Stab oder Stange) bezeichnet man steckbare USB-Geräte, die ungefähr das Format eines Feuerzeuges haben. Der Ausdruck ist allein umgangssprachlich und keine Bezeichnung für eine Produktklasse. Meist versteht man unter diesem Ausdruck im deutschsprachigen Raum ein USB-Gerät, das als auswechselbares Speichermedium dient.
Speicher
Am häufigsten finden USB-Sticks als Speichermedium Anwendung. Sie sind dann, auch wenn sie keinerlei bewegliche Teile enthalten, Laufwerk und Speichermedium in einem (wie eine Festplatte). Eine ebenfalls gängige, genauere Bezeichnung ist USB-Speicher-Stick oder englisch USB Flash Drive. Oft bezeichnet man diese Geräte aber auch als USB Memory Sticks, was allerdings verwirrend ist, da auch ein patentiertes Speichermedium die Bezeichnung Memory Stick trägt.
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USB Stick mit geöffneter Schutzkappe
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Innenleben 1
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Innenleben 2
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Weitere Innenansicht. Links der Flash- Speicherchip, rechts der Controllerchip.
Auf einem USB-Speicher-Stick gespeicherte Daten bleiben nach Herstellerangaben bis zu 10 Jahre lang lesbar. Die Daten werden elektronisch auf einem Flash-Speicher gespeichert. Es können jegliche digital-binäre Dateien gespeichert werden.
Windows ME, Windows 2000 und Windows XP erkennen USB-Speicher-Sticks (im Gegensatz zu früheren Versionen wie 95 oder 98) ohne externe Treiber. Neuere Unix-Systeme (FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, Linux-Distributionen ab Kernel 2.4.x) weisen ebenfalls eine solche Unterstützung auf. Vor Windows wurden USB-Speicher-Sticks bereits am Mac unter Mac OS 9.1 und Mac OS X automatisch erkannt.
Für ältere Windows-Versionen sind unter Umständen Treiber verschiedener Hersteller erhältlich. Unter Windows NT 4.0 können USB-Speicher-Sticks standardmäßig nicht verwendet werden, da NT keine offizielle USB-Unterstützung durch Microsoft aufweist. Mithilfe eines Treibers von Dell, der allerdings nicht an Dell-Hardware gebunden ist, wird eine Verwendung von USB-Speicher-Sticks auch unter NT 4.0 möglich (SP6 vorausgesetzt). Einige Hersteller haben außerdem eigene Treiber für die USB-Schnittstelle entwickelt, die aber häufig nur mit dem eigenen Produkt verwendbar sind.
USB-Speicher-Sticks gibt es für den USB 1.1 Bus und für den wesentlich schnelleren USB 2.0 Bus. USB-2.0-fähige Sticks können theoretisch an einer USB-2.0-Schnittstelle Daten mit einer Übertragungsrate von bis zu 480 Mbit/s speichern und auslesen. USB-2.0-Speicher-Sticks sind abwärtskompatibel zu USB-1.1-Schnittstellen, dementsprechend wird dann die Übertragungsrate auf 12 Mbit/s (USB 1.1) heruntergesetzt. Speicherkapazitäten reichen von 16 MiB bis 59 GiB (Stand: November 2006). Es gibt mittlerweile auch wasserdichte Modelle. Gelegentlich sind Programme vorinstalliert, z.B. zur Datenverschlüsselung des USB-Sticks.
Inzwischen sollen auch gefälschte USB-Speicher-Sticks auf dem Markt sein. Hierbei wird sowohl im Aufdruck, wie auch bei der internen Kennung eine teilweise erheblich größere Speicherkapazität angezeigt, als tatsächlich verfügbar ist. Der Eindruck einer kleineren Kapazität kann aber auch entstehen, wenn der USB-Stick standardmäßig mit FAT16 formatiert ist und man versucht, mehr als 224 Dateien in das Hauptverzeichnis zu speichern. Dies ist eine Grenze des FAT16-Dateisystems. Abhilfe schafft es, die Dateien in ein Unterverzeichnis zu speichern oder noch besser, den USB-Stick mit FAT32 zu formatieren.
Stand der Technik sind derzeit maximal 59 GiB Speicher bei 25MB/s Lese- und 20MB/s Schreibgeschwindigkeit, z.B (Kanguru Flashdrive Max) allerdings dann auch relativ teuer, im Vergleich zu anderen Medien, bei Preisen um die 300 Euro (Stand 15. Januar 2007) und den üblichen Unzulänglichkeiten, wie NAND-Flash Speicher ohne der Möglichkeit zu bitgenauem Löschen.
Weitere Gerätetypen
Neben Massenspeichern werden zurzeit auch folgende Geräte als USB-Sticks ausgeführt:
- Lesegeräte für Speicherkarten. Meist kann die Karte durch eine Kappe verdeckt werden: Man erreicht so dieselbe Funktionalität wie bei einem USB-Stick mit eigenem Speicherchip.
- Netzwerksticks für Wireless LAN oder Bluetooth
- Empfänger für Digitalfernsehen (DVB-T-Stick)
- Zugangsschlüssel für den PC oder bestimmte Anwendungsprogramme
- Hardwarebasierende Kopierschutzsysteme (so genannte Dongles)
- U3-Speicher Sticks, welche Programme (sogenannte Stickware) unabhängig vom installierten Betriebssystem von USB-Stick starten können
- Externe Soundkarten
Kombinationen


Einige USB-Sticks kombinieren mehrere Funktionen in Einem. Oft ist die Grundfunktion der Massenspeicher, es gibt aber auch beispielsweise USB-Sticks, die sich innerhalb einer Uhr oder eines Schweizer Taschenmessers befinden oder Sticks mit eingebauten MP3-Player, Diktiergerät, Radio oder Digitalkamera. Eine bisher einmalige Verwendungsmöglichkeit fand die Punkband WIZO, die ihre Stick-EP ausschließlich auf einem USB-Stick veröffentlichte.
Weblinks
- Software für Windows 98
- Software für USB-Memory-Stick
- Umfangreiches 'PortableSoftware Archiv'
- Komplette USB-Stick Software Suite
- Schritt-für-Schritt-Anleitung um vom USB-Stick zu booten
- Hintergrund und Praxistipps zum Systemstart von USB-Stick
- U3: Programme direkt vom USB-Stick starten – Golem.de
- Kompletter Linux Desktop auf bootbarem USB-Stick