Zum Inhalt springen

Stopftontechnik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. September 2004 um 18:47 Uhr durch Cornus (Diskussion | Beiträge) ((Vollstopfen)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Stopftontechnik ist eine musikalische Technik zur Veränderung der Tonhöhe oder Tonqualität durch Stopfen mit der Hand im Schalltrichter von (Blech-)Blasinstrumenten ohne Tonlöscher. Es wird in zwei Stopfarten unterschieden:

  • Das Vollstopfen: Hier "verschließt" die Hand quasi das Rohrende und lässt die Luft nur durch kleinste Spalten zwischen Hand und Stürze strömen, sodass die schwingende Luftsäule verkürzt wird, was die Grundstimmung um etwas mehr als einen Halbton erhöht. Die Wirkung ist aber abhängig von der Handgröße; je kleiner, desto mehr wird die Röhre verkürzt. Auch das Obertonspektrum wird verändert (Verstärkung oberer Töne bei gleichzeitiger Abdämpfung des Grundtones und seiner nächsten Nachbartöne), wodurch der Ton "enger" wird und nicht mehr so "voll" und "rund" klingt. Diese Technik wird hauptsächlich in der modernen Musikliteratur aus klanglichen Gründen verwendet.
  • Das Halbstopfen: Die Hand schließt hierbei die Öffnung nur halb, was eine Vertiefung des Tones um bis zu mehreren Tönen (abhängig von Grundstimmung und Zahl des Naturtons über dem Grundton) zur Folge hat. Die Klangfarbe wird nicht so sehr verändert, jedoch leicht abgedunkelt. Diese Technik beruht nicht auf der Verkürzung der Luftsäule, sondern kommt dem Prinzip der gedackten Röhre am nächsten.

Diese beiden Techniken (v.a. Halbstopfen) sind hauptsächlich bei Naturhörnern in der Klassik gebräuchlich, um die Naturtonreihe teilweise sogar bis zur Chromatik zu erweitern.