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Bernd Dost

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Bernd Dost mit Richard Nixon in 1963
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Bernd Dost heute (hier mit Frankensteins Monster)

Bernd Dost (* 16. Mai 1939 in Dortmund) ist ein deutscher Journalist, Filmemacher, Schriftsteller und Verleger. Er produziert Dokumentarfilme für die ARD und schrieb Artikel für den Stern, den Münchner Merkur und die Münchner Abendzeitung. Seine Beiträge gelten als sozialkritisch und berühren Schwerpunkte wie Umweltschutz, Menschenrechte und Psychiatrie. Er ist der Bruder der Theater- und Fernsehschauspielerin Roswitha Dost.

Lebenslauf

Bernd Dost kam als Sohn des Werkmeisters Josef Dost und der Schriftstellerin Elisabeth „Elli“ Dost zur Welt. Während des Zweiten Weltkriegs erlebte Bernd Dost mit seinen Eltern die Bombardierung von Dortmund und wuchs nach der Evakuierung in Hemer im Sauerland auf. Die Laufbahn eines Schriftstellers und Journalisten interessierte ihn bereits in sehr jungen Jahren.

Er machte sein Abitur 1957 in Iserlohn und studierte danach Germanistik, Anglistik und Psychologie in Marburg und München. Das Geld für das Studium verdiente er sich als Werkstudent und nahm auch zahlreiche Gelegenheitsjobs an. Er volontierte bei der Westfälischen Rundschau in Iserlohn, wirkte mit bei der Münchner Studentenzeitschrift Profil und heuerte zeitweilig bei der Firma Insel-Film als Dramaturgie-Assistent an.

Bernd Dost machte sich bereits früh selbstständig und verschuldete sich durch einen privaten Kredit, den er aufnahm, um mit dem Kanadier Richard Archer die Firma Werbefilm-Studio zu gründen. Das Unternehmen hielt nicht lange, doch durch Archer lernte Bernd Dost den damaligen Chefredakteur und Gründer der Münchner Abendzeitung (AZ), Werner Friedmann kennen. Dort schrieb Dost zwischen 1962 und 1964 lokale Geschichten, aber auch Bildzeilen für die legendären „Schnucken“- Bilder (Fotos „knackiger“ lokaler Schönheiten) des Schickeria-Fotografen und Freundes Kurt Huhle, die bei dem damals berühmten Klatsch-Journalisten Hannes Obermaier („Hunter“) ihren Platz fanden).

In dieser Zeit wurde der Münchner Merkur auf Bernd Dost aufmerksam und holte ihn für größere Reportagen ins Boot. Die hoffnungsvoll in der Lokalredaktion bei Kurt Preis begonnene Zusammenarbeit endete Ende 1966 in der Chefredaktion mit einem Eklat.

Bernd Dost schilderte in einem Artikel das Schicksal der verarmten Josefine Reichsgräfin Wrbna-Kaunitz, einer Vermögensverwalterin und Vertrauten der Wittelsbacher, die von Angehörigen des Königshauses verstoßen worden war, und setzte sich im so genannten BAURA-Skandal für die geschädigten Grundstückskäufer ein, die sich von der Kanzlei des damaligen Landtagspräsidenten Rudolf Hanauer (CSU) getäuscht fühlten, unter deren Aushängeschild nicht baureife Grundstücke als baureif verkauft worden waren. Das war für den CSU-nahen Münchner Merkur entschieden zuviel.

Dost wurde entlassen und kam mit der zweideutigen Empfehlung „Wir können ihm bestätigen, dass er ein sehr viver Journalist mit einer ausgesprochen eigenen Meinung ist“ nach Hamburg, um dort für den Stern zu schreiben. Hier gehörte er bald zusammen mit Heiko Gebhardt zu den von Henri Nannen geförderten Nachwuchsjournalisten und seine Arbeit wurde von Peter Neuhauser und Manfred Bissinger gleichermaßen geschätzt.

Im Mai 1968, wurde Bernd Dost nach Paris geschickt, um dort als Zweiter Korrespondent über die Studentenunruhen zu berichten

Nach Paris begann für Dost sein Schaffen als Dokumentarfilmer. Anfangs in der Wirtschaftsredaktion des Bayerischen Rundfunks, stritt er heftig mit dem damals leitenden Redakteur und späteren Fernsehdirektor Wolf Feller, dem Intimus des bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß, über politische Inhalte, lernte aber von ihm dessen optisches und dramaturgisches Können. Mit dem Karikaturisten Dieter Hanitzsch verband Dost eine Zeit lang eine starke Freundschaft. Wolfgang Kahle, Thilo Schneider, Dietmar Ebert, Karl Neumann, Henric L. Wuermeling, Jürgen Martin Moeller, Meggy Steffens, Christel Hinrichsen und Brigitte Schroedter - und nicht zuletzt auch Rudolf Mühlfenzl, barock-liberaler Chefredakteur - förderten seine dokumentarischen Arbeiten.

1978 heiratete Bernd Dost die Geschäftsfrau Caroline von Harder, die für das Textilhaus Beck in München die PR-Abteilung leitete und sich mit einer Versandfirma für Wohnaccessoires selbstständig machte. Die gemeinsame Tochter Franziska Dost studierte zunächst Fernsehjournalismus, dann in Berlin Europäische Ethnologie.

In den 90er-Jahren gründete Bernd Dost den Vedra Verlag, in dem er zuerst eigene Romane unter dem Pseudonym R. B. van Mattruer veröffentlichte, wie auch später zwei weitere Bücher unter dem eigenen Namen und eine umfangreiche Sammlung an Erzählungen von Elli Dost. 2003 folgte der Gedichtband „Der Schlaf mit den schönen Händen“. Die beiden Romane Schiffe versenken und Die Zornigen wurden von dem russischen Maler und Grafiker Aljoscha Klimov illustriert.

Bücher

Sachbücher

Romane/Novellen

Gedichte

Dokumentarfilme und Reportagen

1972:

  • Krankheiten der Gesellschaft: Zivilisationskrankheit Stress (30´)
  • Gehirne m.b.H. - Eine Psycho-Show zum Thema Manipulation (60´)
  • Wir über uns - Das lange Alter (32´)
  • Rückblick auf ein Jahr - Psychogramm der Ereignisse 1972 (66 ´)

1973:

  • Zeitlupe: Eros und Politik (47´)
  • Gesellschaftsspiel: Ein gruppendynamisches Experiment (80´)
  • Zeitlupe: Wenn einer eine Reise tut: Den anderen verstehen (45´)
  • Zeitlupe: Der Star ist tot - ist der Star tot? (45´)
  • Rückblick auf ein Jahr - Psychogramm der Ereignisse 1973 (58´)

1974:

  • Zeitlupe: Jedem seine Nummer - Registriert, programmiert, kontrolliert (45´)
  • Zeitlupe: Arbeiterin und Mannequin (43`)
  • Rückblick auf ein Jahr - Psychogramm der Ereignisse 1974 (45´)

1975:

  • Der Tod eines Meeres: Kloake Mittelmeer (45´)
  • Zeitlupe: Das Gerücht (45´)
  • Das große Los (43´)
  • Das so genannte Normale oder: Das Leben ist ein Kinderspiel (44´)

1976:

  • Cyprisches Familienleben (42´)
  • Lehrjahre des Gefühls: Esalen, Big Sur (45´)

1977:

  • Die Hoffnung auf Heilung - Lourdes und Wunderheiler (45´)
  • Wunder gibt es immer wieder. Von Menschen, die wundersam überlebten (45´)
  • Kontakte, Schnaps und Politik - Porträt einer Stehkneipe (45´)
  • Olé HSV! - Fußball - Zirkus für Millionen (58´)
  • Situation Arbeitsplatz: Nichts Genaues weiß man nicht (45´)
  • Familienurlaub. Ein deutsche, eine schwedische und eine italienische

Familie in Lignano (45´)

1978:

  • Unter der Schattenflagge: Ausbeutung auf ausgeflaggten Schiffen (45´)
  • Die Stunde der Grünen - Umweltschutz als Partei (45´)
  • Ich bin Jugendvertreter (45´)
  • Die Auswanderer - nach Australien (45´)
  • Der fliegende Doktor - unterwegs zu einsamen Farmen in Australien (45´)
  • Vom Fahren, Franzen und Frisieren - Rallye-Fahrer (43´)

1979:

  • Gebrochenes Profil: Was Bürger von Politikern halten (45´)

1980:

  • Maria und Jesus. Zwischen Gelübde und Geschäft in Oberammegau (45´)
  • Von Helden, Haudegen und Bruchpiloten - Privatflieger (43´)
  • Reisen ins Extreme: Überlebenstraining in Kanada (43´)
  • Erholungsraum für alle - Das Dilemma an den Seeufern (45´)

1981:

  • Profit mit Exoten: Internationaler Handel mit geschützten Tieres (45´)
  • Immer Ärger mit dem Spielplan - Theaterskandale (45´)
  • Die freundlichen Haie - Das Geschäft mit der Bergungsschiffahrt (45´)

1982:

  • Zeitgeschichte im Fernsehen: Der Reichtagsbrand (90´)
  • Letzte Grüße: Von jugendlichen Ausreißern und ratlosen Eltern (60´)
  • Die Auswanderer - und was aus ihnen wurde (45´)
  • Das Sorgentelefon - Kinder rufen um Hilfe (45´)
  • Die Erben des Übels - Kranke Umwelt, kranke Kinder (45´)

1983:

  • Die programmierte Katastrophe - Sicherheit auf See (45´)
  • Situation: Wir und die Kinder: Im Schatten von Dachau (45´)
  • Unter dem Hammer - Schicksale um ein Auktionshaus (45´)


1984:

  • Die Rache der Opfer: Selbstjustiz (45´)
  • Hilflos im Strom. Machtlos gegen die Macht der Energieversorger (45´)
  • Erben gesucht (59´)

1985:

  • Rettet das Mittelmeer - 10 Jahre Kampf um das Mare Nostrum (45´)
  • Jeder hat sein Nest im Kopf - Wiederbegegnung mit Iserlohn (69´)
  • Gefährliche Fracht: Das Risiko beim Transport brisanter Ladung (45´)
  • Nachtstudio: Der kleine Nobelpreis (60´)

1986:

  • Marco Polos Erben - Mit Kaufleuten unterwegs (45´)
  • Einsteins Wunderkinder - Vom Glück und Unglück Hochbegabter (60´)
  • Schiffe versenken - Kriminelle Praktiken in der Seefahrt (30´)

1987:

  • Meine Heimat ist das Zelt: Chicky Altenburger - Clown (45´)
  • Meine Heimat ist die See: Immo von Schnurbein und die Gorch Fock (45´)
  • Meine Heimat sind die Sterne: Gustav A. Tammann, Astronom (59´)
  • Meine Heimat ist der Urwald: Jane Goodall und die Schimpansen von Gombe (45´)

1988:

  • Luxus, Lächeln, Einsamkeit - Schiffsarzt auf einem Kreuzfahrtschiff (45´)
  • Computer küsst man nicht - Der Mensch im Zeitalter der Datenverarbeitung (45´)
  • Kunst als heiße Ware - Kunstfälscher, Kunsträuber, Kunstfahnder (45´)

1989:

  • Auf Ahnenjagd - Vom Abenteuer, seine Familie zu erforschen (45´)
  • Menschen unter dem Hammer - Zwangsversteigerungen (45´)
  • Die zahnlosen Tiger - Jugendorganisationen der Parteien (45´)
  • In Zukunft Querdenker gefragt (45´)
  • Kriegsbräute: Katharina Militello (30´)
  • Kriegsbräute: Lisa Slaughter (30´)
  • Hochbegabte Kinder - Beobachtungen über drei Jahre hinweg (60´)

1990:

  • Gestern Feind, heute Kamerad? - Bundeswehr und NVA (45´)
  • Eine Wunde, die nicht heilt - Kahlschlag in Papua-Neuguinea (45´)
  • Gestern und heute: Schwabinger Krawalle (30´)
  • Entmündigt: Vom Drama, kein Mensch mehr zu sein (59´)

1991:

  • 30 Jahre Amnesty International - Kampf um Menschenrechte (45´)
  • Menschen, die ihr Leben ändern: Vom Offizier zum Missionar (30´)
  • Menschen, die ihr Leben ändern: Ein Chirurg auf der Suche nach der Seele (30´)
  • Menschen, die ihr Leben ändern: Vom Ingenieur zum Priester (30´)

1992:

  • Hoffnung auf Heilung(I): Die Chancen der sanften Medizin (45´)
  • Hoffnung auf Heilung(II): Auf dem Weg zur energetischen Medizin (45´)
  • Blauhelme - Bei einer UN-Einheit in Jugoslawien (45´)
  • Allerhand Leute: Angelo Conti Rossini (30´)
  • Absturz ins Nichts: Vom Schicksal Schädel-Hirnverletzter (45´)

1993:

  • Alles Walzer! - Der Tanz, mein Leben. Walter Deutsch (58´)
  • Die Natur rächt sich - Klimakatastrophen (45´)
  • Reportage am Montag: Daheim verstrahlt (45´)
  • Lebenslinie: Der Dirigent Eduard Macku (45´)
  • Ein Adler mit gebrochenen Flügeln - Der Tanz, mein Leben. Ilias Pilalis (60´)

1994:

  • Reportage am Montag: Was Kinder heute krank macht (45´)

1995:

  • Lebenslinie: Der Koch, der Clown und seine Liebe zur Anarchie: Angelo Conti Rossini (45´)
  • Spirituelle Krisen. Sinn im Wahnsinn (45´, nicht gesendet)
  • Genies von morgen - Zwischenbericht einer Langzeitbeobachtung (45´)
  • Das Konzentrationslager Dachau (90´)
  • Lebenslinie: Anna, Blumenbinderin. Anna Lindner (45´)
  • Drei Frauen in Papua-Neuguinea: Zwischen Hütte und Hochhaus (58´)

1996:

  • Hat Kohl Madonna geküsst? Wie man mit Bildern manipulieren kann (45´)
  • Lebenslinie: Der Napoleon der Wirte Richard Süßmeier (45´)
  • Der gute Onkel: Leben und Sterben des Felix Haserick (45´)
  • Streiflichter von 41. Deutschen Historikertag (45´)
  • Rettet unsere Kinder - Bildschirmgewalt und ihre Folgen (45´)

1997:

  • Lebenslinie: Mitten im Leben umfängt uns der Tod. Claudia Marschner, Bestatterin (45´)
  • Die Firma - Siemens: Eine deutsche Familiengeschichte (45´)
  • Lebenslinien: Immer auf Kurs. Der Lotse Hein Mehrkens (45´)
  • Plötzlich verschwunden - Schicksale vermisster Jugendlicher (80´)
  • Lebenslinie: Ein Herr aus Böhmen und seine Liebe zum Schönen. Rainer Kreissl (45´)

1998:

  • Einfach leben - Jugend und ihr Anspruch auf Zukunft (45´)
  • Lebenslinie: Ein Stuck Schokolade, Fraulein? Kathy und Dany Militello (45´)

1999:

  • 20 Tage im 20. Jahrhundert: Tschernobyl - der atomare Schrecken (44´)
  • 20 Tage im 20. Jahrhundert: Hiroshima - die nukleare Bedrohung (44´)
  • Walt Disneys Geheimnis - Einer Legende auf der Spur (68´)
  • Lebenslinie: Mit Frieda geht man nicht unter. Frieda Hiesgen, Kantinenwirtin (44´)

2000:

  • Lebenslinie: Heut mal ich einen Rembrandt. Günter Hopfinger (44´)
  • Worldcourier: Familienleben in Kasachstan (26´)
  • Worldcourier: Familienleben in Sibirien (26´)
  • Worldcourier: Familienleben in Tansania (26´)
  • Worldcourier: Familienleben in Eritrea (26´)
  • Worldcourier: Familienleben in Ägypten (26´)
  • Vier helle Köpfe - Langzeitbeobachtung hochbegabter Kinder (88´)
  • Die Amazonen von Oberammergau - Die Passion der starken Frauen (79´)

2001:

  • Lebenslinie: Der Scherben-Kare von Seebruck. Karl Ostermayer (45´)
  • Tatort Kind: Gewalt, die aus der Kälte kommt (45´)

2002:

  • Der Mann als Opfer (45´)
  • Die Klone kommen: Gentechnik zwischen Traum und Albtraum (45´)
  • Im Wartesaal des Todes - Schicksale von Zwangsarbeitern (74´)
  • Lebenslinie: Den richtigen Moment erwischen. Inge Feltrinelli, Verlegerin (45´)
  • Flucht in die Werbeparadiese (45´)
  • Skandale der Bundesrepublik: Die Memminger Hexenprozesse (45´)

2003:

  • Lebenslinie: Ein Herr aus Böhmen und seine Liebe zum Schönen(II)
  • Rainer Kreissl (45´)

2004:

  • Lebenslinie: Der Wiesnwirt vom Nockherberg. Peter Pongratz (45´)
  • Gemeinsam nach Europa: Deutsch-tschechische Versöhnung (45´)